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Köln (ots) - Die Zeit zum Schutz der Zivilbevölkerung in der Stadt El Fasher in
Darfur läuft ab. Über lokale Helfer-Teams erreichen Islamic Relief Deutschland
schreckliche Berichte über Massenmorde und Leid, da sich die Kämpfe in den
letzten Tagen verschärft haben. Die humanitäre Lage in der Stadt ist
mittlerweile katastrophal, weil die Zivilbevölkerung seit 18 Monaten einer
Belagerung ausgesetzt ist, durch die jegliche Hilfe unterbunden wurde.
Wohnhäuser, Krankenhäuser, Schulen und Moscheen wurden wiederholt bombardiert.
Programmleiter Shihab Mohamed Ali berichtet von vor Ort.
Viele Familien in der El Fasher hungern nun, da die Vorräte an Lebensmitteln und
Medikamenten aufgebraucht sind und humanitäre Hilfe weiterhin blockiert wird.
Lokale Gemeinschaftsküchen und Selbsthilfegruppen sind für viele Familien zur
einzigen Lebensader geworden, aber ihnen gehen zunehmend die Mittel aus und sie
sind extremen Risiken ausgesetzt.
Berichten zufolge ist es zehntausenden Menschen gelungen, aus der Stadt zu
fliehen, doch viele Fluchtwege wurden abgeschnitten. Bis zu 250.000 weitere
Menschen sitzen dort fest und fürchten um ihr Leben.
Forderung nach ungehindertem Zugang für humanitäre Hilfe und sicherer Ausreise
für Zivilisten
Das internationale Islamic Relief Netzwerk ruft die globale Staatengemeinschaft
dazu auf, den Druck für einen sofortigen Waffenstillstand, ungehinderten Zugang
für humanitäre Hilfe in die Stadt und eine sichere und würdevolle Ausreise aus
der Stadt für alle Zivilisten, die diese verlassen möchten, zu erhöhen.
Da immer mehr Menschen ihr Leben riskieren, um zu fliehen, bereiten sich die
Helfer von Islamic Relief in Zentral-Darfur auf einen erwarteten Zustrom von
Familien vor. In den letzten Monaten haben die Gesundheits- und
Ernährungskliniken der Hilforgansiation in Zentral-Darfur Hunderte von Familien
aufgenommen, die nach ihrer Flucht aus El Fasher und den umliegenden Lagern am
Rande des Hungertodes stehen.
Viele von ihnen kamen nach tagelangem Fußmarsch auf der Suche nach jeglicher
Form von Sicherheit in einem Zustand schwerer Unterernährung an und berichteten
von schrecklichen Erlebnissen wie Bombardierungen und Plünderungen entlang der
Route.
Shihab Mohamed Ali, leitender Programmmanager bei Islamic Relief Sudan, sagt zur
Lage vor Ort:
"Wir rechnen damit, dass in den kommenden Tagen eine große Zahl von Vertriebenen
aus El Fasher in unseren Kliniken eintreffen wird. El Fasher ist derzeit ein
schrecklicher Ort für Zivilisten. Einige unserer Teammitglieder haben Verwandte
dort, aber die Kommunikationswege sind unterbrochen und sie haben seit drei
Tagen nichts mehr von ihnen gehört. Derzeit gibt es für Zivilisten keine
sicheren Fluchtwege aus der Stadt, aber die Lage dort ist so alarmierend, dass
viele Menschen versuchen, auf jede erdenkliche Weise zu fliehen - sei es mitten
in der Nacht oder durch die Zahlung von Bestechungsgeldern, die sie sich
eigentlich nicht leisten können. Wir fordern, dass Zivilisten geschützt werden
und humanitäre Hilfe die Menschen erreichen kann."
In Zentral-Darfur betreibt Islamic Relief 12 Ernährungszentren, 10 Zentren für
medizinische Grundversorgung und 2 mobile Gesundheitskliniken, die auch die
entlegensten Gebiete in der bergigen Region Jebal Marra erreichen. Seit Ausbruch
des Krieges im April 2023 hat Islamic Relief im gesamten Sudan 1,2 Millionen
Menschen mit humanitärer Hilfe versorgt.
Pressekontakt:
Sara Ahmed Martinez, Pressereferentin
Telefon: 0221 200 499-2279
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OTS: Islamic Relief Deutschland e.V.
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