Berlin (ots) - Die inzwischen vorliegenden Referentenentwürfe zu einer
Apothekenrechtsreform aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) bringen massive
Gefahren für die Arzneimittelversorgung der Menschen in Deutschland mit sich.
Davor warnt die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.
ABDA-Präsident Thomas Preis dazu: "Das Apothekenhonorar ist seit 13 Jahren
eingefroren, das Apothekensterben nimmt kein Ende - schon seit Jahren steht den
Apotheken das Wasser wirtschaftlich bis zum Hals. Der Koalitionsvertrag der
schwarz-roten Bundesregierung wirkte wie ein Rettungsring - schließlich wird mit
ihm fest zugesichert, dass die Apotheken endlich auch wirtschaftlich gestärkt
werden sollen. Doch eine erste Analyse der nun vorliegenden Referentenentwürfe
zeigt, dass die Reform genau das Gegenteil bewirken würde. Denn nicht nur die
versprochene und dringend notwendige Erhöhung des Fixums auf 9,50 Euro wird
darin komplett ausgeklammert. Verschärfend kommt hinzu, dass die Mechanismen für
zukünftige Honoraranpassungen völlig unzureichend und viel zu ungenau sind. Das
ist so nicht akzeptabel und wird unseren massiven politischen Widerstand zur
Folge haben. Apotheken gehören zur Daseinsvorsorge und erwarten von der Politik,
dass zugesagte, wirtschaftlich unabdingbare Versprechungen umgesetzt werden."
Auch die Pläne zu den Vertretungsbefugnissen für die Leitung der Apotheke
schockieren den ABDA-Präsidenten: "Es ist richtig, dass wir an einem
Fachkräftemangel leiden. Aber diese Entwicklung löst man nicht, indem man die
Apothekenleitung liberalisiert und die Apothekerinnen und Apotheker aus der
Apotheke streicht. Darunter leiden am Ende nur die Patientinnen und Patienten,
weil viele Leistungen ohne anwesende Apothekerinnen und Apotheker gar nicht mehr
angeboten werden können. Wo Apotheke drauf steht, muss auch immer eine
Apothekerin oder ein Apotheker anwesend sein." Preis weiter: "Hinzu kommen
weitere Änderungsvorschläge des BMG in den Bereichen der Gleichpreisigkeit von
Arzneimitteln, den Öffnungszeiten von Apotheken und der Dienstbereitschaft. All
diese Pläne hätten in Summe zur Folge, dass die qualitativ hochwertige
Versorgung der Bürgerinnen und Bürger durch Apotheken immer weiter ausdünnt und
schließlich ganz zusammenbrechen könnte."
Der ABDA-Präsident kündigt Maßnahmen zur politischen Kommunikation an: "Von den
im Entwurf enthaltenen Vorschlägen zur stärkeren Einbindung der Apotheken in die
Primärversorgung könnten die Menschen sogar profitieren. Allerdings werden auch
diese Pläne ad absurdum geführt, wenn man die Apotheken kaputtspart. Denn nur
wirtschaftlich stabile Apotheken und ein flächendeckendes Apothekensystem können
diese zusätzlichen Aufgaben hinreichend stemmen. Wir werden die kommenden Wochen
und Monate nutzen, um die Politik und Gesellschaft auf Landes- und Bundesebene
massiv über die Gefahren dieser Pläne zu informieren."
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Benjamin Rohrer, Pressesprecher, 030 40004-131, mailto:b.rohrer@abda.de
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OTS: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände
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