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Insula-Institut feiert 5 Jahre Grundlagenforschung an integrativen Therapiemethoden / Erforschung traditioneller Medizinsysteme soll helfen, ungelöste Probleme der modernen Medizin zu beantworten (FOTO)

23.10.2025 15:05 Uhr Insula-Institut gGmbH

Hannover (ots) - Fünf Jahre Forschung an der Schnittstelle von Wissenschaft und Tradition: Das Insula-Institut für integrative Therapieforschung feiert Jubiläum. Gegründet im Oktober 2020, widmet es sich der Grundlagenforschung integrativer Therapien und traditioneller Heilkundesysteme, wie etwa der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Der ganzheitliche Forschungsansatz bezieht dabei auch einzelne Therapieverfahren wie die Akupunktur oder Meditation mit ein. Ebenso fließen die kulturgeschichtlichen Hintergründe ein, die Aufschluss über das Menschenbild und das Gesundheitsverständnis jener Zeit geben, aus der die untersuchten Quellen stammen.

Integrative Medizin verbindet moderne und traditionelle Therapieverfahren auf evidenzbasierter Grundlage, um den Menschen in seiner Gesamtheit individuell zu behandeln. Um Therapieverfahren aus unterschiedlichen Heilkundesystemen sinnvoll in die moderne Medizin zu integrieren, untersucht das Insula-Institut traditionelle Konzepte mit zeitgemäßen wissenschaftlichen Methoden. Dabei verbindet das Institut auf den ersten Blick weit voneinander entfernte Themen - so werden moderne neurowissenschaftliche Methoden auf traditionelle Heilverfahren angewandt. Hierfür kommen sowohl qualitative Methoden wie Interviews als auch quantitative Methoden wie die funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT), zum Einsatz.

Ziel ist es, mittels Grundlagenforschung eine evidenzbasierte Basis für innovative Antworten auf bislang ungelöste medizinische Fragen zu schaffen - etwa im Bereich psychischer Erkrankungen. "Mit unserer Grundlagenforschung wollen wir Hürden abbauen und einen unvoreingenommenen wissenschaftlichen Diskurs ermöglichen. Denn wir können es uns nicht leisten, Dinge nur aufgrund ihrer Andersartigkeit zu ignorieren", sagt Prof. Florian Beißner, wissenschaftlicher Leiter des Instituts.

Was das Insula-Institut einzigartig macht

Das Forschungsteam bewegt sich zwischen unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen. So ist Professor Beißner selbst Neurowissenschaftler und Diplom-Physiker. Seine Laufbahn umfasst Forschungsstationen u. a. in Frankfurt, Jena und an der Harvard Medical School. An der Universität Porto studierte er TCM. Sein Lebenslauf zeigt, dass er lebt, wozu er heute seine Doktorand:innen ermutigt: einen offenen Blick über die eigene wissenschaftliche Disziplin hinaus. "Wir arbeiten jenseits von starren Grenzen, wagen uns auf neues Terrain", beschreibt er die besondere Ausrichtung des Instituts.

Bisherige Erfolge

Ein konkretes Beispiel für diesen Forschungsansatz ist eine Studie des Instituts, in der das Phänomen der therapeutischen Empfindungen untersucht wurde. Als solche werden körperliche Wahrnehmungen wie Wärme, Kribbeln oder Fließen beschrieben, die bei bestimmten integrativen Therapien auftreten. Es handelt sich um ein weit verbreitetes Phänomen, das bisher jedoch kaum erforscht ist. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Empfindungen sind subjektiv und damit schwer messbar, passen also kaum in das Bild der modernen Naturwissenschaften. Wie kann etwas subjektiv Empfundenes zum Gegenstand quantitativer Forschung gemacht werden? Wissenschaftler:innen des Instituts setzen dabei auf innovative Methoden wie digitale Empfindungszeichnungen: Die Behandelten halten dabei ihre Empfindungen direkt auf einem Tablet-PC fest. So können diese anschließend digital verarbeitet und statistisch analysiert werden. Dabei machte das Forschungsteam eine überraschende Entdeckung: Teilnehmende berichteten von feinen, linienförmigen Empfindungen, die sich über den Körper ziehen - ein Phänomen, das bislang in der Fachliteratur nicht beschrieben ist.

Aktuell läuft eine Folgestudie, in der die Theorie untersucht wird, dass linienförmige therapeutische Empfindungen zentral für das Verständnis des Leitbahn-Konzepts ("Meridiane") der TCM sind. Die Studienergebnisse sollen hier neue Anhaltspunkte liefern, um dieses bisher hochumstrittene Phänomen aus Sicht der modernen Neurowissenschaft zu erklären. "Wenn wir die Bedeutung therapeutischer Empfindungen für den Behandlungserfolg verstehen, kann die medizinische Versorgung von morgen individueller und wirksamer sein", erklärt Beißner die Bedeutung der Studie für die Medizin.

Ziele für die Zukunft: Räume schaffen und Förderung sichern

Zum Jubiläum blickt das Insula-Institut nach vorn: Ziel ist es, das Institut als Ort wissenschaftlicher Innovation weiter auszubauen. Es soll auch künftig Raum für unabhängige, interdisziplinäre Forschung bieten, deren Ergebnisse der Öffentlichkeit frei zugänglich gemacht werden.

Das Institut ist als gemeinnützige GmbH dem Gemeinwohl verpflichtet. Es engagiert sich für Wissenschaft, Forschung und Bildung im Bereich der integrativen Heilkunde und finanziert seine Arbeit ausschließlich über Spenden und Fördergelder von Stiftungen. "Unsere Forschung ist nur möglich, weil es Menschen gibt, die unsere Vision unterstützen. Dafür bin ich sehr dankbar", so Prof. Beißner.

Pressekontakt:

Frauke Jacobs - Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising

E-Mail: mailto:f.jacobs@insula-institut.org Mobil: 0176 62244123 http://www.insula-institut.org

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/181290/6143781 OTS: Insula-Institut gGmbH


Quelle: ots / newsaktuell - Pressemitteilung - Insula-Institut gGmbH
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