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Hannover (ots) - Die Avocet Bio GmbH aus Göttingen sowie das gemeinsame Projekt
iGuard der Medizinischen Hochschule Hannover und des Fraunhofer ITEM sind mit
dem diesjährigen Innovationspreis Niedersachsen ausgezeichnet worden. Die
Schirmherren, Niedersachsens Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne und
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs, übergaben im Medical Park
Hannover die Urkunden.
Der Preis würdigt seit 2016 jährlich zukunftsweisende Ideen, die den Transfer
zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fördern oder technologische Durchbrüche
ermöglichen - und dabei zur Bewältigung aktueller Herausforderungen beitragen.
In diesem Jahr haben zwei Innovationen überzeugt, die bei der Vorbereitung auf
kommende Pandemien bedeutsam sind.
Gewonnen in der Kategorie Schlüsseltechnologien hat die Avocet Bio GmbH aus
Göttingen mit ihrem neuartigen Verfahren zu Bekämpfung von Viruserkrankungen.
Dabei wird die RNA der Krankheitserreger, also die Erbinformation, mithilfe
eines Enzyms präzise und schnell in lebenden Zellen erkannt, aufgespalten - und
an der weiteren Vermehrung gehindert. Das Besondere ist, dass diese
biotechnologische Plattform schnell an neue oder mutierte Viren wie auch an
nichtvirale RNA angepasst werden kann.
Ein ähnliches Prinzip nutzt das Projekt iGUARD der Medizinischen Hochschule
Hannover (MHH) , das den Innovationspreis Niedersachsen 2025 in der Kategorie
Wissens- und Technologietransfer bekommen hat. Zusammen mit dem
Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM) entwickelt
sie RNA-Therapeutika, die durch eine spezielle und patentierte chemische
Struktur direkt in die Lunge inhaliert werden können. Das verringert schwere
Nebenwirkungen und hilft insbesondere für Menschen mit schweren
Lungenerkrankungen, wieder besser zu atmen.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne: "Niedersachsen lebt von
Menschen mit Ideen, Mut und Tatkraft. Wir brauchen frische Impulse und kreative
Lösungen für unser Land - und können stolz darauf sein, dass wir über eine so
vielfältige, zukunftsorientierte Innovationslandschaft verfügen. Wer
Niedersachsen, seine Wirtschaft und seine Technologien voranbringt, verdient
unsere volle Unterstützung. Ein besonderes Zeichen dieser Wertschätzung ist der
Innovationspreis, den wir jährlich vergeben. Die diesjährigen Projekte zeigen
eindrucksvoll, wie viel Erfindergeist in unserem Land steckt. Mein herzlicher
Glückwunsch gilt allen Nominierten und Preisträgern - insbesondere dem
Unternehmen Avocet Bio aus Göttingen, das mit seiner biotechnologischen
Entwicklung zur Bekämpfung von Viruskrankheiten mittels sogenannter Gen-Scheren
einen herausragenden Leuchtturm in den Schlüsseltechnologien setzt."
Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs: "Innovation ist kein
glücklicher Zufall: Sie entsteht durch Neugier, Mut, Erfindergeist und
Zusammenarbeit - besonders dort, wo Wissenschaft und Wirtschaft zusammenwirken.
Wissens- und Technologietransfer ist die Brücke von der Idee zur Innovation, von
der Forschung zum Alltag. Er verwandelt gute Ideen in Produkte, die Leben
verbessern, Prozesse schonen und Branchen verändern. Ein Paradebeispiel ist die
Zusammenarbeit von MHH und Fraunhofer ITEM im Projekt iGUARD: Internationale
Spitzenforschung aus der Medizin trifft auf exzellente angewandte Forschung im
Bereich der Wirkstoffentwicklung - und ermöglicht so eine schnellere Entwicklung
von neuartigen Medikamenten zur Bekämpfung von Viruserkrankungen."
Insgesamt waren sechs Projekte nominiert, drei je Kategorie. Sie alle werden mit
einem professionellen Imagefilm belohnt, der sie dabei unterstützen soll, ihre
Innovation bekannter zu machen, weiterzuentwickeln und zu etablieren. Die Sieger
beider Kategorien erhielten darüber hinaus je ein Preisgeld von 20.000 Euro.
Bei den Schlüsseltechnologien hatte es die HAIP Solution GmbH aus Hannover mit
ihrer Hyperspektralkamera zur präziseren Trennung von Abfallkunststoffen unter
die Nominierten geschafft, ebenso wie die INVENT GmbH aus Braunschweig, die
einen Leichtbau-Wasserstofftank für die Luftfahrt entwickelt hat. Die Carl von
Ossietzky Universität Oldenburg mit dem Projekt "Waternet - nachhaltige
Wasserbedarfsplanung für Kommunen und Versorger" und die Medizinische Hochschule
Hannover und das Prothetikunternehmen Ottobock mit ihrem "Exzellenzzentrum für
erstklassige Versorgung bei Amputationen" waren in der Kategorie Wissens- und
Technologietransfer nominiert.
Die Jury des Innovationspreises Niedersachsen besteht aus Expert*innen von
Niedersachsen.next sowie Vorstandsmitgliedern des Niedersachsen.next
Innovationsnetzwerks, das den Preis ausrichtet. Im Niedersachsen.next
Innovationsnetzwerk sind Hochschulen, Technologiezentren, Kammern,
Forschungseinrichtungen, Transferstellen und kommunale Wirtschaftsförderer aus
Niedersachsen Mitglied. Es versteht sich als branchen- und ressortübergreifende
Plattform und Schnittstelle zur Landesregierung und hat das Ziel, die
verschiedenen Innovationsförderer in Niedersachsen miteinander zu vernetzen.
Niedersachsen.next Geschäftsführer Uwe Ilgenfritz-Donné: "Der Innovationspreis
Niedersachsen ist die höchste landesweite Auszeichnung, wenn es um das Thema
'Innovationen made in Niedersachsen' geht. Mit dem Preis möchten wir Menschen
mit Erfindergeist eine Bühne geben, die mit ihren bahnbrechenden Ideen und
Projekten den Mut haben, Großes zu bewegen. Ich freue mich sehr, dass es auch in
diesem Jahr wieder so hochkarätige Preisträgerinnen und Preisträger gibt."
Monika Scherf, Vorstandsvorsitzende des Niedersachsen.next Innovationsnetzwerks:
"Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger zeigen, dass Innovationen aus
Niedersachsen weit über die Landesgrenzen hinaus strahlen und international
Spitze sind - insbesondere bei der Biotechnologie und Medizintechnik sowie in
Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Es freut mich sehr, dass sich in diesem
Jahr fast 100 hochinnovative Projekte auf den Innovationspreis beworben haben.
Das zeigt, wie viele kluge Köpfe es in Niedersachsen gibt, die alle dazu
beitragen, dass Niedersachsen ein zukunftsfähiger, wettbewerbsfähiger Standort
bleibt, für den wir uns alle gemeinsam einsetzen. Mein Dank gilt allen und ganz
besonders den 280 Mitgliedern des Niedersachsen.next Innovationsnetzwerks, die
in ihren eigenen Netzwerken vor Ort für den Innovationspreis geworben haben."
Pressekontakt:
Niedersachsen.next
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: mailto:next-info@nds.de
Angela Sielaff
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OTS: Niedersachsen.next
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