Bielefeld (ots) - Bielefeld. Durch den Einblick in die neue elektronische
Patientenakte erfahren offenbar immer mehr Patienten von falschen Diagnosen oder
Phantomdiagnosen in ihren ärztlichen Unterlagen. Das berichtet die in Bielefeld
erscheinende "Neue Westfälische" in ihrer Samstagsausgabe. Demnach stoßen einige
Patienten in der Akte auf Krankheitsbefunde, die entweder überhöht oder frei
erfunden sind. Dies gelte vor allem im Bereich der psychischen Erkrankungen, so
das Blatt.
Ein Hintergrund dafür ist laut dem Bericht ein Anreizsystem zwischen
Krankenkassen und Ärzten, mit dem für bestimmte Diagnosen höhere Pauschalen
abgerechnet werden können. Die falschen oder übertriebenen Diagnosen können für
Patienten zum Problem werden, wenn sie etwa eine Berufsunfähigkeits- oder
Lebensversicherung abschließen wollen oder in die Private Krankenversicherung
wechseln wollen. Auch beim Zugang zu bestimmten Berufen spielen ärztliche
Befunde eine Rolle.
Eintragungen in der elektronischen Akte lassen sich zwar löschen oder verbergen,
auf die ursprüngliche ärztliche Akte direkt hat der Patient aber kaum Zugriff.
Anja Lehmann von der Stiftung Unabhängige Patientenberatung Deutschland
empfiehlt: "Jeder Patient sollte genau prüfen, was in seiner Patientenakte
steht. Denn die Angaben können schwerwiegende Konsequenzen haben."
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