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Berlin (ots) -
- Die Berlin School of Business and Innovation (BSBI) untersucht 219
Modekonzerne aus 28 Ländern - mit Fokus auf Transparenz und faire Löhne
- USA sind Spitzenreiter mit 68 Modekonzernen, gefolgt von Großbritannien und
Italien
- 213 von 219 Konzernen zahlen keine existenzsichernden Löhne
Verbraucher*innen legen weltweit immer mehr Wert auf nachhaltige Mode - auch in
Deutschland. Laut dem Mintel Report (https://store.mintel.com/report/germany-sus
tainability-in-fashion-market-report?utm_source=) "Germany Sustainable Fashion
Market 2024" fordern 40 Prozent der Deutschen mehr Transparenz über den gesamten
Produktlebenszyklus. Vor allem jüngere Konsument*innen setzen Nachhaltigkeit
deutlich höher auf ihre Agenda. Vor diesem Hintergrund hat die Berlin School of
Business and Innovation (BSBI) (https://www.berlinsbi.com/de) die globale
Modebranche unter die Lupe genommen - mit ernüchterndem Ergebnis: Trotz
wachsender Erwartungen der Konsument*innen, zahlen fast alle großen Konzerne
ihren Arbeitnehmenden keinen existenzsichernden Lohn und legen nur unzureichend
offen, wo und unter welchen Bedingungen ihre Produkte hergestellt werden.
USA dominieren die Modebranche, Deutschland bewegt sich im Mittelfeld
Mit 68 Modekonzernen führen die USA das globale Ranking an, gefolgt von
Großbritannien (25), Italien (21), Frankreich (18) und Deutschland (17). Länder
wie Belgien, Dänemark, Finnland oder Irland stellen dagegen jeweils lediglich
eine Marke.
Existenzsichernde Löhne bleiben die Ausnahme
Besonders alarmierend: 213 von 219 Modekonzernen zahlen nachweislich keine
existenzsichernden Löhne (Kategorie E). Lediglich sechs Unternehmen - darunter
Marken aus den USA, Großbritannien, Deutschland und den Niederlanden - schaffen
es in die Kategorie D (1-25 Prozent der Beschäftigten erhalten einen Living
Wage). Keiner der Konzerne erreicht die Kategorien A bis C. Zwar haben sich 58
Unternehmen öffentlich verpflichtet, existenzsichernde Löhne einzuführen,
konkrete Aktionspläne liegen jedoch nur bei fünf Marken vor. Noch seltener ist
die Offenlegung von Gewerkschaftsfreiheit und Tarifbindung: Lediglich 20
Konzerne veröffentlichen hierzu Daten - vier davon aus Deutschland. Damit zeigt
die deutsche Modebranche bei der Transparenz zumindest erste Fortschritte im
Vergleich zu vielen anderen Ländern.
"Die Modebranche lebt von Kreativität und globalem Einfluss, doch sie wird ihrer
grundlegendsten Verantwortung - der Gewährleistung fairer und menschenwürdiger
Löhne für Arbeitnehmer - weiterhin nicht gerecht. Die Zahlung existenzsichernder
Löhne ist kein Luxus, sondern die Grundlage ethischer Geschäftspraktiken. In
Europa nimmt Deutschland eine klare Führungsrolle ein, nicht nur durch seine
Bemühungen um Nachhaltigkeit und Transparenz, sondern auch aufgrund des
erheblichen wirtschaftlichen Gewichts seines Modesektors. Laut dem Bericht
"Status Deutscher Mode 2024" des German Fashion Council, der in Zusammenarbeit
mit Oxford Economics und eBay Deutschland erstellt wurde, erzielte die Branche
im Jahr 2023 eine Bruttowertschöpfung von rund 29 Milliarden Euro und sicherte
fast 1 Million Arbeitsplätze. Diese Zahlen unterstreichen ihre grundlegende
Rolle für die Wirtschaft - doch mit einer solchen Größe geht auch Verantwortung
einher", erklärt Dr. Gemma Vallet
(https://www.berlinsbi.com/about-us/our-team/academic-faculty/dr-gemma-vallet) ,
Vizedekanin der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Expertin für Mode-
und Markenmanagement an der BSBI.
Intransparenz bei den Lieferketten
Analysiert wurde auch, wie offen die Modekonzerne ihre Lieferketten darstellen -
ob nachvollziehbar ist, wo und unter welchen Bedingungen produziert wird. Die
Skala reicht von 1 bis 5 Sternen: 5 Sterne stehen für vollständige Offenlegung,
1 Stern für minimale Transparenz. Im Durchschnitt erreichen die untersuchten 219
Modekonzerne nur 2,69 von 5 Sternen bei der Transparenz ihrer Lieferketten.
