München (ots) - Anlässlich des heutigen Tags der Überlastung im Gesundheitswesen
erklärt Dr. Ralf Langejürgen, Vorstand BKK Landesverband Bayern:
"Bereits am 22. Oktober 2025 sind die über den allgemeinen Beitragssatz von 14,6
Prozent generierten Gelder im Gesundheitsfonds der gesetzlichen
Krankenversicherung aufgebraucht. Damit die GKV die letzten 70 Tage des Jahres
überbrücken kann und beispielsweise Arzt-, Krankenhaus- oder
Arzneimittelrechnungen beglichen werden können, müssen die Beitragszahlenden
über Zusatzbeiträge einspringen. Diese Zusatzbeiträge überbrücken nicht nur eine
von Jahr zu Jahr längere Zeitphase, sondern sie steigen auch kontinuierlich an,
weil Einnahmen und Ausgaben der GKV seit Jahren aus dem Ruder laufen.
Der Optimismus, den die Bundesgesundheitsministerin mit der GKV-Schätzung für
das Jahr 2026 an den Tag legt, ist deshalb fragwürdig. In der Schätzung wird
nämlich ignoriert, dass die Krankenkassen weiterhin ihre Mindestrücklagen
auffüllen müssen und dass die Ausgaben bei ausbleibenden Strukturreformen
stärker als die Einnahmen steigen werden. Ebenso fraglich ist, ob das
Wirtschaftswachstum 2026 in der von der Bundesregierung prognostizierten Höhe
von 1,3 Prozent eintritt. So rechnet der Internationale Währungsfonds nur mit
einem Wachstum von 0,9 Prozent in Deutschland. Sicher ist: Die Überlastung der
GKV wird auch im Jahr 2026 weiter und schneller voranschreiten, wenn
Strukturreformen weiter ausbleiben."
Hintergrund:
Der Tag der Überlastung im Gesundheitswesen zeigt an, wie lange die über den
allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent in der Gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) generierten Mittel reichen, um den Finanzbedarf des
laufenden Jahres zu decken. Bei einem täglichen Finanzbedarf der GKV in Höhe von
950 Millionen Euro tragen diese Mittel im laufenden Jahr 2025 bis zum 22.
Oktober. Für die restlichen 70 Tage des Jahres müssen die Krankenkassen einen
Zusatzbeitrag erheben, der im Durchschnitt aktuell bei 2,95 Prozentpunkten
liegt.
Die Finanzierungslücke in der GKV wächst von Jahr zu Jahr: 2024 reichten die
über den allgemeinen Beitragssatz erhobenen Mittel noch bis zum 31. Oktober, im
Jahr 2023 noch bis zum 9. November.
Der BKK Landesverband Bayern vertritt als Körperschaft des öffentlichen Rechts
die Interessen der Betriebskrankenkassen und ihrer Versicherten in Bayern.
Aktuell zählt der BKK Landesverband Bayern 14 Betriebskrankenkassen als
Mitglieder mit rund 3,3 Millionen Versicherten (Kassensitz). In Bayern selbst
leben über 2,6 Millionen Menschen, die bei einer Betriebskrankenkasse (BKK)
versichert sind. Damit verfügen die Betriebskrankenkassen im Freistaat über
einen GKV-Marktanteil von rund 22 Prozent.
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