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Mainz (ots) -
- Technologiekonzern führt erstmals mit Partnern aus der Entsorgungs- und
Hausgeräteindustrie ausgediente Glaskeramik-Kochfelder in den
Produktionskreislauf zurück
- Mehrwöchiger Großversuch bestätigt technische Machbarkeit mit Glaskeramik
Scherben
- Rechtliche Rahmenbedingungen für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft
müssen weiterentwickelt und Recyclingpotential ausgebaut werden
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rojekt-fuer-kreislaufwirtschaft)
Mit dem Anspruch gebrauchte Produkte ökologisch und ökonomisch sinnvoll in den
Produktionsprozess zurückzuführen, hat SCHOTT ein bedeutendes Pilotprojekt
erfolgreich abgeschlossen. Ende August 2025 startete der Technologiekonzern
gemeinsam mit Partnern einen mehrwöchigen Großversuch: Erstmals wurden extern
gesammelte Scherben von gebrauchten Glaskeramik-Kochfeldern aufbereitet und
wieder eingeschmolzen. Das Ergebnis: Die Rückführung funktioniert - und das ohne
Qualitätsverlust. Damit ist der technische Beweis erbracht, dass
Kreislaufwirtschaft auch bei Glaskeramik-Kochfeldern möglich ist. "Wir haben
absolutes Neuland betreten. Die Tests waren ein wichtiger Schritt, um die
Machbarkeit deutlich zu machen. Jetzt wissen wir: Es funktioniert", erklärt Dr.
Jörn Besinger, Projektleiter Kreislaufwirtschaft sowie Director
Productmanagement CERAN® bei SCHOTT.
Gemeinsam mit der Hausgeräte- und Entsorgungsbranche wurden in den vergangenen
Monaten ausgediente Kochfelder gesammelt, zerlegt und aufbereitet. Insgesamt
kamen dabei 50 Tonnen Glaskeramikscherben zusammen. Zur Einordnung: In
Deutschland werden laut SCHOTT Berechnungen jedes Jahr rund 1,3 Millionen alte
Glaskeramik-Kochfelder ausgemustert, das entspricht etwa 4.000 Tonnen
Glaskeramik. Bislang landen viele davon auf Deponien. Gelingt es
Recyclingkreisläufe aufzubauen, könnten künftig in den Kochfeldern enthaltene
Rohstoffe gesichert und wiederverwertet werden - anstatt unwiederbringlich
verloren zu gehen. Besinger: "Recycling hilft dabei, natürliche Ressourcen zu
schonen, indem weniger Primärrohstoffe für die Glasherstellung benötigt werden."
Technologische und politische Herausforderungen
Glaskeramiken und Spezialgläser sind technisch anspruchsvoll: Sie müssen bei
sehr hohen Temperaturen geschmolzen werden und unterliegen deutlich strengeren
Anforderungen an Qualität und Eigenschaften als Flaschen- oder Fensterglas.
Deshalb ist die erfolgreiche Schmelze alter Glaskeramikscherben ein wichtiger
technologischer Durchbruch für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft im
Bereich Kochfelder.
Die Herausforderung liegt derzeit darin, dass es zwar für Elektrogroßgeräte eine
flächendeckende Rückgabemöglichkeit gibt, aber keine separate und
zerstörungsfreie Sammlung für Kochfelder. SCHOTT und seine Partner arbeiten
daran, entsprechende Systeme gemeinsam mit dem Handel aufzubauen, um mehr
Scherben sammeln zu können. Um jedoch die Möglichkeit des Recyclings von
Kochfeldern großflächig umzusetzen, braucht es entsprechende politische
Rahmenbedingungen. Das Problem: Bislang fehlen in Deutschland und der
EU-Vorgaben für die sortenreine Sammlung von Spezialgläsern. Heute werden
Kochfelder auf Wertstoffhöfen gemeinsam mit anderen Küchengroßgeräten wie
Waschmaschinen entsorgt und sind somit für die Wiederverwertung in der
Glasherstellung verloren. SCHOTT setzt sich daher gemeinsam mit Branchenpartnern
dafür ein, dass die Politik auf Bundes- und europäischer Ebene die
Kreislaufwirtschaft im Bereich Kochfelder mit klaren gesetzlichen Regeln
unterstützt.
