| 
 Zug (ots) - Vor zehn Jahren war Tokenisierung das große Versprechen: Compliance
automatisieren, Intermediäre überflüssig machen, globale Märkte öffnen. Heute
zeigt sich: Statt Klarheit herrscht Flickwerk.
 Off-Chain-Regeln, Admin-Kill-Switches, Proposals, die als Standards verkauft
werden. Das Ergebnis ist kompliziert in der Umsetzung, teuer im Betrieb - und
zunehmend explosiv für Investoren wie Emittenten.
 
 Kompliziert: Off-Chain-Bürokratie statt On-Chain-Eleganz
 
 Die Blockchain sollte Prozesse vereinfachen. Doch die meisten
Tokenisierungsprojekte sind zu Regelmaschinen mit Dutzenden Nebenrollen
geworden. KYC-Provider für Identität, Datenbanken für Dokumente, Schnittstellen
für Reporting, Plattformbetreiber für Handelszulassung - das alles muss
permanent synchron laufen. Ein Fehler in nur einer Schicht, und das System
blockiert.
 
 Was als elegante Automatisierung begann, endet oft in Off-Chain-Bürokratie, die
keiner mehr versteht. Nutzer klicken, Entwickler debuggen, Juristen
improvisieren. Die versprochene Einfachheit der Blockchain löst sich in einem
Geflecht aus Abhängigkeiten auf.
 
 Wie viele Schichten liegen zwischen Ihren Investoren und ihren Assets - und
können Sie das wirklich noch überblicken?
 
 Teuer: Kostenlawine durch Abhängigkeiten
 
 Emittenten berichten von sechs bis neun Monaten Setup-Zeit und Kosten zwischen
150.000 und 450.000 Euro - bevor der erste Investor ein Token in der Wallet
hält. Der Grund: Jede zusätzliche Schicht zieht neue Integrationen, Verträge und
Service-Fees nach sich. Compliance-Datenbanken, DAO-Governance, Custom-Standards
- jedes Modul kostet Geld und Zeit.
 
 Das Versprechen, durch Tokenisierung günstiger zu werden, kehrt sich ins
Gegenteil um. Je mehr Standards und Plattformen eingebunden werden, desto höher
explodieren die Kosten. Was als effiziente Alternative zu traditionellen
Finanzstrukturen antreten sollte, produziert oft nur neue Mittelsmänner in
digitaler Form.
 
 Warum sollten Sie sechs bis neun Monate Setup-Zeit akzeptieren - und dann von
Drittanbietern abhängig bleiben?
 
 Explosiv: Ideale im Widerspruch
 
 Tokenisierung orientiert sich an drei großen Idealen: Compliance & Datenschutz,
Dezentralisierung & Kontrolle, Standardisierung & Flexibilität. Alle drei sind
wichtig - doch sie ziehen in unterschiedliche Richtungen.
 
 Wer Compliance off-chain betreibt, schafft Angriffsflächen und Blindzonen. Wer
auf volle Dezentralität setzt, erzeugt rechtliche Black Boxes. Wer Standards
folgt, landet in einem Märchenwald aus GitHub-Issues und Inkompatibilitäten. Wer
auf ERC-20 setzt, übernimmt Approval-Schwachstellen, die 2024
Milliarden-Verluste verursachten. Das Problem: Anbieter versprechen meist, alles
zugleich zu lösen. Doch das macht Systeme nicht stabiler, sondern anfälliger.
 
 Tickende Zeitbomben - elegant verpackt in Whitepapers, aber brandgefährlich im
Betrieb.
 
 Die Standards-Illusion
 
 ERC-1400 ist kein Standard. Die Bezeichnung "ERC" suggeriert einen offiziellen
Ethereum Request for Comment - wie ERC-20 oder ERC-721, die den
Community-Prozess durchlaufen haben. ERC-1400 ist jedoch lediglich eine
Proposal-Sammlung auf GitHub aus 2018, die nie als offizielles EIP eingereicht
oder von der Ethereum-Community akzeptiert wurde.
 
 Das wäre nicht problematisch, wenn es transparent kommuniziert würde.
Stattdessen wird "ERC-1400" als etablierter Standard vermarktet. Plattformen
werben damit, "auf Standards" aufzubauen. Emittenten glauben, eine
zukunftssichere Entscheidung zu treffen. Die Konsequenz: Fragmentierung statt
Interoperabilität.
 
