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Berlin (ots) -
- BUND fordert ambitionierten Klimaschutz auf COP statt Scheinlösungen
- Abgeschwächtes EU-Ziel schwächt Klimaschutz
- Bundeskanzler Merz muss bei Leader Summit Entschlossenheit zeigen
Vom 10. bis 21. November 2025 findet die UN-Klimakonferenz COP30 erstmals im
brasilianischen Amazonasgebiet statt. Im Zentrum der diesjährigen Verhandlungen
steht unter anderem das Schließen der globalen Ambitionslücke. Zehn Jahre nach
dem Pariser Klimaabkommen ist die globale Lücke größer denn je. Der Bund für
Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert an diesem symbolträchtigen Ort
ambitionierten Klimaschutz. Ohne konsequentes Handeln steuert die Welt auf eine
Erwärmung von 3 Grad und mehr zu, mit fatalen Folgen für Mensch und Natur.
Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND: "10 Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen
steht die Welt am Scheideweg. Die Lösungen für echten Klimaschutz liegen auf dem
Tisch. Wir erwarten von den Regierungschefs dieser Welt, endlich ambitionierten
Klimaschutz für uns Menschen. Im Amazonas, der grünen Lunge der Erde, geht es um
unsere Zukunft."
Die EU hat sich vor der COP auf ein massiv abgeschwächtes 2040 Ziel geeinigt,
das statt echtem Klimaschutz verstärkt auf einen globalen Ablasshandel mit
internationale Zertifikaten setzt. Gleichzeitig schwächt sie den Klimaschutz in
Europa massiv ab. Damit fährt die EU kurz vor knapp zwar mit einem geeinten
nationalen Klimabeitrag (NDC, Nationally Determined Contributions) zur COP30,
jedoch nicht mit hoher Glaubwürdigkeit.
Bandt:"Es steht schlecht um die Glaubwürdigkeit im Klimaschutz. Die EU redet
sich mit internationalen Zertifikaten das 90-Prozent-Ziel bis 2040 schön und
verlagert europäischen Klimaschutz ins Ausland. Schlupflöcher wie CCS und ein
Ablasshandel über fünf Prozent der hiesigen Emissionen sind das Gegenteil von
Klimaschutz und ein Freifahrtschein für die fossile Industrie. Diese Art der
Politik löscht kein Feuer, sie gießt Öl ins Feuer der Klimakrise."
Bereits vor Beginn der COP30 treffen sich die Regierungschefs am 6. und 7.
November zum Climate Leaders Summit, bei dem unter anderem Bundeskanzler Merz
sprechen wird. Aus Sicht des BUND müssen die EU und Deutschland ihre
Entscheidungen bei der COP30 so gestalten, dass das 1,5-Grad-Limit eingehalten,
Scheinlösungen vermieden und wirksame Emissionsminderungen umgesetzt werden.
Mit Blick auf den Leaders Summit ergänzt Bandt: "Wir rufen Bundeskanzler Merz
auf, beim Climate Leaders Summit für den 1,5 Grad Pfad zu kämpfen. Klimaschutz
braucht Entschlossenheit, keine Buchungstricks, keine Scheinlösungen. Alle
müssen an einem Strang ziehen und die reichen Industriestaaten - Deutschland
inbegriffen - müssen Verantwortung übernehmen."
10 Jahre nach Paris gewinnt die Anpassung an den Klimawandel an Bedeutung. Die
Weltbevölkerung steht weiterhin hinter dem Klimaschutz und fordert diesen von
der Politik ein, wie es auch beim Hamburger Klimaentscheid sichtbar wurde. Diese
Erfolge sind nicht zuletzt das Ergebnis einer breit organisierten, starken
Klimabewegung, die weltweit Druck für wirksamen Klimaschutz macht und
Verantwortung für kommende Generationen einfordert.
Karola Knuth, Bundesvorstand der BUNDjugend: "Zehn Jahre nach dem Pariser
Klimaabkommen sind erste Schritte erreicht. Die vergangenen Klimakonferenzen
haben gezeigt, dass sich die Weltgemeinschaft auf Maßnahmen wie den Ausstieg aus
fossilen Energien oder Ausgleichsmechanismen für klimabedingte Schäden einigen
kann. Gleichzeitig hinken viele Staaten den drastischen Folgen der Klimakrise
hinterher und vernachlässigen ihre Verantwortung gegenüber kommenden
Generationen und besonders vulnerablen Gruppen. Auf dieser COP muss es jetzt ums
Machen gehen, denn alle Lösungen liegen auf dem Tisch."
Erstmals seit Jahren findet zur COP 30 wieder ein unabhängiger Gegengipfel
(https://cupuladospovoscop30.org/en/manifesto-2/) statt, der die Perspektiven
vieler unterschiedlicher der Menschen stärkt und dafür sorgt, dass Klimapolitik
gerecht, transparent und inklusiv gestaltet wird. Die BUND Schwesterorganisation
"Freunde der Erde" aus Brasilien ist maßgeblich daran beteiligt, den Gegengipfel
zu organisieren.
Eduardo Raguse, Friends of the Earth Brazil: "In Belém, wo alle Flüsse
zusammenfließen, bündeln sich jetzt auch die Stimmen der internationalen
Zivilgesellschaft. Aktivist*innen, indigene Gruppen und NGOs bringen ihre
Perspektiven auf die Straße und in den Dialog mit Entscheidungsträger*innen ein.
Ein kraftvolles Signal für Klimagerechtigkeit, demokratische Mitbestimmung und
echte Veränderung."
Redaktionshinweis:
Der BUND ist nicht auf der COP in Brasilien vertreten, begleitet das Geschehen
aus Berlin aktiv. Susann Scherbarth, Leiterin Internationale Klimapolitik beim
BUND, steht Ihnen bei Nachfragen und für Interviews zur Verfügung. Zudem möchten
wir Sie auf den Youth Hub Belem to Berlin (https://www.bundjugend.de/veranstaltu
ngen/save-the-date-belem-in-berlin-youth-hub-2025/) der BUNDjugend vom 13.11. -
17.11.2025 in Berlin hinweisen.
Mehr Informationen:
- BUND zu den Klimakonferenzen
(https://www.bund.net/klimawandel/un-konferenzen/)
- CCS: Risiken statt Klimaschutz (https://www.bund.net/klimawandel/ccs/)
- Kurskorrektur: Auf dem Weg in eine klimagerechte Welt (https://www.bund.net/se
rvice/publikationen/detail/publication/kurskorrektur-auf-dem-weg-in-eine-klima
gerechte-welt/)
- Stärkung der Zivilgesellschaft bei der Umsetzung nationaler Klimapolitik: Mehr
Mitbestimmung möglich machen (https://www.bund.net/service/publikationen/detai
l/publication/staerkung-der-zivilgesellschaft-bei-der-umsetzung-nationaler-kli
mapolitik-mehr-mitbestimmung-moeglich-machen/)
- BUND Klimaklage: Klimaschutz ist Menschenrecht
(https://www.bund.net/klimawandel/klimaklage-klimaschutz-ist-menschenrecht/)
- FoE Brasilien
- Kontakt: Susann Scherbarth, Leitung Internationale Klimapolitik beim BUND,
Tel.: + 49 30 275 86 468, Mobil: +49 17656001712, E-Mail:
mailto:susann.scherbarth@bund.net
- Sie finden den BUND-Bundesverband auch auf Bluesky
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Pressekontakt:
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CvD | Daniel Jahn | Sigrid Wolff | Clara Billen | Lara Dalbudak
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OTS: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
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