Berlin (ots) - Das Technische Regelwerk AD 2000 feiert Jubiläum. Vor 25 Jahren
wurde es das erste Mal in seiner jetzigen Form vom TÜV-Verband herausgegeben und
setzt damit eine lange Tradition der industriellen Sicherheit in Deutschland
fort. Das Regelwerk enthält detaillierte Vorgaben für die Herstellung, den
Betrieb und die Prüfung von Druckbehältern und Rohrleitungen. "In das Regelwerk
fließt das komplexe Fachwissen von Ingenieuren und Sachverständigen ein, die ein
gemeinsames Ziel verfolgen: Die Sicherheit hochexplosiver Druckanlagen und
Pipelines zu verbessern", sagt Ingo Blohm, Referent Druckgeräte beim TÜV-Verband
und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Druckbehälter (AD). "Die Experten
sorgen mit ihrer Tätigkeit dafür, dass das Regelwerk kontinuierlich
weiterentwickelt und an den technischen Fortschritt angepasst wird." Grundlage
dafür ist eine langfristig angelegte Vereinbarung zwischen Wirtschaftsverbänden,
die sich darauf verständigt haben, ihr Wissen zu teilen und damit einen
wichtigen Beitrag für die technische Sicherheit der Anlagen zu leisten. An dem
Regelwerk beteiligt sind neben dem TÜV-Verband der Verband der Chemischen
Industrie (VCI), der Maschinenbau-Verband VDMA, der Verband für Anlagentechnik
und IndustrieService (VAIS), der vgbe energy, das Stahlinstitut (VDEh) sowie die
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV). Blohm: "Das AD 2000 ist ein
Gemeinschaftswerk, das von einem bedeutenden Teil der deutschen Industrie
getragen wird."
Anfänge reichen bis an den Beginn der industriellen Revolution zurück
Die Ursprünge des AD 2000 Regelwerks reichen bis in die Frühphase der
industriellen Revolution in Deutschland zurück. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts
kamen im ganzen Land vermehrt Dampfmaschinen und Dampfkessel zum Einsatz - im
Bergbau, in Fabriken, in Brauereien oder in Eisenbahnen und Schiffen. Regelmäßig
kam es in dieser Zeit zu Explosionen mit vielen Toten und Schwerverletzten. Als
Reaktion auf diese Vorfälle gründeten die Industriellen die
Dampfkessel-Überwachungsvereine, die Vorläuferorganisationen der
TÜV-Unternehmen. Ihr Ziel war es, die Betriebssicherheit der Dampfkessel zu
verbessern. Im Zuge dieser Tätigkeit wurden technische Regeln für Dampfkessel
entwickelt, die Vorgaben für die Herstellung, die eingesetzten Werkstoffe und
die Prüfung der Anlagen enthielten.
Im Jahr 1953 wurde die Arbeitsgemeinschaft Druckbehälter (AD) gegründet, in der
neben Hersteller- und Betreiberverbänden die TÜV-Organisationen und Behörden
vertreten waren. Die von der Arbeitsgemeinschaft herausgegebenen AD Merkblätter
wurden zur Jahrtausendwende durch das AD 2000 Regelwerk abgelöst. Hintergrund
war die europäische Harmonisierung der technischen Anforderungen auf Grundlage
der EU-Druckgeräterichtlinie, die im Jahr 1997 verabschiedet wurde und nach
einer Übergangsfrist seit 2002 gültig ist. "Im AD 2000 Regelwerk werden die
allgemein gefassten Anforderungen der Druckgeräterichtlinie sowie weiterer
europäischer EN-Normen spezifiziert und präzisiert", sagt Blohm. "Vor allem
Hersteller und Betreiber der Anlagen können sich daran orientieren."
Das AD 2000 Regelwerk wird vom TÜV-Verband in Kooperation mit DIN Media
publiziert. Die aktuelle Taschenbuchausgabe kostet 378 Euro. Das Regelwerk ist
auch als E-Book und auf Englisch verfügbar. Neben der Gesamtausgabe sind auch
einzelne Merkblätter zu Themen wie Sicherheitsventilen, Berstsicherungen oder
der Bauteilprüfung von Klammerschrauben im Online-Shop des TÜV-Verbands
(https://shop.tuev-verband.de/ad-2000-regelwerk) erhältlich.
Über den TÜV-Verband: Als TÜV-Verband e.V. vertreten wir die politischen
Interessen der TÜV-Prüforganisationen und fördern den fachlichen Austausch
unserer Mitglieder. Wir setzen uns für die technische und digitale Sicherheit
sowie die Nachhaltigkeit von Fahrzeugen, Produkten, Anlagen und Dienstleistungen
ein. Grundlage dafür sind allgemeingültige Standards, unabhängige Prüfungen und
qualifizierte Weiterbildung. Unser Ziel ist es, das hohe Niveau der technischen
Sicherheit zu wahren, Vertrauen in die digitale Welt zu schaffen und unsere
Lebensgrundlagen zu erhalten. Dafür sind wir im regelmäßigen Austausch mit
Politik, Behörden, Medien, Unternehmen und Verbraucher:innen.
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