"Die Pilotprojekte zeigen, dass wir als Industrie einen wichtigen Beitrag
leisten können. Jetzt gilt es gemeinsam mit Politik und Gesellschaft dafür zu
sorgen, dass alte Geräte nicht im Restmüll verschwinden, sondern gezielt und
zerstörungsfrei gesammelt werden können", sagt Dr. Torsten Derr,
Vorstandsvorsitzender der SCHOTT AG.
Hintergrund: CERAN® - Innovation mit Verantwortung
Seit der Markteinführung 1971 ist SCHOTT mit CERAN® Marktführer für langlebige
Glaskeramik-Kochfelder. Das Material besteht überwiegend aus natürlichen
Rohstoffen wie Quarzsand und überzeugt durch hohe thermische Beständigkeit,
Robustheit sowie Chemikalien- und Temperaturwechselbeständigkeit. SCHOTT CERAN®
wird ausschließlich in Deutschland produziert. Der Standort Mainz steht für
höchste Qualitätsstandards, technologische Präzision und verantwortungsvolle
Fertigung.
Schon seit Jahrzehnten nutzt der Technologiekonzern Glasscherben aus der eigenen
Produktion als wertvollen Rohstoff für interne Kreisläufe: Bereits jetzt fließen
fast alle intern entstehenden Scherben wieder in den Produktionsprozess zurück.
Damit vermeidet das Unternehmen Abfall, spart Energie und reduziert Emissionen -
ein bewährtes Modell, das nun erstmals auf Altgeräte ausgeweitet wurde. Mit dem
neuen Pilotprojekt zeigt das Unternehmen, dass auch extern gesammelte
Glaskeramik - inklusive solcher anderer Hersteller - ein wertvoller Rohstoff für
die Zukunft sein kann.
Nachhaltigkeit als Unternehmensziel
Mit Projekten zum Recycling von Glaskeramik-Kochfeldern und Pharmaverpackungen
treibt SCHOTT die Transformation hin zu einer funktionierenden
Kreislaufwirtschaft voran. Das Ziel: Rohstoffe erhalten, Abfälle vermeiden und
Abhängigkeiten von Importen reduzieren - im Einklang mit den Zielen des EU Green
Deal.
Darüber hinaus wirdintensiv daran gearbeitet, die energieintensive Produktion
und die Lieferketten zu dekarbonisieren. Dazu zählen der verstärkte Einsatz
erneuerbarer Energien, Investitionen in energieeffiziente Schmelztechnologien
sowie Kooperationen mit Zulieferern, um Emissionen entlang der gesamten
Wertschöpfungskette zu senken.
Mehr über Nachhaltigkeit bei SCHOTT
(https://www.schott.com/de-de/ueber-uns/nachhaltigkeit)
CERAN® ist eine eingetragene Marke der SCHOTT AG
Über SCHOTT
Der internationale Technologiekonzern SCHOTT produziert hochwertige Komponenten
und leistungsfähige Materialien wie Spezialglas, Glaskeramik und Polymer. Ob als
flexibles Glas in faltbaren Smartphones, Glaskeramik-Spiegelträger in den
weltgrößten Teleskopen oder Laserglas in der Kernfusion: Viele SCHOTT Produkte
kommen in High-Tech-Anwendungen zum Einsatz, die heutige technologische Grenzen
verschieben. Pioniergeist macht die rund 17.100 Mitarbeitenden in über 30
Ländern zu kompetenten Partnern für zahlreiche Branchen wie Gesundheit,
Hausgeräte, Unterhaltungselektronik, Halbleiter, Optik, Astronomie, Energie
sowie Luft- und Raumfahrt. Im Geschäftsjahr 2024 erzielte SCHOTT einen Umsatz
von 2,8 Milliarden Euro. Neben Innovation ist Nachhaltigkeit ein wichtiges
Unternehmensziel. SCHOTT wurde 1884 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Mainz
(Deutschland). Das Unternehmen gehört der Carl-Zeiss-Stiftung, die mit der
Dividende die Wissenschaft fördert. Weitere Informationen unter
http://www.schott.com
Pressekontakt:
Christine Fuhr
Corporate Sustainability Communications
Hattenbergstraße 10, 55122 Mainz, Germany
Phone: +49 6131 66-4550
mobile: +49 160 98981941
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/23114/6151038
OTS: SCHOTT AG
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