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München (ots) - Hohe Erwartungen, nüchterne Realität: 62 Prozent der deutschen
Unternehmen erleben unzuverlässige Ergebnisse beim Einsatz von KI. Nur 5 Prozent
sehen ihre Erwartungen erfüllt.
Die Wahrnehmung von KI in deutschen Unternehmen sieht anders aus als der Hype
vermuten lässt: rund zwei Drittel (62 Prozent) haben in den letzten 12 Monaten
unzuverlässige oder verzerrte KI-Ergebnisse erlebt, die Nachbesserungen
erfordern, 43 Prozent hatten Bedenken, dass KI die Produktivität nicht wie
erwartet steigert und 39 Prozent hatten mit eingeschränktem Zugriff oder
schlechter Workflow-Integration von KI-Tools zu kämpfen. Das zeigt die aktuelle
Studie des global tätigen Technologieberatungsunternehmens Slalom unter 2000
Befragten weltweit und davon 161 Befragten in Deutschland. "Erfolgreiche
KI-Implementierung beginnt mit qualitativ hochwertigen, strukturiert erhobenen
und miteinander verbundenen Daten. Ohne diese solide Grundlage und
funktionierende Datenplattformen können auch die fortschrittlichsten Algorithmen
keine vertrauenswürdigen Ergebnisse liefern", erklärt Dr. Stephan Theis,
Managing Director Daten und KI bei Slalom Germany. Doch etwa ein Drittel der
Befragten (32 Prozent) hat sich in den letzten 12 Monaten unzureichend geschult
oder unterstützt gefühlt, während rund ein Viertel (23 Prozent) berichtet, dass
KI ihre Arbeitsbelastung erhöht oder zu unrealistischen Leistungserwartungen
geführt hat. Nur 5 Prozent geben an, dass KI ihre Erwartungen bisher erfüllt
oder übertroffen hat.
Erfolg konzentriert sich auf repetitive Aufgaben
Bislang zeigt sich der messbare Erfolg von KI hauptsächlich in der
Automatisierung einfacher Tätigkeiten: 70 Prozent der Unternehmen haben ihren
Teams erfolgreich geholfen, manuelle, repetitive Arbeiten durch KI zu
verringern. Weniger als die Hälfte (46 Prozent) erlebt bessere Qualität und
konsistentere Ergebnisse, 43 Prozent erfahren schnellere Entscheidungsfindung
und lediglich ein Drittel (34 Prozent) konnte neue Produkte oder
Geschäftsmodelle entwickeln. Jeweils ein Viertel (25 Prozent) berichtet von
besserer Priorisierung und Arbeitsplanung sowie von besserer
funktionsübergreifender Zusammenarbeit. 23 Prozent erreichen wichtige
Leistungsziele schneller, während je 19 Prozent ein geringeres Betriebs- und
Compliance-Risiko sowie bessere Work-Life-Balance verzeichnen. "Die Ideen zur
Anwendung von KI-Technologien stecken oft in Kinderschuhen. Unternehmen, die
langfristig erfolgreich sein wollen, müssen über isolierte Anwendungsfälle
hinausdenken und skalierbare KI-Plattformen entwickeln, die kontinuierliche
Innovation und Wertschöpfung ermöglichen", betont Andrei Svirida, Senior
Director KI Engineering, Slalom Germany.
Um ihre geschäftlichen Anforderungen zu erfüllen, setzen Unternehmen eine
Vielfalt von KI-Technologien ein. Laut den Befragten kommen
LLM-Chat-Schnittstellen (69 Prozent), KI-Assistenten (67 Prozent) und
Produktivitätstools (61 Prozent) am häufigsten zum Einsatz. Agentische KI nutzen
nur 42 Prozent, während 45 Prozent sich für die individuelle Entwicklung
anwendungsspezifischer Tools für konkrete Geschäftsprobleme entscheiden. Rund
ein Viertel (24 Prozent) wendet Multi-Agent-Workflows an.
Agentische KI auf dem Vormarsch: Neue Anwendungsfälle und Sichtweisen
KI-Agenten können Aufgaben mit minimaler menschlicher Aufsicht möglichst autonom
erledigen. In Unternehmen, die KI-Agenten einsetzen, kommen sie am häufigsten
zum Einsatz als KI-Chatbots für einzelne Aufgaben (67 Prozent), integrierte
KI-Features in Workflow-Tools (64 Prozent) und halbautomatisierte Workflows mit
minimaler menschlicher Aufsicht (58 Prozent).
