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Berlin (ots) - Die Bundesingenieurkammer zeichnete am 30. Oktober 2025 die
Müngstener Brücke als Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in
Deutschland aus. Die Eisenbahnbrücke zwischen Solingen und Remscheid gilt seit
ihrer Eröffnung im Jahr 1897 als technisches Meisterwerk und Ausweis deutscher
Ingenieurbaukunst. Mit einer Höhe von 107 m, 170 m Spannweite und einer Länge
von 465 m ist sie ein Symbol für den Pioniergeist des späten 19. Jahrhunderts.
Bis heute ist sie die höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands.
Erbaut in einer Zeit intensiven internationalen Wettbewerbs im Brückenbau,
stellte die Müngstener Brücke die Innovationskraft deutscher Ingenieure
eindrucksvoll unter Beweis. Besonders die Konstruktion des eingespannten,
parabelförmigen Bogens, der Material sparte und neue Maßstäbe setzte, machte sie
zu einer technischen Sensation. Entworfen wurde die Brücke von Anton Rieppel und
Bernhard Rudolf Bilfinger. Durch den freien Vorbau der beiden Bogenhälften über
insgesamt 170 Meter machte der Bau von sich reden.
Trotz zweier Weltkriege blieb das Bauwerk erhalten. Allerdings fanden nach den
1960er Jahren keine umfassenden Instandsetzungsarbeiten mehr statt. Nach
Teilsperrungen und Diskussionen um einen Abriss und Brückenneubau, führte die
Deutsche Bahn 2013 bis 2021 für 30 Millionen Euro eine Grundinstandsetzung
durch.
Müngstener Brücke soll Unesco-Welterbe werden
Gemeinsam mit internationalen Partnern erfolgt aktuell die Bewerbung für die
Aufnahme der Müngstener Brücke in die Unesco-Welterbeliste. In einem
Verbundantrag wird sie zusammen mit weiteren Fachwerkbogenbrücken des 19.
Jahrhunderts in Europa nominiert. Eine Anerkennung als Unesco-Welterbe würde
nicht nur die Einzigartigkeit der Müngstener Brücke würdigen, sondern auch
verdeutlichen, wie Ingenieure jener Zeit über Ländergrenzen hinweg voneinander
lernten und so den technischen Fortschritt in Europa entscheidend vorantrieben.
Müngstener Brücke feierlich ausgezeichnet
Die Verleihfeier der Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen fand im Brückenpark
Müngsten statt. Dr.-Ing. Heinrich Bökamp, Präsident der Bundesingenieurkammer
und Präsident der Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen, betonte in seiner
Rede: "Die Müngstener Brücke sorgte vor mehr als hundert Jahren als technisches
Meisterwerk für Aufsehen. Noch heute ist sie eine der höchsten Eisenbahnbrücken
Europas und überspannt imposant die Wupper. Wir als Bundesingenieurkammer
unterstützen die Bewerbung als Unesco-Welterbe, prägt der Brückenbau doch bis
heute die Region und stiftet Identität." Weitere 31 Bauwerke wurden bisher
aufgrund ihrer Bedeutung für den deutschen Ingenieurbau als Historisches
Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland gewürdigt, davon zwei in
Nordrhein-Westfalen.
Über die Auszeichnung
Die Bundesingenieurkammer ehrt seit 2007 historisch bedeutende Ingenieurbauwerke
mit dem Titel "Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland".
Voraussetzung ist, dass sich die Bauwerke in Deutschland befinden und älter als
50 Jahre sind. Die Auszeichnungsreihe wird vom Bundesministerium für Wohnen,
Stadtentwicklung und Bauwesen, den Ingenieurkammern der Länder und dem
gemeinnützigen Förderverein "Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in
Deutschland" unterstützt.
Weitere Informationen finden sich unter:
https://wahrzeichen.ingenieurbaukunst.de/
Fotos der Brücke und der Preisverleihung unter: Presse_HWZ - OneDrive (https://i
kbaunrw-my.sharepoint.com/personal/peiffer_ikbaunrw_de/_layouts/15/onedrive.aspx
?id=%2Fpersonal%2Fpeiffer_ikbaunrw_de%2FDocuments%2FPresse_HWZ&ga=1)
Weiteres Video- und Bildmaterial auf Anfrage
Pressekontakt:
Eva Hämmerle
Kommunikation & Presse
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Joachimsthaler Str. 12 | 10719 Berlin
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OTS: Bundesingenieurkammer
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