Wachtberg (ots) - Ab Mitte Juni 2026 müssen bei Mischhonigen alle
Ursprungsländer auf dem Etikett angegeben werden. Der Bundesrat hat heute einer
entsprechenden Änderung der deutschen Honigverordnung zugestimmt.
Kennzeichnungen wie "Mischung von Honigen aus EU- und Nicht-EU-Ländern" gehören
bald der Vergangenheit an. Ab dem 14. Juni 2026 müssen alle Herkunftsländer
eines Mischhonigs in absteigender Reihenfolge und mit ihren jeweiligen Anteilen
auf dem Etikett erscheinen - gut sichtbar auf der Vorderseite. Verbraucherinnen
und Verbraucher können dann endlich nachvollziehen, woher der Honig im
Supermarkt stammt.
Der Bundesrat hat heute der Änderung der Honigverordnung - vorgelegt durch das
Bundeslandwirtschaftsministerium - zugestimmt. Somit können die sogenannten
EU-Frühstücksrichtlinien nun in nationales Recht umgesetzt werden. Die
Honigverordnung regelt unter anderem Qualitätsmerkmale und Pflichtangaben für
Honig. Die Neuerungen betreffen vor allem die Angabe der Ursprungsländer auf dem
Etikett.
Alle Angaben aufs Etikett
Deutschland verzichtet auf eine mögliche Ausnahmeregelung, die eine Beschränkung
der Prozentangaben auf die vier größten Herkunftsländer erlaubt hätte. Der
Deutsche Imkerbund (D.I.B.) hatte in mehreren Gesprächen mit dem
Bundesministerium vollständige Transparenz gefordert - im Sinne der Imkerschaft
und der Verbraucher.
Honige, die vor dem 14. Juni 2026 abgefüllt und etikettiert werden, dürfen noch
abverkauft werden. Somit werden die alten, ungenauen Ursprungsangaben noch eine
Weile im Supermarkt zu finden sein. Es ist davon auszugehen, dass Honiggläser
mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum nach dem 13. Juni 2028 bereits die genauen
Ursprungsbezeichnungen tragen müssen.
Vielfalt aus Deutschland
Beim Honig aus heimischen Imkereien ist die Herkunft klar. Sie ernten viele
unterschiedliche Honigsorten. Im Norden dominiert der helle, milde Rapshonig, im
Süden der dunkle, kräftige Waldhonig. Aus den Städten kennt man den aromatischen
Lindenhonig, aus der Heide den malzigen, geleeartigen Heidehonig. Daneben finden
sich seltenere Sorten, wie Edelkastanien-, Buchweizen oder auch
Himbeerblütenhonig.
Während Importhonige, die im Supermarkt angeboten werden, für gleichbleibenden
Geschmack gemischt werden, schmeckt heimischer Honig von Region zu Region und
von Jahr zu Jahr ein wenig anders - so, wie ihn die Natur schenkt.
Zusätzlich sorgen die Imkerinnen und Imker mit ihren Bienen für die Bestäubung
vieler Kulturpflanzen und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur
Ernährungssicherheit in Deutschland. Diese Bestäubungsleistung lässt sich jedoch
nicht importieren. Daher ist die Unterstützung der Imkerei wichtig für die
gesamte Gesellschaft.
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