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Bad Neustadt a.d. Saale (ots) - Das Team der Klinik für Kardiologie II am
RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt gehört zu den ersten, die den neuartigen Dual
Energy THERMOCOOL SMARTTOUCH(TM) SF Katheter erfolgreich eingesetzt haben.
Dieser Katheter ermöglicht den kombinierten Einsatz zweier verschiedener
Energieformen. Neben der seit Jahrzehnten bewährten und effektiven thermischen
Hochfrequenzstromablation kann in sensibleren Regionen die nicht-thermische
Pulsed-Field-Ablation eingesetzt werden - dies ermöglicht eine präzisere,
sicherere und schonendere Behandlung von Vorhofflimmern.
Vorhofflimmern (VHF) ist die weltweit häufigste Herzrhythmusstörung und betrifft
schätzungsweise 50 Millionen Menschen, davon mehr als 14 Millionen in Europa.
Bei dieser Erkrankung kommt es zu unregelmäßigen elektrischen Impulsen in den
Vorhöfen des Herzens, was zu einem unregelmäßigen und oft beschleunigten
Herzschlag führt. Unbehandelt erhöht sich das Schlaganfallrisiko um das
Fünffache und das Risiko für einen frühzeitigen Tod verdoppelt sich. Langfristig
kann Vorhofflimmern auch zu einer Verschlechterung der Herzleistung und einer
erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen.
Als zertifiziertes Vorhofflimmer-Zentrum ist die Klinik für Kardiologie II
(Rhythmologie und interventionelle Elektrophysiologie) am RHÖN-KLINIKUM Campus
Bad Neustadt auf die Diagnose und Behandlung von Herzrhythmusstörungen
spezialisiert und bietet ihren Patienten modernste Therapieoptionen. Eine der
effektivsten Behandlungen bei Vorhofflimmern ist die Katheterablation, ein
minimal-invasives Verfahren, das von spezialisierten Elektrophysiologen
durchgeführt wird. Ziel der Ablation ist es, die Weiterleitung unregelmäßig
auftretender zusätzlicher elektrischer Impulse im Herzen zu unterbrechen. Auf
diese Weise kann der normale Herzrhythmus wiederhergestellt und das Risiko von
Schlaganfällen gesenkt werden.
Normalerweise erfolgt die Verödung des betroffenen Gewebes entweder mittels
Hitze oder Kälte. Seit kurzem kommt eine zusätzliche Energieform zum Einsatz:
die Pulsed-Field-Ablation. Während die thermische Ablation mit Hitze arbeitet,
nutzt die Pulsed-Field-Ablation elektrische Felder, um gezielt Gewebe zu
veröden, ohne das umliegende gesunde Gewebe zu schädigen. Nach bisherigen
Studien gilt die Pulsed-Field-Ablation insbesondere in Bezug auf Komplikationen
der Speiseröhre und der Zwerchfellnerven als sicherer.
Routinemäßig kann sie bisher ausschließlich für die Lungenvenenisolation in
sogenannten Single-Shot-Devices verwendet werden. Das sind Katheter, die mit
einer Energieabgabe eine gesamte Lungenvenenöffnung ablatieren können. Bei
vielen Patienten reicht eine Lungenvenenisolation allein jedoch nicht aus, um
das Vorhofflimmern effektiv zu behandeln. In solchen Fällen sind feinere
Ablationskatheter sinnvoller, mit denen zusätzliche lineare oder punktuelle
Verödungen im Vorhof durchgeführt werden können, was eine präzisere Behandlung
ermöglicht.
Erstmals kam nun am Campus Bad Neustadt bei einer Ablation der Dual Energy
THERMOCOOL SMARTTOUCH(TM) SF Katheter zum Einsatz - ein innovatives Verfahren,
das die Vorteile der thermischen Hochfrequenzstromablation mit der
nicht-thermischen Pulsed-Field-Ablation kombiniert und gleichzeitig eine präzise
punktuelle Ablation ermöglicht.
"Der Dual Energy Katheter eröffnet uns neue Möglichkeiten, Vorhofflimmern noch
gezielter zu behandeln. Durch die Kombination der beiden Ablationstechniken
können wir das betroffene Gewebe effektiv und sicherer veröden, was das Risiko
für Komplikationen minimiert und unseren Patienten eine schnellere Genesung
ermöglicht", erklärt Privatdozentin Dr. Anja Schade, Chefärztin der Klinik für
Kardiologie II am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt.
Mit dem neuesten Fortschritt in der Katheterablationstechnologie setzt der
RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt erneut Maßstäbe in der Behandlung von
Herzrhythmusstörungen und stellt sicher, dass Patienten von den neuesten
medizinischen Entwicklungen profitieren.
Über die Klinik für Kardiologie am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt
Die Klinik für Kardiologie am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt setzt sich aus
der Klinik für Kardiologie I - Interventionelle Kardiologie und kardiale
Bildgebung (Chefarzt Prof. Dr. med. Sebastian Kerber) sowie der Klinik für
Kardiologie II - Rhythmologie und interventionelle Elektrophysiologie
(Chefärztin PD Dr. med. Anja Schade) zusammen. Mit einem hochqualifizierten Team
und modernsten diagnostischen sowie therapeutischen Verfahren gewährleistet sie
eine exzellente Patientenversorgung. Die Schwerpunkte der Diagnostik und
Therapie liegen auf der koronaren Herzkrankheit, Herzklappenfehlern,
Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen. Seit 1984 wurden mehr als 250.000
Katheter-Interventionen am Standort Bad Neustadt durchgeführt. Die
herzmedizinischen Kliniken am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt übernehmen seit
über 40 Jahren eine führende Rolle in der kardiovaskulären Medizin und haben
sich als überregionales Kompetenzzentrum etabliert.
Der RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt, einer von fünf Standorten der
RHÖN-KLINIKUM AG, steht für eine sektorenübergreifende medizinische Versorgung
im ländlichen Raum. Auf einem Klinikgelände verzahnt der Campus ambulante und
stationäre Angebote mit einer Vielzahl medizinischer Service- und
Vorsorgeleistungen, die bisher räumlich getrennt waren: niedergelassene
Fachärzte, Kliniken unterschiedlicher Fachdisziplinen wie Herzmedizin,
orthopädischer Chirurgie oder auch Neurologie arbeiten Hand in Hand mit der
Pflege und der Rehabilitation zusammen. Die digitale Vernetzung aller am
Behandlungsprozess beteiligten Akteure - mit innovativen IT-Lösungen und
Kommunikationssystemen - ist dabei unverzichtbar. http://www.campus-nes.de
Pressekontakt:
RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt | Unternehmenskommunikation
Katrin Schmitt | T. +49 9771 66-26100 | mailto:kommunikation@campus-nes.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/109212/6151552
OTS: RHÖN-KLINIKUM AG
ISIN: DE0007042301
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