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BCG beim Falling Walls Science Summit 2025: Business Case Nachhaltigkeit / Impulse aus Berlin zur COP30

13.11.2025 16:21 Uhr Boston Consulting Group

Berlin (ots) - Kurz vor Beginn der COP30 in Belém, Brasilien, wo die Weltgemeinschaft über die Zukunft der globalen Klimapolitik verhandelt, diskutierte die Strategieberatung Boston Consulting Group (BCG) im Rahmen des Falling Walls Science Summit 2025 in Berlin mit führenden Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik über die wirtschaftliche Dimension nachhaltigen Handelns. Am 7. November 2025 versammelte BCG im eigenen Climate & Sustainability-Flagship-Event Persönlichkeiten wie Prof. Dr. Veronika Grimm (Sachverständigenrat und Siemens Energy AG), Prof. Dr. Maria Leptin (Präsidentin, European Research Council), Prof. Dr. Johan Rockström (Direktor, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung), Brian Schmidt (Physik-Nobelpreisträger, Australian National University) und Frank Wetzel (Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie) auf einer Bühne.

Fakten statt Schlagworte: Die Rolle von Wirtschaft und Wissenschaft

Gastgeber waren Michael Brigl, Leiter des Zentraleuropa-Geschäfts bei BCG, und Dr. Johanna Pütz, Leiterin des Bereichs Klima und Nachhaltigkeit bei BCG in Zentraleuropa, die mit den Teilnehmenden über Dekarbonisierung, Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftliches Wachstum diskutierten - und darüber, welche Impulse von der COP30 und für die deutsche Energiewende zu erwarten sind. Brigl betonte, wie stark sich die öffentliche Diskussion über Klima und Nachhaltigkeit in den vergangenen Monaten polarisiert habe.

Umso wichtiger sei es, sie auf Fakten, Evidenz und wirtschaftliche Chancen zu fokussieren - "nicht um zu predigen, sondern um Perspektiven zu geben", so der Zentraleuropa-Chef von BCG, und fügte hinzu: "Nur wenn wir aus Weltklasseforschung Weltmarktführer machen, sichern wir unsere Wettbewerbsfähigkeit." BCG-Partnerin und Nachhaltigkeits-Expertin Johanna Pütz unterstrich, dass die grüne Transformation ein zentraler Megatrend bleibe, dessen Potenzial für Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft langfristig entscheidend sei. Wer Nachhaltigkeit jetzt abschreibe, verliere Ressourcen, Märkte und Vertrauen - wer sie ernst nehme, sichere sich einen strategischen Vorsprung.

Wirtschaft und Nachhaltigkeit - kein Widerspruch

In ihrer Keynote "How Climate Action can be a Business Case" präsentierten die BCG-Nachhaltigkeits-Experten Dr. Patrick Herhold und Dr. Jens Burchardt Analysen, die zeigen: Der wirtschaftliche Nutzen ambitionierter Klimapolitik ist evident. Ohne entschlossene Maßnahmen könnten bis zum Jahr 2100 bis zu 34 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung durch Klimaschäden verloren gehen. Zugleich belegen die Daten, dass viele Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen - insbesondere in rohstoffimportabhängigen Volkswirtschaften wie der EU - positiv auf das BIP auswirken können.

"Die Green Economy ist längst raus aus der Nische - sie ist ein zentraler Wachstumsmotor der Weltwirtschaft", sagte Herhold, Mitglied des globalen Führungsteams für Klima- und Nachhaltigkeit bei BCG. "Sie zeigt, dass ökonomischer Erfolg und Klimaschutz kein Widerspruch sind, sondern sich gegenseitig verstärken können - vor allem dort, wo Transformation und Wettbewerbsfähigkeit intelligent ausbalanciert werden."

