|
Wiesbaden (ots) -
- TV-Star David Suppes im Gespräch mit der Stifterin des Jugendstilwerks
- Werk ist Teil einer Schenkung von 800 Kunstwerken
Der Hype um das Kunstwerk "Ophelia" von Friedrich Heyser nimmt kein Ende.
Seitdem US-Superstar Taylor Swift das Gemälde in ihrem Musikvideo "The Fate of
Ophelia" visuell verarbeitet hat, strömen jeden Tag Hunderte "Swifties" in das
Museum Wiesbaden, um das Bild zu bewundern. Das Museum bietet derzeit
Sonderführungen für Fans der Sängerin an. Was die wenigsten wissen: Das
Kunstwerk wurde 2019 als Teil einer spektakulären, rund 800 Werke umfassenden
Jugendstilsammlung von Danielle Neess und ihrem Ehemann Ferdinand Wolfgang Neess
dem Museum gestiftet. Das ist die wohl größte private Schenkung, die das Museum
Wiesbaden je erhalten hat. Kunstexperte und Unternehmer David Suppes, den
meisten bekannt als der sympathische Händler aus der berühmten ZDF-Show "Bares
für Rares", spricht exklusiv mit der Philanthropin - für die er aktuell über
seine Auktionsvermittlung CASPAR mehrere Kunstwerke veräußert - über den Hype
und die Geheimnisse hinter dem Gemälde.
David Suppes : Frau Neess, wie und wann haben Sie davon erfahren, dass der
Pop-Megastar Taylor Swift, der größte Star unserer Zeit, Ihre Ophelia als
Vorbild für Ihr Album und den Lead-Track genommen hat?
Danielle Neess: Ja, also vor circa zehn Tagen hat mein Telefon geklingelt ohne
Ende, "hast du gesehen, weißt du schon?" Also, ich selbst habe das nicht
natürlich nicht bemerkt, ich bin ja kein Fan von dieser Musik. Ich bin ja schon
etwas älter.
David Suppes: Das ist die zum Leben erweckte Version von Ihrem Gemälde. Was
denken Sie, wenn Sie das sehen?
David Suppes zeigt Danielle Neess die ersten Minuten des Musikvideos.
Danielle Neess: Also meine Ophelia wird nicht mehr aufstehen. Das ist mal das
Erste. Ich finde, der Hintergrund ist schön gemacht. Das ist zwar nicht unser
Museum in Wiesbaden, aber insgesamt finde ich es hübsch.
David Suppes: Sie und Ihr Mann Ferdinand Neess haben das Gemälde 2017 gemeinsam
bei einer Auktion ersteigert. Ging das Kaufinteresse von Ihnen aus oder von
Ihrem Mann?
Danielle Neess : Bei uns kamen jeden Tag viele Kataloge von Auktionen ins Haus.
Dieses Bild war in einer kleineren Auktion. Wir haben es im Katalog entdeckt und
ich habe zu meinem Mann gesagt: Ich finde es so schön. Dann sagte mein Mann: Ja,
wenn du meinst, dann kaufen wir es. Und es ist ja immer so, wenn man zu einer
Auktion geht, weiß man ja nie, ob man dieses Objekt kriegt oder nicht. Man hat
ja auch finanzielle Grenzen und es gibt andere Bieter. Aber wir haben geboten
und haben es dann auch erworben. Wir waren sehr glücklich darüber. Es kam aber
in einem ganz schlimmen Zustand. Es stand 15 oder 20 Jahre auf einem Dachboden.
David Suppes: Okay, Das heißt, Sie haben es noch restaurieren lassen?
Danielle Neess: Ja, absolut.
David Suppes: Okay. Was hat das Gemälde bei der Auktion gekostet?
Danielle Neess: Werde ich nicht sagen.
David Suppes: Was hat die Restauration gekostet?
Danielle Neess: 10.000 Euro hat die Restauration gekostet. Also der Rahmen
musste gereinigt werden, es musste neu gespannt werden.
David Suppes: Was hat Sie an der Ophelia so berührt?
