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Berlin (ots) - Unter dem Leitbild "Kooperative Steuerung" findet in diesem Jahr
der 4. Tag der Patientenlotsen statt. Rund 100 Fachleute aus dem
Gesundheitswesen diskutierten heute in Berlin die Rolle der Lotsinnen und Lotsen
als zentrale Akteure in der Versorgungssteuerung und im Aufbau vernetzter
Versorgungsstrukturen. Die Veranstaltung wird gemeinsam von vier Verbänden
organisiert: dem Bundesverband Managed Care (BMC) , der Deutschen Gesellschaft
für Care und Case Management e.V. (DGCC) , der Deutschen Gesellschaft für
Muskelkranke e.V. (DGM) und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe .
Nach 58 erfolgreichen Projekten und einer Vielzahl an wissenschaftlichen Studien
fordern die Veranstalter, Lotsentätigkeit im SGB V zu verankern und damit in die
Regelversorgung zu überführen. "Gerade in Zeiten, in denen Personal und
finanzielle Mittel begrenzt sind, ist eine intelligente Steuerung von
Versorgungsprozessen unverzichtbar," betont Johanna Nüsken, Geschäftsführerin
des BMC. Prof. Dr. Hugo Mennemann, Vorstand der Deutschen Case und Care
Management Gesellschaft ergänzt: "Während Case-Management-Ansätze bereits in
Teilen des Sozialrechts verankert sind, etwa im SGB IX oder in der geplanten
Anpassung des SGB VI für die Rentenversicherung, fehlt bislang eine
entsprechende Regelung in der gesetzlichen Krankenversicherung. Hier muss
nachgesteuert werden."
Patientenlotsen begleiten Menschen mit komplexen Krankheitsverläufen und
besonderen Teilhabebedarfen durch das Gesundheits- und Sozialsystem. Sie
koordinieren Diagnostik, Therapie, Rehabilitation und soziale Unterstützung,
immer mit Blick auf die individuellen Bedürfnisse. So tragen sie entscheidend
dazu bei, Fehlversorgung zu vermeiden, Ressourcen gezielt einzusetzen und
Versorgungslücken zu schließen. "Lotsen sind damit nicht nur der Schlüssel für
eine effiziente Versorgung, sondern schaffen wieder Vertrauen in das System",
erläutert Dr. Michael Brinkmeier, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche
Schlaganfall-Hilfe.
In den vergangenen Jahren haben sich neben Patientenlotsen weitere
Versorgungsmodelle im Gesundheitssystem etabliert, die ebenfalls um eine
regelhafte Verstetigung kämpfen. Ob Gesundheitszentren, Community Health Nurse
oder Lotse, alle vereinen koordinierende und vernetzende Elemente sowie den
Gedanken der Patientenzentrierung. "Mit dem Tag der Patientenlotsen bringen wir
erstmals diese Modelle zusammen und diskutieren, wie wir gemeinsam Versorgung
gestalten können", betonte Mirko Bastian, Bundesgeschäftsführer der Deutschen
Gesellschaft für Muskelkranke.
Ziel der Tagung ist es, erfolgreiche Modelle zu präsentieren, Qualitäts- und
Implementierungsstandards zu diskutieren und Wege aufzuzeigen, wie Lotsen
nachhaltig in der Regelversorgung verankert werden können. Der Tag der
Patientenlotsen fand 2022 erstmals in Berlin statt und verknüpft die
deutschlandweit 58 Patientenlotsenprojekte miteinander, die in unterschiedlichen
Indikationen Menschen mit komplexen Versorgungslagen unterstützen.
Über den BMC
Der Bundesverband Managed Care e.V. (BMC) ist ein pluralistischer Verband, der
sich für die Weiterentwicklung des Gesundheitssystems im Sinne einer
zukunftsfähigen, qualitätsgesicherten und patientenorientierten Versorgung
einsetzt. Die über 250 Mitglieder des BMC repräsentieren nahezu die gesamte
Bandbreite der Akteure im Gesundheitswesen.
Über die Deutsche Gesellschaft für Care und Case Management
Die Deutsche Gesellschaft für Care und Case Management (DGCC) fördert die
Anwendung und Entwicklung von Care und Case Management im Sozial- und
Gesundheitswesen, in der Pflege, im Versicherungswesen und in der
Beschäftigungsförderung.
Über die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke
Die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) ist die größte und älteste
deutsche Selbsthilfeorganisation für Menschen mit neuromuskulären Erkrankungen.
Sie vertritt die Interessen der über 10.000 Mitglieder gegenüber Politik,
fördert Forschung und berät Betroffene.
Über die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Die Schlaganfall-Hilfe ist eine fördernde und helfende Stiftung und gestaltet
gleichzeitig aktiv die Struktur des Gesundheitswesens mit. Seit 1993 setzt sich
die Schlaganfall-Hilfe für Aufklärung und die Verbesserung der
Versorgungssituation von Schlaganfall-Betroffenen ein und bietet Betroffenen Rat
und Hilfe.
Pressekontakt:
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
Mario Leisle
Pressesprecher
Telefon: 05241 9770-12
E-Mail: mailto:presse@schlaganfall-hilfe.de
Internet: schlaganfall-hilfe.de
facebook.com/schlaganfallhilfe
twitter.com/schlaganfall_dt
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/23980/6153240
OTS: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
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