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München (ots) - In einigen deutschen Städten dürfen keine E-Scooter im
öffentlichen Nahverkehr mitgenommen werden. Als Grund dafür wird meist die
Brandgefahr angeführt. Der ADAC hat aus diesem Grund sechs E-Scooter einem
technischen Stresstest unterzogen. Das Ziel: Den Grenzbereich der Akkus
elektrotechnisch und mechanisch auszuloten.
Bei den Versuchen wurden die E-Scooter bewusst starken Belastungen ausgesetzt:
Auf einem Zweiradprüfstand wurden die Gefährte über 30 Minuten bei
Höchstgeschwindigkeit über simuliertes Kopfsteinpflaster gefahren, in der
Klimakammer folgte ein Test bei Minusgraden sowie ein Test bei starkem Regen von
allen Seiten. Besonderes Augenmerk galt aber der elektrotechnischen
Untersuchung: Nach mehreren Tiefen- und Selbstentladungen wurden die E-Scooter -
wo möglich - über das Batteriemanagement absichtlich getuned, um sie
zusätzlichem Stress auszusetzen. Nach jeder Testrunde wurden die Kapazität und
der Innenwiderstand der Akkus erfasst. Zudem erfolgte eine
Vorher-Nachher-Prüfung der Batteriepacks mithilfe einer Wärmebildkamera, um
signifikante Temperaturunterschiede während der Entladung sowie während des
Ladevorgangs zu dokumentieren.
Das Ergebnis der Tests war eindeutig: In keinem Fall ergaben sich Veränderungen
an den Batteriepacks, es gab keine Verformungen, Brände oder andere
Auffälligkeiten. Der ADAC kann allen getesteten Modellen ein hohes
Sicherheitsniveau bescheinigen. Durch die geplante Überarbeitung der
Elektrokleinstfahrzeugverordnung sollen E-Scooter an die Sicherheitsstandards
von Pedelecs angeglichen werden und somit ist ein weiterer Sicherheitsschritt zu
erwarten. Unter all diesen Aspekten erscheint das mancherorts bestehende
Mitnahmeverbot von E-Scootern im öffentlichen Nahverkehr in der aktuellen Form
unverhältnismäßig und sollte aus Sicht des ADAC überprüft werden. Darüber hinaus
gilt, dass die Gefahr eines Akkubrandes tendenziell beim Ladevorgang am größten
ist. Eine simple und sinnvolle Risikoreduzierung könnte man also bereits
erreichen, wenn man das Aufladen im ÖPNV vermeiden würde.
Verbraucher können sowohl beim Transport als auch bei Ladevorgängen auf eine
Akkuschutztasche zurückgreifen. Diese kann zwar keine Brände verhindern, die
Ausbreitung aber verzögern und so im unwahrscheinlichen Falle eines Feuers
wertvolle Zeit gewinnen.
Mehr Informationen zu der ADAC Untersuchung finden Sie hier. (https://www.adac.d
e/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/e-kleinstfahrzeuge/e-scooter-akku-test/)
Pressekontakt:
ADAC Kommunikation
T +49 89 76 76 54 95
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Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/7849/6148549
OTS: ADAC
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