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Berlin (ots) - Die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände sieht
die vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) geplante Apothekenreform in weiten
Teilen kritisch. Zur Anhörung der Referentenentwürfe des
Apothekenversorgungs-Weiterentwicklungsgesetzes (ApoVWG) und den geplanten
Änderungen der Apothekenbetriebsordnung und der Arzneimittelpreisversorgung am
gestrigen Donnerstag hat die ABDA eine umfassende Stellungnahme abgegeben.
ABDA-Präsident Preis: "Wir fordern mit Nachdruck die dringend notwendige
wirtschaftliche Stärkung der Apotheken. Ohne sie werden weitere Apotheken
aufgeben müssen. Die Leidtragenden sind die Patientinnen und Patienten: Mit
jeder geschlossenen Apotheke wird der Weg zum Arzneimittel für die Menschen
weiter und schwieriger. Ein zweiter, für uns zentraler Punkt: Die Pläne des
Ministeriums, den Apothekerinnen und Apothekern die Apothekenleitung teilweise
aus den Händen zu nehmen, lehnen wir strikt ab. Apothekerinnen und Apotheker
müssen zu jeder Zeit in der Apotheke anwesend sein - ohne sie können viele
Leistungen gar nicht angeboten werden und die Versorgung der Menschen in
Deutschland dünnt aus."
Preis weiter: "Es ist hingegen begrüßenswert, dass die Bundesregierung die
Apotheken noch stärker in die Primärversorgung einbinden will. Die Apotheken
sind bereit dafür, den Menschen noch mehr Gesundheitsleistungen anzubieten. Dazu
zählen Dienstleistungen im Bereich von Prävention, Impfungen und
Früherkennungstests in Apotheken." In dem Positionspapier 'In eine gesunde
Zukunft mit der Apotheke' hatte die ABDA bereits im April 2025 Vorschläge zur
Weiterentwicklung gemacht, die im Referentenentwurf teilweise aufgegriffen
wurden.
Vor der im Dezember anstehenden Kabinettsbefassung erinnert der ABDA-Präsident
die Bundesregierung an den Koalitionsvertrag: "Mit Blick auf den demographischen
Wandel haben sich Union und SPD im Koalitionsvertrag dazu bekannt, die Apotheken
zu stärken - auch um sie stärker in die Versorgung einzubinden. Die nun
vorgelegten Referentenentwürfe konterkarieren dieses Vorhaben aber. Denn wie
sollen die Apotheken noch mehr Verantwortung im Gesundheitswesen übernehmen,
wenn Apothekerinnen und Apotheker nicht mehr verpflichtend in einer Apotheke
arbeiten müssen und das Apothekennetz durch die fehlende wirtschaftliche
Stärkung immer dünner wird? Seit 13 Jahren wurde das Apothekenhonorar nicht an
die Kostenentwicklung angepasst. In den anstehenden Gesprächen mit den
Mitgliedern der Regierungskoalition werden wir an die Aussagen im
Koalitionsvertrag erinnern. Auch in der Öffentlichkeit werden wir auf die
Gefahren dieses Gesetzgebungsverfahrens für die flächendeckende
Arzneimittelversorgung hinweisen."
Diese vollständige Stellungnahme ist auf der Homepage der ABDA einsehbar.
Mehr Informationen auf http://www.abda.de
Pressekontakt:
Benjamin Rohrer, Pressesprecher, 030 40004-132, mailto:presse@abda.de
Dr. Ursula Sellerberg, Stv. Pressesprecherin, 030 40004-134,
mailto:u.sellerberg@abda.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/7002/6153928
OTS: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände
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