 ERC-3643 - der einzige formalisierte Security-Token-Standard - zeigt das Dilemma
zwischen Compliance und Kontrolle. Der Standard erfordert umfangreiche
Off-Chain-Infrastruktur: ONCHAINID-Identitätssystem mit separaten Smart
Contracts pro Investor, externe KYC-Provider für Claims, Trusted Issuer
Registries, Claim Topics Registry, separate Compliance-Contracts, Transfer
Manager.
 
 32 Milliarden Dollar sollen per ERC-3643 tokenisiert worden sein. Belegt sind
kleinere Millionenvolumen, wie Primär-Emissionen auf Polygon, ein
institutioneller Fonds-Launch und Erprobungen von regulatorischen PoC-Trades auf
dem Polygon-Testnet. Ein Blick ins komplexe System zeigt mehrschichtige
Architektur mit zahlreichen Abhängigkeiten und zentralisierte Kontrolle durch
Agent-Rollen.
 
 Zudem fordert die Spezifikation explizit, Emittenten oder deren Agenten
jederzeit einseitige Vollmacht über Investor-Wallets zu geben. Die offizielle
Dokumentation formuliert es klar: "The issuer of the securities, or its agent,
always keeps control of the tokens and the transfers." Das ist Custodial
Tokenization mit Blockchain-Infrastruktur - keine Self-Custody.
 
 Können Sie Ihren Investoren erklären, dass Sie - oder Ihr Agent - jederzeit ihre
Token einfrieren, transferieren oder verbrennen können?
 
 Der ERC-20-Trugschluss
 
 Dann gibt es Anbieter, die tokenisieren mit ERC-20 - dem Standard, der für
hochvolatile Utility Tokens konzipiert wurde und dessen Approval-Mechanismus zum
bevorzugten Angriffsziel von Hackern geworden ist.
 
 Die Zahlen sprechen für sich: Im März 2024 machten ERC-20-Tokens 89,5 % der 71,5
Millionen Dollar aus, die durch Phishing-Angriffe gestohlen wurden. Fast 90 %
der Wallet-Drainer-Verluste in der ersten Jahreshälfte 2024 erfolgten durch
Permit/Permit2-Phishing - eine Angriffsmethode, die das ERC-20-Approval-System
ausnutzt. Ein einzelnes Opfer verlor im September 2024 über 32 Millionen Dollar
durch einen Permit-Phishing-Angriff.
 
 Der Grund: Das `approve()`-Pattern von ERC-20 ist ein fundamentales
Design-Problem. Nutzer geben Drittparteien unbegrenzte Zugriffsrechte auf ihre
Token - oft ohne es zu verstehen. Diese "Allowances" bleiben bestehen, bis sie
explizit widerrufen werden. Phishing-Sites nutzen dies systematisch aus, indem
sie Nutzer zur Unterzeichnung von Approval-Transaktionen verleiten.
 
 Security Tokens auf ERC-20-Basis erben diese Schwachstelle. Sie fügen
Compliance-Layer hinzu, aber die grundlegende Angriffsfläche bleibt. Das ist
keine theoretische Bedrohung: Von den 2,2 Milliarden Dollar, die 2024 gestohlen
wurden, stammten 43,8 % aus Private-Key- und Approval-Kompromissen.
 
 ERC-20 wurde 2015 für Utility-Tokens konzipiert - für Handelsinstrumente, nicht
für Vermögensverwaltung. Regulierte Assets darauf aufzubauen, bedeutet:
Securities-Compliance auf einer Infrastruktur, die für Spekulation und
kurzfristige Trades designt wurde.
 
 Würden Sie Ihren Investoren ein Asset anbieten, das auf derselben Technologie
basiert, durch die 2024 Milliarden gestohlen wurden?
 
 SQARES: Governance statt Vollmacht
 
 Hier setzt ein Ansatz aus Zug an. SQARES hat mit dem Q-Token eine radikale
Entscheidung getroffen: Weder die Off-Chain-Bürokratie von ERC-3643, noch die
Custodial-Kontrolle durch Agent-Rollen, noch die Approval-Schwachstellen von
ERC-20.
 
