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 Berlin (ots) - In den vergangenen Tagen hat die Gewalt in Al-Faschir in
Nord-Darfur massiv zugenommen. Hunderttausende Menschen sind in der Stadt
eingeschlossen und zahlreichen Gefahren ausgesetzt, ohne Schutz sowie ohne
Zugang zu lebensrettender humanitärer Hilfe. Aktion gegen den Hunger ist im
Sudan und weitet seine Hilfe aus.
 Tausende Menschen versuchen, in benachbarte Gebiete wie Tawila zu fliehen und
laufen Gefahr, während ihres Fluchtversuchs angegriffen und misshandelt zu
werden. Die Vertriebenen kommen dehydriert, unterernährt und traumatisiert in
Tawila an. Das Risiko sexualisierter Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist extrem
hoch.
 
 Samy Guessabi, Landesdirektor von Aktion gegen den Hunger im Sudan, erklärt:
"Das Ausmaß der Vertreibung, der Gefahren für die Zivilbevölkerung und der
humanitären Bedarfe in Al-Faschir und den angrenzenden Gebieten ist enorm. Alle
Konfliktparteien müssen ihre Verpflichtungen zum Schutz der Zivilbevölkerung
einhalten. Es ist zwingend erforderlich, die Zivilbevölkerung zu schützen,
sichere Fluchtwege für sie zu gewährleisten, die Finanzierung der Nothilfe
deutlich zu erhöhen und einen dauerhaften humanitären Zugang sicherzustellen."
 
 Die Teams von Aktion gegen den Hunger bereiten den Einsatz von zwei mobilen
Gesundheits- und Ernährungskliniken in Tawila vor. Zudem entwickeln die Teams
Maßnahmen, um den akuten Risiken geschlechtsspezifischer Gewalt gegenüber
Vertriebenen zu begegnen - darunter Prävention, Fallüberweisung sowie die
Einbindung und Sensibilisierung der Gemeinschaft durch gemeindebasierte
Schutznetzwerke.
 
 Aktion gegen den Hunger appelliert eindringlich an die internationale
Gemeinschaft, ihre diplomatischen Bemühungen zu intensivieren, um den Schutz der
in Al-Faschir verbliebenen Zivilbevölkerung, den sicheren Durchgang für
Flüchtende, den Schutz humanitärer Helfer*innen und den nachhaltigen Zugang zu
Al-Faschir und den umliegenden Gebieten zu gewährleisten. Zudem ruft Aktion
gegen den Hunger die Geber dazu auf, flexible Finanzmittel aufzustocken, um
lebenswichtige humanitäre Maßnahmen auszuweiten und lokale Helfer*innen gezielt
zu unterstützen.
 
 Die größte humanitäre Krise der Welt findet kaum Gehör
 
 Die humanitäre Lage im Sudan war schon vor den jüngsten Ereignissen in
Al-Faschir dramatisch und ist eine der vergessenen Krisen unserer Zeit. Rund 30
Millionen Menschen sind auf Unterstützung angewiesen, 25 Millionen von akuter
Ernährungsunsicherheit betroffen. Bereits 2024 warnten die UN vor einer
Hungersnot im Geflüchtetenlager Samsam (Nord-Darfur) - die erste gemeldete seit
über sieben Jahren.
 
 Die internationale Aufmerksamkeit für die größte humanitäre Katastrophe der Welt
bleibt erschreckend gering. Das gilt für die mediale Präsenz genauso wie für die
Finanzierung humanitärer Maßnahmen. Die humanitäre Hilfe für den Sudan ist in
diesem Jahr nur zu 25,8 Prozent finanziert - bei einem Bedarf von mehr als vier
Milliarden US-Dollar. Die Folge: lebensrettende Programme werden eingestellt,
lokale Notküchen schließen, Millionen Menschen verlieren ihre letzte
Nahrungsquelle.
 
 Aktion gegen den Hunger im Sudan: humanitäre Hilfe unter Extrembedingungen
 
 Aktion gegen den Hunger ist seit 2018 im Sudan aktiv und leistet Unterstützung
in Gebieten, in denen humanitäre Hilfe unzureichend ist und der Zugang durch
anhaltende Gewalt, Massenvertreibungen, starke Regenfälle und Mittelkürzungen
massiv erschwert wird.
 
 Zwischen April 2023 und Dezember 2024 konnte Aktion gegen den Hunger mehr als
1,2 Millionen Menschen in den Bundesstaaten Zentral-Darfur, Süd-Kurdufan, Weißer
Nil, Blauer Nil und Rotes Meer mit Programmen in den Bereichen Ernährung und
Gesundheit, Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene sowie geschlechtsspezifischer
Unterstützung erreichen.
 
 Hinweis an die Redaktionen
 
 Sprecher*innen verfügbar: Samy Guessabi, Landesdirektor von Aktion gegen den
Hunger und vor Ort im Sudan . Gerne vermitteln wir Interviews, Gastbeiträge oder
Hintergrundgespräche.
 
 Über Aktion gegen den Hunger
 
 Aktion gegen den Hunger ist eine humanitäre und entwicklungspolitische
Hilfsorganisation, die weltweit in 57 Ländern und Regionen aktiv ist und rund
26,5 Millionen Menschen unterstützt. Seit mehr als 45 Jahren kämpft Aktion gegen
den Hunger gegen Mangelernährung, schafft Zugang zu sauberem Wasser und
gesundheitlicher Versorgung. 8.769 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten
Nothilfe und unterstützen Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen.
 
 Pressekontakt:
 
 Vassilios Saroglou / Markus Winkler
Tel. 030 - 279 099 776
E-Mail mailto:presse@aktiongegendenhunger.de
Website http://www.aktiongegendenhunger.de
 
 Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/145487/6148859
OTS: Aktion gegen den Hunger gGmbH
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