|
Berlin (ots) - Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) hat heute ihren
Aktionsplan für eine wohnortnahe und flächendeckende vertragszahnärztliche
Versorgung veröffentlicht. Die KZBV legt darin detailliert den aktuellen Stand
sowie die voraussichtlichen Entwicklungen der zahnärztlichen Versorgung in
Deutschland bis zum Jahr 2030 dar. Auf Grundlage dieser Analyse unterbreitet der
Aktionsplan konkrete Vorschläge, wie die Versorgungsstrukturen im
vertragszahnärztlichen Bereich insgesamt gestärkt und lokalen
Versorgungsengpässen frühzeitig entgegengewirkt werden kann. Besondere Bedeutung
kommt dabei auch der Frage zu, welche politischen Rahmenbedingungen hierzu
notwendig sind.
Martin Hendges, Vorsitzender des Vorstandes der KZBV , sagt anlässlich der
Veröffentlichung des Aktionsplans: "Die Mundgesundheit der Bevölkerung hat sich
in den vergangenen Jahren stetig und nachhaltig verbessert, wie auch die
Ergebnisse der Sechsten Deutschen Mundgesundheitsstudie unlängst erneut belegt
haben. Dieser Erfolg ist das Resultat einer konsequent präventionsorientierten
Ausrichtung der zahnmedizinischen Versorgung. Diese wird im Kern mit
flächendeckenden, wohnortnahen Praxisstrukturen im gesamten Bundesgebiet
sichergestellt - Strukturen, die keineswegs selbstverständlich sind.
Auch wenn sich die zahnärztliche Versorgung in Deutschland derzeit insgesamt auf
einem flächendeckend guten Niveau befindet, steht auch der zahnärztliche Bereich
- ebenso wie das gesamte Gesundheitssystem - vor allem angesichts des
demografischen Wandels vor vielfältigen Herausforderungen. Um die zahnärztliche
Versorgung zukunftsfest aufzustellen, brauchen wir daher geeignete politische
Rahmenbedingungen, die die vertragszahnärztliche Niederlassung fördern. Dazu
gehört unter anderem der Abbau von Bürokratie in den Praxen, eine
vollumfängliche Vergütung erbrachter Leistungen und sinnvolle Maßnahmen zur
Stärkung der Versorgung in von Unterversorgung bedrohten Bereichen. Eine
Versorgungspolitik vom Reißbrett ist hingegen nicht zielführend, wenn die
Versorgung auch in Zukunft wohnortnah und flächendeckend auf dem bewährten
Niveau sichergestellt werden soll."
Vor dem Hintergrund wiederkehrender politischer Diskussionen um eine
Wiedereinführung einer vertragszahnärztlichen Bedarfszulassung mit
Zulassungsbeschränkungen stellt Hendges klar:
"Eine Wiedereinführung von Zulassungsbeschränkungen, wie sie immer wieder ins
Spiel gebracht wird, ist weder ein geeigneter noch ein erforderlicher Weg,
diesen Herausforderungen in der Versorgung zu begegnen. Unsere Analyse zeigt,
dass im vertragszahnärztlichen Bereich aktuell sowie auch in den nächsten Jahren
in der Fläche ein nach wie vor hohes Versorgungsniveau besteht bzw. bestehen
wird. Daher stellt die Sperrung von überversorgten Planungsbereichen im Rahmen
einer Bedarfszulassung schon aus diesem Grund kein adäquates Steuerungsmittel
dar."
Auch ohne eine Bedarfszulassung würden sich die niedergelassenen Zahnärztinnen
und Zahnärzte weitestgehend bevölkerungsproportional verteilen. Die
Bedarfszulassung würde durch Zulassungssperren in Planungsbereichen ohne
Versorgungsprobleme der Fehlentwicklung einer bedarfsgerechten Versorgung
hingegen aktiv Vorschub leisten, so Hendges abschließend.
Der "Aktionsplan 2025 bis 2030 für eine wohnortnahe und flächendeckende
vertragszahnärztliche Versorgung" kann auf der Website der KZBV unter
http://www.kzbv.de/aktionsplan-sicherstellung in einer Kurzfassung sowie einer
vertiefenden Ausarbeitung abgerufen werden.
Pressekontakt:
Vanessa Hönighaus
Leiterin Abt. Presse - und Öffentlichkeitsarbeit
Christian Albaum
Referent Abt. Presse - und Öffentlichkeitsarbeit
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung
Tel. 030 / 280179-27
mailto:presse@kzbv.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/12264/6144378
OTS: Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV)
|