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Bonn (ots) - Erneute Verschärfung von Leid in einem vom Krieg schwer
gezeichneten Gebiet
Laut dem neuen IPC-Bericht (https://www.ipcinfo.org/ipcinfo-website/countries-in
-focus-archive/issue-137/en/) (Integrated Food Security Phase Classification)
breitet sich die Hungersnot in Teilen des Sudan aus - mit einem hohen Risiko,
dass sich die Lage in den kommenden Wochen noch weiter zuspitzen wird.
"Es ist zutiefst entmutigend, dass nun ein weiterer unabhängiger Bericht die
Verschärfung der Hungersnot bestätigt. Trotzdem bleiben sinnvolle Maßnahmen zu
ihrer Bekämpfung aus. Die verzweifelte Suche nach den grundlegendsten
Nahrungsmitteln, manchmal nur einer Handvoll Getreide, ist für viele Menschen im
Sudan tägliche Realität", berichtet Deepmala Mahla, CARE-Direktorin für
Humanitäre Hilfe . "Seit Beginn des Konflikts im April 2023 schlagen wir und
andere wegen dieser schrecklichen Situation Alarm. Was muss noch geschehen,
damit die internationale Gemeinschaft handelt und dieses katastrophale Leiden
beendet?"
Der nun erschienene IPC-Bericht bestätigt erstmals eine Hungersnot in den
Städten Al-Faschir und Kadugli. Zudem wurde für zwanzig Orte in Darfur und
Kordofan bis Januar 2026 die drohende Gefahr einer Hungersnot festgestellt. Seit
der IPC-Analyse vom Dezember 2024 zeigen einige Gebiete im Osten des Sudan
erfreulicherweise Anzeichen einer Erholung. Der Konflikt hat in diesen Gegenden
nachgelassen, was positive Effekte auf die Ernährungssituation hatte.
Währenddessen verschärft die eskalierende Gewalt in Darfur und Kordofan die
Krise dort erheblich.
In der Stadt Al-Faschir in Nord-Darfur sind Zivilist:innen weiterhin
unzumutbarer Gewalt ausgesetzt. Die Flucht ist gefährlich und mit großen Risiken
verbunden. Die Berichte der Geflohenen, die in Tawila, etwa 60 Kilometer von
Al-Faschir entfernt, ankommen, sind erschreckend. Die meisten von ihnen sind
Frauen und Kinder. Sie haben meist nichts als ihre Kleider, die sie am Körper
tragen, bei sich und sind erschöpft, traumatisiert, dehydriert und ausgehungert.
Tawila beherbergt bereits über 652.000 Binnenvertriebene. Im Sudan benötigen
derzeit über 30 Millionen Menschen dringend humanitäre Hilfe, zudem gibt es mehr
als 10 Millionen Binnenvertriebene. Das Land ist Schauplatz eines unerbittlichen
Krieges gegen Frauen und Mädchen, die der ständigen Gefahr konfliktbezogener
sexualisierter Gewalt ausgesetzt sind.
Die weltweiten Kürzungen der Hilfsgelder haben dramatische Auswirkungen auf die
humanitäre Unterstützung. Tausende von sudanesischen Freiwilligen organisierte
Hilfsinitiativen mussten ihre Arbeit bereits aufgrund fehlender Finanzmittel
einstellen.
"Die internationale Gemeinschaft muss jetzt entschlossen handeln. Die
Zivilbevölkerung braucht dringend Schutz. Grausamkeiten und wahllose Angriffe
gegen Zivilist:innen und zivile Infrastruktur müssen sofort beendet werden.
Humanitäre Organisationen benötigen sicheren und uneingeschränkten Zugang zu
allen Gebieten des Sudan, damit die Menschen umfassende lebensrettende
Unterstützung erhalten können", so Deepmala Mahla.
CARE wurde 1945 gegründet, um Armut und Hunger in Europa mit über 100 Millionen
CARE-Paketen zu lindern. Heute setzt sich CARE in über 100 Ländern mit
überwiegend einheimischen Kräften für die Überwindung von Not, Armut und
Ausgrenzung ein und stellt insbesondere Frauen und Mädchen ins Zentrum seiner
Arbeit.
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