Potsdam (ots) - 70 Jahre Bundeswehr: Die neueste Ausgabe der "Militärgeschichte"
wirft einen Blick auf die ersten Jahre der Truppe (auch im Video), beleuchtet
die Gründung des BMVg sowie die sogenannte Gründergeneration. Unsere
Posterbeilage zeigt zudem die Geschichte der Bundeswehr zwischen 1955 und 2025
auf einem Zeitstrahl.
70 Jahre Bundeswehr
Es ist beinahe nicht zu glauben, dass die Bundeswehr inzwischen bereits eine
70-jährige Geschichte vorzuweisen hat. Und dies obwohl gerade die Umstände ihrer
Entstehung nach dem Zweiten Weltkrieg alles andere als einfach waren. Heiner
Möllers beleuchtet in seinem Beitrag die konkreten Bedingungen der Aufstellung
einer "schlagkräftigen Truppe", die von Beginn an in ein westliches Bündnis
eingebunden war. Die Schritte der ersten westdeutschen Soldaten können Sie zudem
in unserem Videoformat begleiten, das über QR-Code in der Ausgabe verlinkt ist.
Der neu aufgestellte Truppenkörper benötigte indes auch einen Kopf: Bereits ab
1950 begannen im "Amt Blank" daher die ersten Vorarbeiten zur Gründung des
Bundesministeriums für Verteidigung. In seinem Beitrag legt Christoph Nübel dar,
welche Stolpersteine überwunden werden mussten, um das neue Ministerium aus der
Taufe zu heben, und inwiefern dies auch substanziell vom internationalen
Geschehen beeinflusst wurde.
Kontrovers diskutiert werden heute darüber hinaus die Angehörigen der
sogenannten Gründergeneration der Bundeswehr. Praktisch alle, die die Bundeswehr
mit aufbauten, waren auf die eine oder andere Weise in das NS-Regime verstrickt.
Zugleich trugen sie zur Aufstellung der Bundeswehr als fest in der
parlamentarischen Demokratie verankerter Armee bei. In diesem Spannungsfeld
standen auch General Adolf Heusinger, General Johannes Steinhoff und
Konteradmiral Rolf Johannesson, die in der aktuellen Ausgabe stellvertretend für
die Gründergeneration näher vorgestellt werden.
Japanische Wiederbewaffnung
Neben Deutschland hatte auch dessen japanischer Verbündeter im Pazifik 1945
bedingungslos kapituliert. Damit einher ging auch in Japan eine umfassende
Demilitarisierung. Die japanische Verfassung sah anschließend sogar explizit den
Verzicht auf eigene Streitkräfte vor. Doch alsbald machten sich nicht nur in
Mitteleuropa, sondern auch auf der anderen Seite des Globus die internationalen
Entwicklungen bemerkbar. Der Kalte Krieg und das sowjetische und chinesische
Expansionsbestreben bewogen die USA dazu, die japanische Wiederaufrüstung zu
forcieren. Wie dies möglich wurde und inwiefern sich hier Unterscheide und
Parallelen zur westdeutschen Wiederbewaffnung zeigten, legt Agilolf Kesselring
in seinem Beitrag offen.
Tiere und Militär
Die meisten haben vielleicht eine Vorstellung davon, dass Pferde als Reit- oder
Zugtiere im Militär dienen können. Und auch der Einsatz von Hunden als Rettungs-
oder Spürhunden dürfte vielen bekannt sein. Vielleicht hat der ein oder andere
auch schon von Hannibals "Kriegselefanten" gehört. Doch wohl den wenigsten ist
bewusst, wie viele unterschiedliche Funktionen die verschiedensten Tierarten im
und für das Militär haben können, wobei das Tierwohl nur selten im Mittelpunkt
steht. Einige Beispiele für die besondere Beziehung von Tieren und Militär
stellt Dennis Werberg in der Rubrik "Im Blickpunkt" vor.
Azincourt
Eine gegnerische Streitmacht in Unterzahl zu schlagen, ist nicht häufig in der
Geschichte gelungen. Ein Faktor, der hierzu beitragen kann, ist die technische
Überlegenheit. Und wer hier nun an Überschallraketen oder Drohnen denkt, der
liegt einige hundert Jahre und technische Entwicklungsstufen daneben. Denn 1415
gelang es den Engländern in der Schlacht von Azincourt, die zahlenmäßig
überlegenen Franzosen vor allem aufgrund des Einsatzes von Langbögen
niederzuringen. Martin Schulz wirft in unserer Rubrik "Militärgeschichte im
Bild" einen Blick auf diesen wichtigen Sieg der Engländer im hundertjährigen
Krieg.
Militärtheorie
Niccolò Machiavelli, den meisten durch sein Werk "Il Principe" ("Der Fürst")
bekannt, befasste sich in seinen Schriften nicht nur mit dem politischen
Staatswesen, sondern auch mit militärischen Aspekten. Martin Grässler analysiert
in seinem Beitrag diesen Teil des Werkes Machiavellis und nimmt hierzu dessen
Buch "Die Kunst des Krieges" unter die Lupe. Dabei zeigt er auf, welche
Bedeutung Söldnern, Bürgerheeren und verschiedenen Waffengattungen an der
Schwelle zur Frühen Neuzeit zukam, um die Sicherheit eines Staates zu
gewährleisten.
Die neue Ausgabe zum Download gibt es auf der Website des ZMSBw (https://zms.bun
deswehr.de/de/publikationen-ueberblick/militaergeschichte-zeitschrift-historisch
e-bildung-heft-2025-4-6033930) .
Pressekontakt:
Oberstleutnant Michael Gutzeit
Leiter der Informationsarbeit
Telefon: 0331 9714 400
mailto:ZMSBwPressestelle@bundeswehr.org
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/171701/6142363
OTS: Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bu
ndeswehr
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