Der Einsatz von KI-Agenten zeigt interessante Ergebnisse: 54 Prozent der
Befragten berichten, dass die Arbeit mit KI-Agenten neue Arbeits- und Lernweisen
ermöglicht hat und 45 Prozent haben besseren Fokus auf Ergebnisse. "Die
Zusammenarbeit mit autonom agierenden KI-Agenten verändert die Art der Arbeit.
Menschen, die diese Tools als intelligente Mitarbeiter begreifen, können sich
von repetitiven Abläufen entlasten und auf hochwertigere Tätigkeiten
fokussieren", sagt Svirida.
KI in vielen Prozessen spürbar, doch Prozessanpassungen fehlen
Stand heute werden viele Teile der Wertschöpfungskette in deutschen Unternehmen
von KI beeinflusst. Die Studie zeigt deutliche Schwerpunkte: 62 Prozent der
Führungskräfte spüren signifikante Auswirkungen von KI im Bereich Operations und
Supply Chain aber nur 51 Prozent in der Technologie- und Dateninfrastruktur, 46
Prozent in der Produkt- und Dienstleistungsinnovation und 45 Prozent in
Go-to-Market-Aktivitäten und der Kundeninteraktion. Strategie- und
Unternehmensplanung sind mit 23 Prozent am wenigsten betroffen, dicht gefolgt
von Finanzen, Risiko und Compliance (26 Prozent) sowie Personal- und
Talentmanagement (27 Prozent).
Die Unternehmen reagieren auf KI und passen die Workflows ihrer Teams an - die
Änderungen sind meist aber technischer Natur. Rund zwei Drittel (63 Prozent) der
Führungskräfte und des mittleren Managements aktualisieren Plattformen, Tools
und Datenquellen, um KI-gesteuerte Prozesse zu ermöglichen. 62 Prozent gestalten
Arbeitsabläufe zur Automatisierung von Aufgaben durch KI und KI-Agenten neu und
die Hälfte (52 Prozent) richtet Governance- und Risikokontrollen für
KI-gestützte Aktivitäten ein, aber nur 36 Prozent passen Kennzahlen und Prozesse
an. "Auch in unserer Arbeit beobachten wir, dass Unternehmen Technologien über
Prozesse stellen. Neue Technologien gewinnbringend einzusetzen, verlangt jedoch
alte Prozesse zunächst neu zu denken und KI an geeigneten Stellen einzubauen.
Auf dieser Basis entstehen KI-Lösungen mit echten Mehrwerten", erklärt Dr.
Theis.
Enablement hinkt der Technologie hinterher
Auch das KI-Enablement in deutschen Unternehmen fokussiert sich stark auf die
Technologie: Vier Fünftel der Unternehmen (79 Prozent) stellen die
erforderlichen KI-Tools bereit, 71 Prozent bieten Schulungsprogramme an. Dagegen
bieten 52 Prozent Coaching und Mentoring an und 47 Prozent räumen Mitarbeitern
Zeit zum Experimentieren ein. Das fehlende Enablement spiegelt sich in der
praktischen Nutzung wider: Zwei Drittel (66 Prozent) nutzen KI als Such- und
Wissenstool, die Hälfte (55 Prozent) für automatisierte Berichterstattung. 54
Prozent gebrauchen KI-Assistenten für schnellere Entscheidungen und 50 Prozent
virtuelle Assistenten für Routinefragen. Nur 37 Prozent setzen Bots für
systemübergreifende Aktionen ein, ein Drittel (32 Prozent) nutzt KI-gesteuerte
Planungstools und lediglich 27 Prozent verknüpfte KI-Tools für mehrstufige
Workflows. "Technologie allein macht keine KI-Transformation. Unternehmen müssen
ihre Mitarbeiter für KI begeistern, sie systematisch und kontinuierlich
befähigen und ihnen die notwendigen Freiräume für Experimente und zum sicheren
Lernen schaffen", betont Svirida.
