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Frankfurt (ots) - Das überraschende Wahlergebnis in Argentinien muss man als
eine Wette auf die Zukunft lesen. Die Menschen in dem südamerikanischen
Krisenstaat setzen darauf, dass die von der rechtspopulistischen, neoliberalen
Regierung versprochenen Verbesserungen ihrer Lebensbedingungen auch wirklich
kommen. Bisher haben sie nur die Schattenseiten des monumentalen Reformprogramms
mit der Kettensäge zu spüren bekommen: Seit nahezu zwei Jahren verarbeitet
Staatschef Javier Milei die argentinische Wirtschaft im Wesentlichen zu
Kleinholz. Er hat Arbeitsplätze vernichtet, Subventionen kassiert, Preise
freigegeben. Die Medizin war bisher bitter, die Gesundung ist noch nicht
eingetreten. Dass die Menschen ihn trotz einer Verschlechterung der
Lebensbedingungen mit einem stärkeren Mandat ausstatten, wirkt auf den ersten
Blick schwer verständlich. Doch die Angst vor dem Alten in Gestalt der
peronistischen Opposition ist offenbar größer als die Furcht vor dem Neuen -
einem unberechenbaren Staatschef.
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