Danielle Neess: Eine gewisse Schönheit. Ich bin eine Ästhetin. Mein Mann war ein
Ästhet. Bisher war die Ophelia immer eher mit dem Künstler John Millais
verbunden. Aber es gibt sehr viele Künstler, die nicht so berühmt geworden sind,
die wunderschöne und besonders gute Sachen gemacht haben. Und das war für uns
immer wichtig. Natürlich sind in der Sammlung auch große Namen, aber wenn wir
etwas Außergewöhnliches gefunden haben, das in die Sammlung gepasst hat, hatte
die Wichtigkeit des Namens keine Priorität. Aber ich finde schön, dass die
jüngere Generation durch dieses "Event" wieder in die Museen geht und eine
Periode entdeckt, die oft kitschig genannt wird, was total falsch ist. Es war
eine der reichsten Perioden in der Kunst. Und vielleicht findet jetzt die
nächste Generation wieder den Weg zum Jugendstil oder zur Art Nouveau.
David Suppes: Alte Kunst wiederentdeckt durch moderne Popkultur.
Danielle Neess: Ja, das ist besonders. Ich glaube, das ist bis jetzt noch nie
passiert oder ganz selten auf jeden Fall.
David Suppes: Sicherlich nicht mit dieser Aufmerksamkeit. Wahrscheinlich wird
das Album eines der erfolgreichsten Alben aller Zeiten. Wo hing das Bild bei
Ihnen zu Hause und welche Präsenz hatte es in Ihrem Alltag?
Danielle Neess: Also, wir hatten ja eine große Villa, wo die ganze Sammlung drin
war. Das Bild hing an der Treppe zum ersten Stock, man konnte also nicht in das
Haus reingehen ohne daran vorbeizugehen. Das Bild gehörte zum Alltag - wie Rest
der Sammlung auch, bevor sie ins Museum kam.
David Suppes : Wenn Sie das Gemälde jetzt heute betrachten im Museum oder in der
Zeitung, was empfinden Sie?
Danielle Neess: Nostalgie. Die ganze Sammlung, wenn ich ins Museum gehe, bringt
Nostalgie. Wir haben da drin gelebt. Es war das Werk vor allem meines Mannes. Es
war wie sein Kind. Er hat ja 50 Jahre gesammelt und die Sammlung sollte nie
zerschlagen werden. Und deshalb haben wir auch eine Schenkung gemacht.
David Suppes: Würden Sie sich wünschen, dass Taylor Swift einmal persönlich nach
Wiesbaden kommt und sich das Gemälde selbst anschaut?
Danielle Neess: Ja, erstmal für Wiesbaden, für das Museum, vielleicht auch für
mich, dass ich sie mal anspreche.
David Suppes: Also Taylor, wenn du das siehst, ab nach Wiesbaden! Gibt es
irgendetwas, was Sie Ophelia heute sagen würden, wenn Sie mit ihr sprechen
könnten?
Danielle Neess: Ophelia selbst nicht, aber dem Maler würde ich sagen, dass er
das Bild wunderbar gemalt hat, dass ich immer noch in dieses Bild verliebt bin
und es bleiben werde. Ophelia ist ja eine Figur von Hamlet. Sie wird immer mehr
oder weniger schön und mysteriös dargestellt. Und ich glaube, das ist das
Geheimnis.
David Suppes: Falls Taylor Swift dieses Interview sehen sollte, gibt es noch
irgendetwas, was Sie ihr sagen möchten?
Danielle Neesss: Ich bedanke ich mich bei ihr, ganz einfach, weil durch sie das
Bild berühmt geworden ist, berühmter, als es bis jetzt war.
David Suppes: Frau Neess, Sie arbeiten inzwischen auch mit unserem
Auktionsvermittlungsservice CASPAR zusammen. Sie haben erst letzte Woche drei
wundervolle Jugendstilobjekte eingeliefert. Was schätzen Sie an der
Zusammenarbeit mit CASPAR?
Danielle Neess: Ich hoffe, dass das Aktionshaus eine gute Lösung findet. Ich
habe eine Stiftung gegründet. Die Erlöse der Objekte gehen in die Stiftung. Sie
trägt den Namen meines Mannes, der war ja Flötist, Amateur und hatte mit 80
Jahren in einem Wettbewerb den ersten Preis geholt. In diesem Sinne habe ich mit
seiner langjährigen Pianistin eine Stiftung für diese Musik gegründet, die ich
mit dem Verkauf finanziell unterstützen will.
David Suppes: Dann hoffen wir, dass ein möglichst hoher Erlös bei den Auktionen
erzielt wird und wir damit Ihre Stiftung alle unterstützen können. Vielen Dank
für das Gespräch.
Pressekontakt:
Deutscher Pressestern
Svenja Karolczak
Bierstadter Str. 9 a
65189 Wiesbaden
T. +49 611 395395
mailto:s.karolczak@dps-news.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/181353/6151874
OTS: Suppes GmbH
|