Erfolg durch Skalierung, Befähigung und C-Level-Commitment
Laut 56 Prozent der Befragten führen Commitment der Unternehmensführung sowie
eine abgestimmte KI-Strategie zum Erfolg, der über Piloten hinausgeht, 50
Prozent zufolge ist es die robuste Datenbasis und 40 Prozent sind der Meinung,
dass eine bessere Talent- und Lernkultur ausschlaggebend sei. Weitere 40 Prozent
sehen die schnelle Prototypenentwicklung und Etablierung skalierbarer
Betriebsmodelle als erfolgsweisend an. Nur 31 Prozent setzen auf klare
Kennzahlen und ROI-Tracking. "Nachhaltiger KI-Erfolg entsteht durch die
Kombination aus solider Datenstrategie, skalierbarer Technologie-Architektur und
Mitarbeiterbefähigung. Nur in diesem Dreiklang kann KI gewinnbringend eingesetzt
werden", erklärt Dr. Theis.
Unter https://www.slalom.com/us/en/services/artificial-intelligence können Sie
sich registrieren, um den vollständigen Bericht zu erhalten, der im Laufe des
Jahres 2025 veröffentlicht wird.
Über die Studie
Die vorliegende Untersuchung wurde vom 8. bis 19. August 2025 im Auftrag von
Slalom durch das Dienstleistungsunternehmen GLG Insights durchgeführt und
umfasste 2.000 Führungskräfte, Manager und Fachexperten aus fünf Ländern: den
USA (1.240 Befragte), dem Vereinigten Königreich und Irland (417 Befragte),
Kanada (182 Befragte) und Deutschland (161 Befragte). Befragt wurden
ausschließlich Personen, die in Unternehmen arbeiten, die ihre KI-Journey
bereits gestartet haben oder dabei sind, den Prozess der KI-Einführung zu
starten. Weltweit arbeiten 71 Prozent der Befragten für Unternehmen, die bereits
aktiv in KI-Initiativen stecken, während 30 Prozent in Unternehmen tätig sind,
die den Einführungsprozess gestartet haben. In Deutschland liegt dieser Anteil
bei 65 zu 35 Prozent. Die Studie konzentriert sich auf größere Unternehmen: 98
Prozent der weltweit Befragten arbeiten in Unternehmen mit mehr als 500
Millionen US-Dollar Umsatz. 30 Prozent der Befragten arbeiten in Unternehmen mit
mehr als zehn Milliarden US-Dollar Jahresumsatz. In Deutschland arbeiten 40
Prozent der Befragten in Unternehmen mit mehr als zehn Milliarden US-Dollar
Jahresumsatz. 56 Prozent der weltweit befragten Entscheider sind finale
Entscheider oder Mitentscheider, 41 Prozent beeinflussen Entscheidungen oder
geben Empfehlungen ab. In Deutschland sind 51 Prozent der Befragten finale
Entscheider oder Mitentscheider, 41 Prozent beeinflussen Entscheidungen und acht
Prozent geben Input. Für die Übersichtlichkeit wurden die Zahlen gerundet,
sodass die kumulierten Summen möglicherweise nicht 100 Prozent ergeben.
Über Slalom Germany
Slalom ist ein führendes international tätiges Technologieberatungsunternehmen,
mit Hauptsitz in Seattle, Washington. Die Mitarbeiter in 53 Büros in 12 Ländern
helfen Kunden weltweit, mit menschenzentrierten End-to-End-Lösungen in den
Bereichen Cloud, Künstliche Intelligenz und Daten, echte Geschäftswerte zu
generieren.
Mit über 244 Projekten für mehr als 106 Kunden, ist Slalom Germany seit 2022 ein
vertrauenswürdiger Partner großer und mittelständischer Unternehmen in der
DACH-Region. An den Standorten München, Düsseldorf und Frankfurt am Main
arbeiten rund 200 Mitarbeiter an der digitalen Transformation von
Geschäftsmodellen und Arbeitsorganisationen, um Effizienzen zu fördern,
nachhaltiges Wachstum zu erzielen und Mehrwerte für Kunden zu generieren.
Für weitere Informationen siehe: http://www.slalom.com/ , LinkedIn
(https://www.linkedin.com/company/slalom-consulting/) oder Instagram
(https://www.instagram.com/slalomgermany/) .
Pressekontakt:
Oguzhan Acay
Pressesprecher
Slalom Germany
mailto:presse@slalom.com
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OTS: Slalom Germany
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