Globale Dynamik und Wettbewerbsdruck

Aus den gezeigten BCG-Analysen ging hervor, dass China im internationalen Vergleich führend bei Investitionen, Innovationen und Patenten im Bereich sauberer Energien ist. Zwischen 2019 und 2024 haben sich die Clean-Energy-Investitionen in China nahezu verdoppelt, während Europa und die USA an Innovationsgeschwindigkeit verlieren. Zugleich verändert sich die Wahrnehmung grüner Märkte weltweit: "Die Stimmung rund um Dekarbonisierung hat sich geändert - aber grüne Märkte wachsen trotzdem weiter. Rund die Hälfte aller globalen Emissionen lässt sich heute schon mit wettbewerbsfähigen Technologien reduzieren", erklärte Dr. Jens Burchardt, Mitbegründer des BCG Center for Climate and Sustainability.

Wo die Politik - im konkreten die europäische und deutsche Politik - aktuell steht und was die größten Herausforderungen sind, skizzierte Frank Wetzel, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Er hob hervor, dass die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen und europäischen Wirtschaft von einem finanziell tragfähigen Energiesystem abhänge. Entscheidend sei eine größere Flexibilität als zentraler Hebel für ein erneuerbares Energiesystem.

Von der Wissenschaft zur Umsetzung

In den anschließenden Panels unter Vertreterinnen und Vertreter aus Energiewirtschaft, Industrie und Start-ups wurde deutlich, dass die Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft längst kein Zukunftsszenario mehr ist, sondern vielerorts Realität - allerdings mit sehr unterschiedlichen Ausgangsbedingungen. Die Teilnehmenden der Pandels diskutierten, wie neue Allianzen, technologische Innovationen und kluge Marktmechanismen den Wandel beschleunigen können.

Auch Stimmen aus der Wissenschaft mahnten zur Dringlichkeit: "Wir sind in Gefahr, aber es ist noch nicht zu spät. Wir können es noch schaffen. Aber uns läuft die Zeit davon", sagte Prof. Dr. Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. "Es gibt einen Konflikt zwischen den Bedürfnissen der Politik und denen der Wissenschaft", ergänzte Prof. Dr. Maria Leptin, Präsidentin des European Research Council, während Prof. Brian P. Schmidt, Nobelpreisträger für Physik, betonte: "Europa hat die Chance, sich zu behaupten und etwas zu bewegen."

Wirtschaftliche Rationalität trifft Klimaverantwortung

Zentral war die Erkenntnis, dass Fortschritt nur durch sektorübergreifende Zusammenarbeit gelingt: In der Energiewirtschaft stehen Partnerschaften zwischen Versorgern, Netzbetreibern und Industrie im Mittelpunkt, um die Integration erneuerbarer Energien und den Netzausbau zu koordinieren. Die industrielle Transformation wiederum verlangt nach Strategien, um Klimaschutz in Produktion, Lieferketten und Geschäftsmodelle fest zu verankern, ohne ökonomische Stärke einzubüßen.

Die Diskussionen beim BCG Climate & Sustainability-Flagship-Event machten deutlich: Nachhaltigkeit ist längst kein Reputations- oder Regulierungsthema mehr, sondern ein entscheidender Wettbewerbsfaktor moderner Volkswirtschaften. Im Kontext der COP30 wurde einmal mehr sichtbar, dass die Green Economy heute der zweitgrößte Wachstumstreiber der Weltwirtschaft - direkt hinter dem Technologiesektor - ist und damit eine zentrale Rolle für zukünftige Wertschöpfung einnimmt. Der Weg zu Netto-Null ist kein moralisches Ziel, sondern eine strategische Notwendigkeit: komplex, anspruchsvoll - und zugleich eine der größten wirtschaftlichen Chancen unserer Zeit.

Mehr Informationen und Zitate aus den Sessions finden Sie hier (https://beyond.bcg.com/falling-walls-media/) .

Pressekontakt:

Boston Consulting Group Julia Schmid Media Relations Specialist mailto:MediaRelationsGermany@bcg.com

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/180974/6157875 OTS: Boston Consulting Group


Quelle: ots / newsaktuell - Pressemitteilung - Boston Consulting Group
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