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Berlin (ots) - So oder so: Jamaika atmet auf, denn der erste Hurrikan in der
Kategorie 5, der jemals die Karibikinsel heimgesucht hat, ist weitergezogen.
Jetzt zittern die Menschen auf Kuba und den Bahamas vor dem extrem gefährlichen
Hurrikan "Melissa".
Das Ausmaß der Schäden von "Melissa" an der Infrastruktur ist immens, Jamaikas
Premierminister Andrew Holding hat das Land zum Katastrophengebiet erklärt und
befürchtet auch, dass es Tote gab, bestätigt ist das noch nicht. Sicher ist: Die
menschengemachte Erderwärmung führt nach Erkenntnissen von Wissenschaftler*innen
zu häufigeren und heftigeren Extremwetterereignissen wie Stürmen.
Die kleinen Inselstaaten - allein 39 sind Mitglieder der Uno, darunter Jamaika,
Kuba und Bahamas - sind für weniger als ein Prozent der weltweiten
Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die "ökologischen Schulden" des Nordens,
des Hauptverursachers des Klimawandels, bei den Inselstaaten sind
offensichtlich. Beglichen werden sie nicht. Im Gegenteil: Mehr als 40 Prozent
der Inselstaaten geben den größten Teil ihres Staatshaushalts für Zins- und
Tilgungszahlungen an ihre ausländischen Gläubiger aus, wie eine Analyse des
International Institute for Environment and Development zeigt. Die Schuldenlast
steigt derweil weiter mit jedem Hurrikan.
Der Globale Norden steht bei den kleinen Inselstaaten in der Pflicht:
Schuldenerlass und ausreichende Finanzierung der Anpassung an die
Klimawandelfolgen sind unabdingbar. In Sicht ist das nicht. Ein Armutszeugnis
für den Norden. Der Süden zahlt die Zeche.
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