Sachsen-Anhalt/Kriminalität/Justiz/Haftbefehle (ots) - Halle. In Sachsen-Anhalt
bestanden im ersten Halbjahr 2025 insgesamt 90 offene Haftbefehle gegen
Personen, die laut Polizei als gewalttätig eingeschätzt werden. Das berichtet
die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Montagausgabe) anhand neuer
Zahlen aus dem Landesinnenministerium, die die Linksfraktion im Landtag erfragt
hat. Die Kriminellen seien in den internen Polizeisystemen mit einem
entsprechenden Hinweis markiert, so das Ministerium. Haftbefehle werden per
Gerichtsentscheid erlassen und müssen von der Polizei durchgesetzt werden.
Laut Ministerium liegen zudem mehrere offene Haftbefehle gegen rechtsextreme
Täter vor. Im Jahr 2025 seien bis Ende März 37 solche Haftbefehle ergangen, 13
davon waren noch nicht vollstreckt. Das war rund jeder Dritte. Ein
vergleichbarer Fall macht seit Ende August bundesweit Schlagzeilen: Die Polizei
fahndet aktuell nach der rechtsextremen Straftäterin Marla-Svenja Liebig, weil
sie ihre Haftstrafe in Chemnitz nicht antrat und stattdessen untertauchte.
Liebich war 2023 - damals noch als Sven Liebich - vom Amtsgericht Halle wegen
Volksverhetzung, übler Nachrede und Beleidigung zu einer Gesamtfreiheitsstrafe
von anderthalb Jahren ohne Bewährung verurteilt worden. Die Berufung dagegen
scheiterte, ebenso wie die Revision.
Der Vizefraktionschef der Linken, Thomas Lippmann, bezeichnete die Zahl der
offenen Haftbefehle gegen rechte Täter als "besonders alarmierend". Er forderte
mehr Personal, "um die Erledigung der Haftbefehle zu beschleunigen".
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