Tutzing (ots) - Ein erfolgreiches Beispiel für medizinische Hilfe unter
schwierigsten Bedingungen zeigt einmal mehr, was mit Engagement, technischer
Präzision und internationaler Zusammenarbeit möglich ist: Nach Jahren der
Vorbereitung ist es der Artemed Stiftung gelungen, auf der schwimmenden Klinik
"Polli" im Irrawaddy-Delta in Myanmar erstmals eine maßgeschneiderte
Wasseraufbereitungsanlage in Betrieb zu nehmen. Damit steht dem medizinischen
Team und den Patientinnen und Patienten erstmals sauberes Trink- und Nutzwasser
zur Verfügung - ein Meilenstein in einem Land, in dem Hygiene und
Wassersicherheit keine Selbstverständlichkeit sind.
Bereits 2019 begannen die Planungen: Michael Deininger, Wassermeister aus Dießen
am Ammersee und langjähriger Unterstützer der Stiftung, hatte Wasserproben aus
Myanmar analysiert, um eine Lösung für die extreme Belastung des Flusswassers zu
entwickeln. Gemeinsam mit dem erfahrenen Wassertechniker Klaus Strätz entstand
eine hochkomplexe, robuste Anlage, die selbst mit stark verschlammtem,
bakteriell belastetem und teilweise salzhaltigem Wasser umgehen kann.
Kurz vor dem weltweiten Corona-Ausbruch wurde das System nach Myanmar verschifft
- doch die Pandemie, der anschließende Militärputsch und Reisebeschränkungen
verhinderten die Installation über Jahre. Erst im Frühjahr 2025 öffnete sich im
Rahmen eines Wartungsaufenthalts der "Polli" ein kurzes Zeitfenster. Trotz der
schwierigen Sicherheitslage und eines kurz zuvor stattgefundenen Erdbebens
reiste Klaus Strätz persönlich an, um das Projekt vor Ort umzusetzen.
Unter extremen Bedingungen - 40 Grad Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit und
improvisierte Werkzeuge - gelang dem deutsch-burmesischen Team um Strätz,
Projektkoordinator Min Min und Techniker Kyaw Thu die erfolgreiche Installation.
Heute fließt an Bord der "Polli" erstmals glasklares Wasser. Es ist sicher
nutzbar für medizinische Einsätze, für das Team und die Patientinnen und
Patienten an Bord.
"Ohne das außergewöhnliche Engagement aller Beteiligten wäre dieses Projekt
nicht möglich gewesen", sagt Klaus Strätz. "Die Dankbarkeit der Menschen vor Ort
ist überwältigend - sie erinnert uns daran, wie kostbar sauberes Wasser ist."
Auch Stiftungsvorstand Henrik Rausch würdigt den Einsatz: "Dieses Projekt steht
exemplarisch für die Werte, die unsere Stiftung auszeichnen - Mut, Innovation
und Menschlichkeit unter schwierigsten Bedingungen."
Im Anschluss an die Installation überprüfte Strätz auch die Wasserversorgung der
zweiten schwimmenden Klinik "Futura" sowie des Mutter-Kind-Zentrums in Bogale.
Ziel ist es, auch dort ähnliche Aufbereitungssysteme zu etablieren, um
langfristig mehr Menschen in Myanmar sauberes und sicheres Wasser zugänglich zu
machen.
Pressekontakt:
Benedikt Lenz
mailto:kontakt@artemed-stiftung.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/178941/6140073
OTS: Artemed SE
|