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Kassel (ots) - Zwei Wochen vor dem ersten Adventssonntag ist Volkstrauertag.
Diesen Tag gibt es seit mehr als 100 Jahren. Damals war der Erste Weltkrieg
gerade zu Ende. Millionen Soldaten waren gestorben. In Deutschland hatte sich
ein Verein gegründet, um die vielen toten Soldaten zu begraben, und um ihren
Familien zu sagen, wo die Gräber sind, damit sie sie besuchen können.
Der Verein nannte sich Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Er hat mit dafür
gesorgt, dass diese Kriegstoten seit 1922 an einem Tag im Jahr im Mittelpunkt
stehen. Damals sollte das ein Zeichen sein, dass das ganze Volk um die Toten
trauert, und nicht nur die, die mit ihnen verwandt oder befreundet waren. So ist
der Volkstrauertag entstanden.
Soldatengräber in vielen Ländern der Erde
Noch nicht mal 20 Jahre später hat Deutschland den Zweiten Weltkrieg angefangen.
Da starben noch viel mehr Menschen. Über 65 Millionen waren es in allen Ländern
zusammen - eine unvorstellbar große Zahl. In 45 Ländern gibt es heute Friedhöfe
für Kriegstote, Kriegsgräberstätten heißen sie.
In den meisten Dörfern und Städten bei uns hat man auf dem Friedhof ein
"Ehrenmal" aufgestellt. Darauf stehen die Namen der getöteten Soldaten aus
diesem Ort, damit man sich immer an sie und ihren Tod erinnert. Am
Volkstrauertag kommen Menschen dort zusammen, um an sie zu denken.
Frauen, Kinder, alte Leute
Inzwischen erinnern sie auch an die, die gelitten haben und gestorben sind,
obwohl sie keine Soldaten waren. An Frauen und Kinder, an alte Leute. Und an
die, die sterben mussten, weil es im Nationalsozialismus - in der Zeit vor und
während des Zweiten Weltkrieges - unvorstellbaren Hass und schlimmste
Ausgrenzung gab. Die, die anders waren, eine andere Meinung hatten als die
Nationalsozialisten, die anders aussahen oder anders leben wollten, wurden
ausgegrenzt, verfolgt und ermordet.
Das, was ihnen allen passiert ist, soll unvergessen bleiben - damit es nie
wieder passiert.
Heute denken die Menschen am Volkstrauertag aber auch an die, die jetzt leiden.
An Menschen in anderen Ländern, wo gerade Krieg herrscht - auch in Europa. Und
an die, die deshalb flüchten müssen.
Am Volkstrauertag hält immer jemand eine Rede und fast überall gibt es Musik.
Oft sind heute Schülerinnen und Schüler dabei, die sich mit dem Thema "Krieg und
Gewaltherrschaft" beschäftigt haben und darüber erzählen oder zeigen.
Den Verein, der den Volkstrauertag im ganzen Land verbreitet hat, gibt es immer
noch. Sein Ziel heute ist es, den Frieden zu erhalten. Dafür bringt er auf den
Kriegsgräberstätten Jugendliche aus vielen Ländern zusammen, damit sie sich
kennen- und verstehen lernen. Und dass sie lernen, wie wertvoll und wichtig der
Frieden ist.
Pressekontakt:
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
Pressesprecherin Diane Tempel-Bornett
+49561-7009-139
mailto:presse@volksbund.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/18238/6146913
OTS: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
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