Brüssel (ots) - Die Interessengemeinschaft European Automobile Clubs (EAC)
begrüßt das Votum des Europäischen Parlaments für einheitliche
Führerscheinregeln und fordert schnelle Umsetzung.
EAC-Präsident Holger Küster zur Reform der EU-Führerscheinregeln und
europaweitem Führerscheinentzug:
Keine verpflichtenden ärztlichen Untersuchungen
"Wir begrüßen, dass das Europäische Parlament verpflichtenden ärztlichen
Untersuchungen beim Erwerb oder bei der Verlängerung des Führerscheins
mehrheitlich eine Absage erteilt hat. Wir befürworten, dass Mitgliedstaaten
künftig auf eine Selbstauskunft zur Überprüfung der Fahrtauglichkeit setzen
können. Anstelle verpflichtender ärztlicher Untersuchungen sollten ältere
Autofahrer durch freiwillige Rückmeldefahrten und Auffrischungskurse ohne Angst
vor einem Führerscheinentzug für die Risiken im Straßenverkehr sensibilisiert
werden.
Digitaler Führerschein muss zeitnah umgesetzt werden
Die Einführung eines digitalen Führerscheins ist ein wichtiger und richtiger
Schritt. Wir hätten uns allerdings einen kürzeren Zeitrahmen für die Einführung
des digitalen Führerscheins als Standard gewünscht. Die EU-Kommission muss
sicherstellen, dass alle EU-Mitgliedstaaten diese Regelung zeitnah umsetzen, um
einen digitalen Flickenteppich innerhalb der EU zu vermeiden. Ältere Menschen
oder Personen ohne Smartphone dürfen durch die Digitalisierung nicht
ausgeschlossen oder benachteiligt werden. Deshalb begrüßen wir die Entscheidung,
dass Autofahrer weiterhin das Recht haben, einen physischen Führerschein
beantragen zu können.
Europaweite Einführung des Begleiteten Fahrens als Schlüsselfaktor
Positiv bewerten wir die europaweite Einführung des Begleiteten Fahrens. Das
Begleitete Fahren ist ein echtes Erfolgsmodell, von dem Fahranfänger enorm
profitieren und wichtige Fahrpraxis sammeln können. Eine gute Fahrausbildung und
regelmäßige Fahrpraxis sind aus unserer Sicht entscheidender für die sichere
Teilnahme am Straßenverkehr als pauschal festgelegte Altersgrenzen.
Null-Promille-Grenze für Fahranfänger: Chance verpasst
Wir kritisieren, eine europaweite Null-Promille-Grenze für Fahranfänger nicht
konsequent umgesetzt wurde. Alkohol und Drogen am Steuer gehören zu den
Hauptursachen schwerer Unfälle. Wir hätten uns in der Gesetzgebung mehr Klarheit
gewünscht: Wer trinkt oder kifft, fährt nicht. Dies sollte für alle Fahranfänger
in Europa gelten.
Europaweiter Führerscheinentzug ausschließlich bei schweren Verkehrsverstößen
Grundsätzlich befürworten wir den europaweiten Führerscheinentzug bei schweren
Verkehrsverstößen als Maßnahme mit Signalwirkung für mehr Sicherheit auf Europas
Straßen. Allerdings sollte ein europaweites Fahrverbot nur dann gelten, wenn es
sich um ein schweres Delikt handelt - also eines, für das man auch nach
nationalem Recht im Heimatland den Führerschein verlieren würde."
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OTS: EAC European Automobile Clubs
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