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Baierbrunn (ots) - Gut 33 Prozent der Kinder in Deutschland kamen 2023 per
Kaiserschnitt zur Welt. Knapp sieben Prozent davon sind sogenannte
Wunschkaiserschnitte , bei denen medizinisch eigentlich nichts gegen eine
sogenannte physiologische, also vaginale Geburt spricht, die Schwangere aber
diesen Geburtsmodus wünscht. Manchmal sind es Stress und Überlastung sowie die
Ungewissheit, wie eine ins Stocken geratene Geburt weiter verlaufen wird, die
zur Entscheidung für einen Kaiserschnitt führen. Weitere Gründe: das steigende
Alter werdender Mütter und die Zunahme chronischer Erkrankungen wie Diabetes und
Adipositas. Aber es ist auch der Wunsch nach Planbarkeit , der die
Wahrscheinlichkeit für einen Kaiserschnitt erhöht, so das Magazin "Apotheken
Umschau ELTERN" .
Kaiserschnitt macht hinterher mehr Schmerzen
Im Eichsfeld Klinikum nördlich von Kassel hat man gute Erfahrungen gemacht mit
intensiver Aufklärung im Vorfeld. Viele Frauen schaffe sie zu überzeugen, es
doch mit einer physiologischen Geburt zu probieren, sagt Chefärztin Gudrun
König. "Ich versuche, sie einfach bei ihren Befürchtungen abzuholen und
versichere ihnen, dass wir alles dafür tun, dass sie keine unnötigen Schmerzen
erleben müssen. Ich meine: Der Kaiserschnitt macht halt hinterher die
Schmerzen."
Tatsächlich kann die Zeit danach herausfordernder sein: Die Narbe schmerzt , das
Stillen kann mehr Schwierigkeiten bereiten, der Blutverlust beim Kaiserschnitt
ist höher und muss erst einmal ausgeglichen werden; die Wunde kann sich
infizieren , kurz: Eine Mutter, die per Kaiserschnitt entbindet, braucht
eventuell mehr Unterstützung im Alltag.
"Kaiserinschnitt" heißt: Eine Kaiserin entbindet!
Noch immer empfinden manche Frauen selbst den Kaiserschnitt als "Scheitern", sie
bedauern, die Geburt ihres Kindes nicht aktiv durchlebt zu haben. Insbesondere
jene, die für einen Notkaiserschnitt eine Vollnarkose erhielten. Jede Schwangere
aber sollte, nach reiflicher Aufklärung , den Modus wählen dürfen, den sie für
sich als den besten ansieht. Das sagt letztlich auch die Leitlinie: Die Mutter
hat die Entscheidungshoheit. "Reine Wunschkaiserschnitte werden nicht mehr so
intensiv diskutiert wie noch vor fünf, sechs Jahren" , berichtet Prof. Dr.
Rainhild Schäfers, Hebammenwissenschaftlerin an der Universität Münster.
Bis heute kann der Eingriff schlicht das Leben retten. Um das "Empowernde"
dieser Geburtsform für die Mütter herauszustellen, wird auf den Geburtsstationen
von Prof. Mandy Mangler, Chefärztin zweier Geburtskliniken in Berlin, nur noch
von "Kaiserinschnitt" gesprochen. Schließlich wird kein Kaiser geboren, sondern
eine Kaiserin entbindet!
Diese Meldung ist nur mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei. Die
"Apotheken Umschau ELTERN" 11/2025 liegt aktuell in den meisten Apotheken aus.
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