Düsseldorf (ots) - Studie zur Glasfaserförderung 2025 zeigt deutliche regionale
Unterschiede: Während Süddeutschland überzeichnet ist, lassen
Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern mehr als die
Hälfte der verfügbaren Fördermittel ungenutzt. Der zukünftige Förderbedarf liegt
bei bis zu 18 Milliarden Euro.
Der Bund hat 2025 ca. 1,159 Mrd. EUR Mittel im Rahmen der Gigabit-Förderung des
Glasfaserausbaus bereitgestellt. In 312 Anträgen der Kreise und Kommunen sind
ca. 1,865 Mrd. EUR, also 60 % mehr beantragt worden. 56 % des Fördervolumens
entfallen auf Bayern und BaWü, die ihr Landesbudget um den Faktor 3,5 (Bayern)
bzw. 2,8 (BaWü) überschreiten. NRW, Schleswig-Holstein und Meck.-Vorpommern
hingegen lassen über 50 % ihrer Bundesmittel ungenutzt, allein in NRW sind dies
rund 80 Millionen EUR. Diese nicht verwendeten Mittel werden dann zugunsten
jener Länder, deren beantragtes Volumen die Budgets deutlich übersteigt
verwendet, also insbesondere Bayern und Baden-Württemberg.
Im Schnitt ist für 16 % der Adressen eines Projektgebiets eine Förderung zum
Glasfaserausbau erforderlich, weil in den Markterkundungsverfahren für diese
Adressen keine Ausbauzusagen der Privatwirtschaft erfolgen. Dies bedeutet eine
leichte Umkehr des bisher fallenden Trends der Vorjahre (2023: 20 %, 2024:15 %)
und weist auf eine durchschnittlich leicht höhere Zurückhaltung der
privatwirtschaftlichen Netzbetreiber, insb. in ländlichen Regionen, hin. Die
Goldgräberstimmung beim Glasfaserausbau ist mit dem Anstieg des Zinsniveaus und
den steigenden Baukosten vorbei.
Um das Ziel des bundesweiten Vollausbaus zu erreichen, bedeuten 16 %
Förderanteil, umgerechnet auf die rund 10 Millionen noch zu erschließenden
Adressen in Deutschland, einen Förderbedarf von mindestens 14 bis 18 Milliarden
EUR über die nächsten Jahre.
Der hohe Mittelbedarf zeigt sich auch an den Förderkosten pro Anschluss: Diese
liegen durchschnittlich bei ca. 9.500 EUR pro Adresse - etwa um den Faktor 5
höher als der Schwellenwert für einen eigenwirtschaftlichen Ausbau.
Sebastian Fornefeld, Geschäftsführer der MICUS ordnet die Ergebnisse der
aktuellen Studie ein: "Angesichts der nachlassenden Marktdynamik und den weiter
stark hinter dem Bedarf zurückbleibenden oder bedauerlicherweise nicht
abgerufenen Mitteln kann für die Kommunen, Kreise und Länder eigentlich nur
gelten: Nichts verschenken und jeden Fördereuro weiter zur Stärkung der
Glasfaserinfrastruktur auf dem Land nutzen".
Die Studie "Gigabitförderung 2.0 in 2025: Nichts zu verschenken" kann unter
https://www.micus.de/publikationen abgerufen werden.
Über MICUS
Die MICUS Strategieberatung GmbH ist eines der deutschlandweit führenden
Beratungsunternehmen in den Bereichen Breitbandausbau, Glasfasernetzplanungen,
Geschäftsfeldentwicklungen sowie Digitalisierungsstrategien mit über 4 Mrd. EUR
begleitetem Ausbauvolumen und mehr als 300 realisierten Projekten. 2025 wurden
rund 670 Mio. EUR des deutschlandweiten Fördervolumens, d.h. fast 30% begleitet.
Pressekontakt:
Herr Sebastian Fornefeld
Geschäftsführer MICUS Strategieberatung GmbH
Pempelforter Str. 50
40211 Düsseldorf
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