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Mannheim (ots) -
- Gesamtnachfrage im dritten Quartal weiterhin rückläufig
- HR-Nachfrage bricht deutlich ein
- Engineering, IT und Legal mit moderater Abkühlung
Wie bereits im vorherigen Quartal, ist die Nachfrage nach Fachkräften in
Deutschland auch im dritten Quartal 2025 weiter zurückgegangen. Der Hays
Fachkräfte-Index ist im Vergleich zum Vorquartal um rund 20 Prozentpunkte[1] auf
47 Prozent gesunken und verzeichnet damit den niedrigsten Stand seit Ende 2020.
Damit setzt sich die verhaltene Entwicklung bei den Stellenausschreibungen aus
dem ersten Halbjahr fort und bestätigt: Viele Unternehmen bleiben angesichts
wirtschaftlicher Unsicherheiten bei Neueinstellungen vorsichtig.
Deutliche Rückgänge bei der Nachfrage nach Personalern, Vertriebs- und
Marketingkräften
Mit einem Minus von 51 Prozentpunkten auf 38 Prozent ist die Nachfrage nach
Fach- und Führungskräften im Bereich Human Resources besonders stark gesunken.
Unternehmen berichten von intern besetzten Projekten und zurückhaltender
Personalplanung. Den stärksten Rückgang gibt es mit einem Minus von 111
Prozentpunkten für die HR-Business Partner, gefolgt von den HR-Managern mit 68
Prozentpunkten sowie den Recruitern mit 58 Prozentpunkten. Der Blick auf das
allgemeine Nachfrageniveau zeichnet ein differenziertes Bild. Mit einem
Suchvolumen von 197 Prozent liegen die HR Business Partner deutlich über dem
berufsgruppenübergreifenden Wert, während hingegen Employer Branding Manager (1
Prozent) deutlich darunter liegen. "Wenn HR-Abteilungen im Bewerbungsstapel
ersticken, leidet am Ende vor allem eines: die Candidate Experience. Und das
kann niemandem recht sein", so Florian Wagner, Abteilungsleiter HR Interim &
Projekte bei Hays.
Auch in den Supportfunktionen Sales & Marketing geht die Nachfrage spürbar
zurück. Der Index verliert 41 Prozentpunkte und landet auf einem Wert von 18
Prozent. Und das, obwohl vertriebliche wie Vermarktungsaktivitäten gerade in der
Krise essenziell sind. Im Finanzwesen büßt der Index um 29 Prozentpunkte ein. Am
deutlichsten wird die zurückhaltende Suche bei den Positionen Finanzbuchhalter
(- 49 Prozentpunkte) sowie bei der Suche nach Tax-Managern (- 44 Prozentpunkte),
deren Nachfrage bereits im vergangenen Quartal stark abgenommen hatte. Auch im
Bereich Procurement werden weiterhin weniger Fachkräfte gesucht. Zu einem Minus
von 27 Prozentpunkten aus dem Vorquartal kommen nochmals 30 Prozentpunkte hinzu.
Im Bereich Life Science fiel der Rückgang in der Nachfrage mit - 12
Prozentpunkten auf 65 Prozent etwas geringer aus.
Fachkräftesuche im Bereich IT, Engineering und Legal mit moderater Abkühlung
Im Bereich IT weist der Index mit einem Minus von sieben Prozentpunkten einen
vergleichsweise geringen Rückgang auf, zumal das Suchvolumen von 72 Prozent für
IT-Stellen nach wie vor hoch ist. Mit einem Plus von 34 Prozentpunkten bzw. 19
Prozentpunkten sind SAP-Entwickler und Datenbankentwickler am stärksten
nachgefragt. Trotz der allgemeinen Investitionszurückhaltung halten Unternehmen
offenbar dennoch an ihren laufenden technischen Projekten fest. Die
Stellenanzeigen für Ingenieure erfahren ebenfalls nur einen geringen Rückgang in
der Nachfrage (- 6 Prozentpunkte), allerdings liegt das Niveau mit 15 Prozent
deutlich unter dem indexweiten Durchschnitt. Am stabilsten bleibt der
Fachkräfte-Index bei den Jobgesuchen für Juristen, hier gibt die Nachfrage mit
einem Minus von zwei Prozentpunkten auf 116 Prozent nur leicht nach.
Branchenübergreifender Nachfragerückgang
Der Blick auf die Branchen zeigt: Alle betrachteten Wirtschaftssektoren stellen
weniger ein, jedoch gibt es deutliche Unterschiede im Suchvolumen. So liegen
öffentliche Verwaltung und Baugewerbe, trotz Rückgang, mit Werten von 173 und
141 Prozent weit vor dem Gesamtindex von 47 Prozent. Unternehmensdienstleister
verzeichneten im dritten Quartal einen Indexwert von 32 Prozent, ein Rückgang um
10 Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal. Am wenigsten büßt der Index mit einem
Minus von acht Prozentpunkten bei den IT-Unternehmen ein. Im Handel hingegen ist
der Einbruch besonders ausgeprägt: Der Index fiel auf 26 Prozent, was einem
Minus von 37 Prozentpunkten entspricht. Kostendruck, Kaufzurückhaltung und
vorsichtige Personalplanungen belasten hier die Nachfrage deutlich. Besonders
gravierend ist das geringe Suchvolumen im verarbeitenden Gewerbe. Hier fällt der
Index um weitere 12 Prozentpunkte auf ein Nachfrageniveau von - 32 Prozent. Die
anhaltend schwache Industriekonjunktur, Energiepreise und Unsicherheiten in
globalen Lieferketten dämpfen weiterhin die Bereitschaft, neue Stellen zu
schaffen
"Auch wenn wir nach wie vor eine Verringerung an Stellenausschreibungen sehen,
bleibt der Fachkräftemangel für eine Reihe von Berufen bestehen. Gerade in
schwierigen Zeiten zeigt sich, wer vorausschauend handelt. Daher gilt: Wer jetzt
in wichtige Fähigkeiten investiert, sichert sich morgen einen Vorsprung",
erläutert Alexander Heise, Hays CEO Deutschland und CEMEA.
Über den Hays Fachkräfte-Index
Der Hays Fachkräfte-Index
(https://www.hays.de/personaldienstleistung-aktuell/fachkraefte-index) basiert
auf einer quartalsweisen Auswertung der Index Internet und Mediaforschung GmbH
für Hays. Einbezogen werden Stellenanzeigen der meistfrequentierten
Online-Jobbörsen, von Tageszeitungen sowie dem Business-Netzwerk Xing. Der
Fachkräfte-Index zeigt die prozentuale Veränderung zum Ausgangswert vom 1.
Quartal 2015 an. Sämtliche Positionsbezeichnungen gelten grundsätzlich für alle
Geschlechter.
Für Interviewanfragen sowie Kommentierungen zum Fachkräfte-Index stehen wir
Ihnen gerne zur Verfügung.
[1] Alle Angaben in Prozent beziehen sich auf die Veränderung zum 1. Quartal
2015. "Prozentpunkte" beziehen sich auf die Veränderung zu einem anderen
Erhebungsquartal.
Pressekontakt:
Clemens Hoh
Hays AG, PR & Content
T: +49 621 1788 1946
M: +49 151 5431 8408
E: mailto:clemens.hoh@hays.de
Laura Betz
Hays AG, PR & Content
T: +49 89 512669 264
M: +49 160 8833860
E: mailto:laura.adriana.betz@hays.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/63173/6150989
OTS: Hays AG
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