 On-Chain Compliance ohne Datenlecks. Verschlüsselte "enriched qualifications"
direkt im Token, Audits via Zero-Knowledge-Beweisen. Keine
Off-Chain-KYC-Datenbanken, keine Sync-Alpträume.
 
 Protected Self Custody ohne einseitige Admin-Kontrolle. Keine Pausier-Funktion,
kein Blacklisting, kein Forced Transfer. Compliance-Regeln sind fest im Contract
verankert - entweder erfüllt oder abgelehnt, keine Hintertür. Freeze und Forced
Transfer sind regulatorisch nicht gefordert - sie sind Over-Engineering, das
Missbrauchspotenzial schafft.
 
 Updates mit Transparenz. Änderungen am Contract verlaufen two-stage: Deployer
schlägt vor, Emittent akzeptiert, optional Treuhänder validiert. Alles
transparent, on-chain, mit Standard-Wallet und dApp - keine Zusatzsoftware
erforderlich.
 
 Peer-to-Peer ohne Plattformzwang. Kein DAO für Freigaben, keine zentrale
Handelsinstanz. Der Contract prüft, ob Sender und Empfänger qualifiziert sind.
Transfer erfolgt oder nicht - direkt, deterministisch, nachvollziehbar.
 
 Das ist kein Marketing-Slogan, sondern ein architektonischer Schnitt.
Komplexität wird gezielt eingedampft, Governance-Prozesse transparent gemacht,
Kontrolle dezentralisiert.
 
 Timing: MiCA als Brandbeschleuniger
 
 Mit Inkrafttreten der Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCA) am 30. Dezember
2024 steigen die Anforderungen. Gleichzeitig interpretieren Aufsichtsbehörden
wie BaFin und FINMA die DSGVO strenger - die EDPB-Guidelines 02/2025 vom April
2025 verschärfen die Anforderungen an Blockchain-basierte Identitätssysteme
weiter.
 
 Off-Chain-Bürokratie wird dadurch noch teurer, Admin-Keys geraten noch stärker
ins Visier, Schein-Standards fliegen schneller auf. Wer jetzt weiter auf
Flickwerk setzt, baut ein Risiko ein, das regulatorisch wie technisch jederzeit
detonieren kann.
 
 Wollen Sie in zwei Jahren erklären, warum Ihre Architektur nicht mehr
MiCA-konform ist - oder warum ein Agent-Key kompromittiert wurde?
 
 Fazit: Skalpell statt Sprengsatz
 
 Die Branche steht vor einer Wahl: Weiter aufblasen - kompliziert, teuer,
explosiv. Oder reduzieren - klar, überprüfbar, kontrollierbar.
 
 SQARES setzt auf das Skalpell: ein schlanker Contract-Stack ohne
Approval-Pattern, ohne Agent-Vollmacht, ohne Off-Chain-Abhängigkeiten. Das
Notwendige abbilden, das Überflüssige weglassen, Governance transparent machen,
Kontrolle dezentralisieren.
 
 Das ist nicht weniger ambitioniert - sondern ein bewusster Gegenentwurf zum
Over-Engineering der Branche.
 
 Die Frage ist nicht, ob dieser Weg funktioniert. Die Frage ist: Warum sollten
Sie einen anderen gehen?
 
 Über SQARES und den Q-Token
 
 Die SQARES AG mit Sitz in Zug (Schweiz) entwickelt eine moderne
Kapitalmarkt-Infrastruktur für digitale Wertpapiere. Der Q-Token integriert
regulatorische Anforderungen direkt in seine Architektur, ist 24/7 verfügbar,
interoperabel über Jurisdiktionen, von Aufsichtsbehörden akzeptiert und bereits
von führenden Institutionen genutzt. Er schafft damit eine belastbare Grundlage
für effiziente und rechtssichere Finanztransaktionen.
 
 Pressekontakt:
 
 SQARES AG
Baarerstrasse 107
6300 Zug
Switzerland
+41 41 5131 607
https://sqares.finance
 
 Ruben Schäfer
E-Mail: mailto:redaktion@dcfverlag.de
 
 Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/181331/6148415
OTS: SQARES AG
 |