Spitzenreiter sind die Schweiz, Schweden, Norwegen, Hongkong, Dänemark und
Belgien mit der Höchstwertung (5 Sterne). Auch die Niederlande (4 Sterne) und
Deutschland (3,53 Sterne) liegen im oberen Feld. Am unteren Ende rangieren
dagegen China, Indien, Korea, Polen, Singapur, Türkei und die Arabischen Emirate
(jeweils nur 1 Stern).
"Die Ergebnisse verdeutlichen, dass wirtschaftlicher Erfolg in der Modebranche
bislang nur selten mit fairen Arbeitsstandards einhergeht. 213 von 219
Unternehmen zahlen keinen existenzsichernden Lohn - ein globales Versäumnis.
Besonders auffällig ist die Situation auch in Deutschland: Zwar zeigen deutsche
Modekonzerne im internationalen Vergleich erste Fortschritte bei der
Transparenz, doch beim Thema existenzsichernde Löhne bleiben fast alle auf der
Strecke. Gleichzeitig macht eine aktuelle Studie deutlich, dass 40 Prozent der
deutschen Konsument*innen mehr Transparenz entlang der gesamten Lieferkette
fordern. Diese Diskrepanz zwischen Konsumentenwunsch und Unternehmenspraxis
zeigt, wie dringend ein Umdenken notwendig ist", erklärt Dr. Gemma Vallet.
"Genau hier setzt der Fashion and Luxury Brand Management Professional Master (h
ttps://www.berlinsbi.com/programmes/professional-masters/fashion-and-luxury-bran
d-management-professional-masters) der BSBI an: Studierende lernen,
Nachhaltigkeit, Transparenz und Wirtschaftlichkeit miteinander zu verbinden und
die Branche in eine zukunftsfähige Richtung zu entwickeln."
Hier (https://www.berlinsbi.com/de/newsroom/pressemitteilungen/modebranche-im-ch
eck-kaum-ein-konzern-zahlt-existenzsichernde-loehne) finden Sie die Daten
grafisch aufbereitet.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite
(https://www.berlinsbi.com/de/) der Wirtschaftsschule.
Über die Untersuchung
Die Analyse basiert auf Daten von fashionchecker.org,
(http://fashionchecker.org) einer internationalen Plattform, die Transparenz und
faire Löhne in der Modeindustrie überprüft. Ziel ist es, Verbraucher*innen und
Textilarbeiter*innen Zugang zu verlässlichen Informationen über die weltweit
größten Modemarken zu geben. Für die Untersuchung wurden 219 Modekonzerne aus 28
Ländern anhand von fünf Kriterien analysiert:
- Land des Hauptsitzes
- Transparenz in der Lieferkette (Bewertung 1-5 Sterne)
- Zahlung existenzsichernder Löhne (Kategorien A-E, von 100 % bis 0 %)
- Aktionsplan für Living Wages (ja/nein)
- Öffentliche Verpflichtung zu existenzsichernden Löhnen (ja/nein)
- Offenlegung von Gewerkschaftsfreiheit und Tarifbindung (ja/nein)
Über die BSBI
Die Berlin School of Business and Innovation (BSBI)
(https://www.berlinsbi.com/de/) ist eine private Wirtschaftsschule in Berlin mit
Standorten in Paris, Hamburg und Barcelona. Seit der Eröffnung 2018 bildet die
BSBI zukünftige Führungskräfte in der Wirtschaft mit praxisorientierten,
englischsprachigen Bachelor-, Master- und Promotionsstudiengängen in den
Bereichen Betriebswirtschaft, Marketing, Finanzen, IT, Informatik, Tourismus und
Hospitality Event Management aus.
Die BSBI vereint traditionelle Lehrmethoden mit flexiblem, praxisnahem Lernen,
um ihre über 7.500 Studierenden aus 114 Ländern optimal auf den globalen
Arbeitsmarkt vorzubereiten. Als Erasmus+-Organisation fördert sie internationale
Zusammenarbeit und kooperiert mit renommierten akademischen Institutionen. Ihre
Exzellenz wurde mit Auszeichnungen wie dem AMBA/BGA Best Innovation Strategy
Award, dem Outstanding Organisation Award (Education 2.0 Conference) und dem
Bronze Award for Blended and Presence Learning (QS Reimagine Education Awards)
gewürdigt.
Die BSBI ist Teil der GUS Germany GmbH (GGG) (https://www.gusgermany.com/) ,
einem dynamischen Netzwerk von Bildungseinrichtungen mit über 18.000
Studierenden in Deutschland, Europa und darüber hinaus.
Weitere Informationen und Pressemitteilungen finden Sie im Newsroom der BSBI
(https://www.berlinsbi.com/de/newsroom) .
Pressekontakt:
Desiree Engel | mailto:desiree.engel@tonka-pr.com | +4930403668121
Annika Hicke | mailto:annika.hicke@tonka-pr.com | +4930403668116
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/145142/6152575
OTS: Berlin School of Business and Innovation
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