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Berlin (ots) - Der deutsche Weinbau steht an einem Wendepunkt. Im Rahmen des
traditionellen DRV-Weinempfangs am gestrigen Dienstagabend appellierte
DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp vor rund 200 Gästen an die Politik, die
deutsche Weinbranche zu unterstützen: "Die wirtschaftliche Lage vieler
Unternehmen ist angespannt - die Betriebskosten steigen, die Erlöse stagnieren,
der Konsum geht zurück. Wir brauchen ein starkes Signal für unsere Herkunft und
unsere Qualität - und das möglichst schnell."
Gegenüber der Bundesregierung mahnte er, beim Abbau von Bürokratie und
Berichtspflichten nicht nachzulassen. Vor allem in Brüssel müsse die
Bundesregierung deutlich ihre Stimme erheben und klare Position für die deutsche
Wirtschaft beziehen: "Sonst ist das wie Laub harken bei einem Sturm. Du kannst
unten gar nicht so schnell zusammenharken, wie von oben neues Laub
herunterprasselt."
Frank Jentzer, Vorsitzender des DRV-Fachausschusses Weinwirtschaft forderte "ein
kluges und umfassendes Maßnahmenpaket für die Weinbranche, um eine Trendwende im
Markt herbeizuführen. Neben kurzfristig wirkenden Maßnahmen, wie etwa der
Einführung einer Rotationsbrache, braucht es eine grundsätzliche Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Weinwirtschaft. Unsere Weine müssen sich im
globalen Vergleich nicht verstecken - das beweist auch der Jahrgang 2025."
Der DRV-Fachausschussvorsitzende wies auf die vielfältigen Herausforderungen
hin: von der Kostenentwicklung über den Pflanzenschutz bis hin zur Vermarktung.
"Wir brauchen einen Imagewandel unseres Produkts und eine stärkere Fokussierung
auf die deutschen Herkünfte. Der Marktanteil deutscher Weine liegt aktuell bei
nur rund 40 Prozent - das muss sich ändern."
Die Weinlese 2025 verlief in vielen Regionen deutlich früher und zügiger als
üblich. Die Genossenschaften berichten durchweg von gesunden, aromatischen
Trauben mit hohen Mostgewichten. Insgesamt ist es die kleinste Erntemenge seit
15 Jahren. "Die Lese war ein Kraftakt - aber die Qualität stimmt", sagte
Jentzer.
Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer nahm die Anliegen der Branche auf und
zeigte sich offen für weitere Gespräche. Er dankte in seiner Rede dem DRV für
den stets konstruktiven Austausch. Zudem betonte der Bundesminister, dass das
BMLEH die für die Weinbranche zentralen Punkte unterstützen werde - auch in
Brüssel. Für die Informationsoffensive der Branche sagte er erneut bis zu eine
Million Euro zu.
Auch die amtierende Deutsche Weinkönigin Anna Zenz setzte ein klares Zeichen:
"Die Weinbranche ist innovativ und zukunftsorientiert. Gerade die junge
Generation entdeckt den verantwortungsvollen Weingenuss neu - das ist eine große
Chance für unsere Herkunft und unsere Betriebe."
Auf dem Foto (v.l.n.r.): Dr. Christian Weseloh (DRV-Geschäftsführer),
Franz-Josef Holzenkamp (DRV-Präsident), Alois Rainer
(Bundeslandwirtschaftsminister), Anna Zenz (Deutsche Weinkönigin), Frank Jentzer
(Vorsitzender DRV-Fachausschuss Weinwirtschaft), Jörg Migende
(DRV-Hauptgeschäftsführer), Christoph Metzner (DRV Leitung Public Affairs)
Über den DRV
Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen
der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der
Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 1.635 DRV-Mitgliedsunternehmen in
der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen
Erzeugnissen mit rund 110.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Umsatz von
77,8 Milliarden Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und
damit Eigentümer der Genossenschaften.
Pressekontakt:
Paul Eschenhagen
Deutscher Raiffeisenverband e.V.
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