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Baierbrunn (ots) - Der Parlamentarische Abend "Über Gewicht. Wir müssen
handeln." im Hotel Luc Berlin war ein voller Erfolg: Rund 70 Gäste aus Politik,
Medizin, Kassen, Verbänden und Wissenschaft diskutierten konkrete Schritte für
Prävention und bessere Versorgung.
Nach der großen Übergewichts-Kampagne der Apotheken Umschau im Sommer legte die
Wort & Bild Mediengruppe nun nach. Im Juli lautete das Credo: " Wir müssen
reden." Das ist den Beteiligten aber zu wenig. "Damit sich etwas bewegt, müssen
wir handeln" , mahnt Dr. Dennis Ballwieser aus der Chefredaktion der Apotheken
Umschau . " Wir schaffen Räume für Diskurs und zeigen, was möglich ist." Er
moderierte den Parlamentarischen Abend, zu dem Entscheider aus Politik,
Verbänden und Medizin geladen waren. Dass dringender Handlungsbedarf besteht,
darüber waren sich die Gäste einig: Hierzulande ist mehr als die Hälfte der
Bevölkerung übergewichtig. Und noch immer wird schweres Übergewicht als
individuelles Versagen gelesen, statt als chronische Erkrankung anerkannt. Das
belastet Betroffene einerseits und prägt andererseits unsere Prävention,
Forschung und Versorgung.
"Adipositas ist keine Charakterschwäche"
Dr. Tanja Machalet (SPD), Vorsitzende des Gesundheitsausschusses des Deutschen
Bundestags, eröffnete den Abend mit einem sehr persönlichen Grußwort:
"Adipositas ist keine Charakterschwäche" , sagte sie und sprach sich nicht nur
für die Entstigmatisierung von Adipositas aus. Sie betonte auch, wie wichtig
gesunde Lebensfelder für Kinder und Jugendliche sind, damit aus ihnen auch
gesunde Erwachsene werden: "Wir müssen die Ernährungspolitik völlig neu denken.
Dafür braucht es aber auch eine ehrliche Diskussion."
Verhältnisprävention und gezielte Regulierung sind nötig
Die Keynote hielt der renommierte Neuroendokrinologe Prof. Dr. Robert Lustig
(UCSF), der international bekannt ist für seine Dokumentation "Sugar: The Bitter
Truth" und als Autor vieler Bücher wie "Fat Chance" und "Metabolical" . Sein
Appell: Verhältnisprävention und gezielte Regulierung verändern die Bedingungen,
die Adipositas befeuern. " Das System muss sich verändern, damit sich die
Biologie und das Verhalten nicht gegen die Gesundheit der Menschen richten. Die
Zuckersteuer wirkt, das ist messbar. Daneben müssen Lebensmittel klar
gekennzeichnet sein und hochverarbeitete Produkte gehören reduziert. Das sind
keine Nahrungsmittel, denn sie nähren uns nicht, sie machen uns krank. Diese
Hebel braucht es" , so Prof. Dr. Robert Lustig.
Panelisten aus Medizin, Psychologie, Politik und Krankenkasse
Im Panel saß unter anderem der Bundestagsabgeordnete Serdar Yüksel (SPD), der
ebenso wie Machalet im Gesundheitsausschuss sitzt. Yüksel betonte, wie wichtig
es sei, dass wir alle unser Mindset auf das Thema verändern: "Wir reden zu viel
über Betroffene statt mit ihnen.Und wir müssen weg von Feuerwehrmedizin: 6.000
Euro pro Kopf in Behandlung jährlich, nur 7 Euro in Prävention - das muss sich
ändern."
Als Betroffene forderte Marion Rung-Friebe , zweite Vorsitzende des Adipositas
Verband Deutschland e. V.: "Adipositas muss erst mal verstanden werden. Wir
brauchen Aufklärung, kassenfinanzierte Therapien, ein DMP-Adipositas in der
Fläche und endlich die Anpassung des Lifestyle-Paragraphen."
Sylvie Krisch , Verwaltungsratsvorsitzende der BARMER, betonte, dass sie als
gesetzliche Krankenkasse schon viel für Betroffene tun würden: "Wir übernehmen
wir vielfältige Behandlungsmodule. Wir müssen aber auch medizinische
Wirksamkeit, soziale Verantwortung und finanzielle Tragfähigkeit in Einklang
bringen und vor allem als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sehen."
Als Expertin für psychische Gesundheit war es Prof. Dr. Claudia Luck-Sikorsky
von der SRH University für Gesundheit wichtig, anzubringen, dass "vulnerable
Gruppen dringend geschützt" werden müssen und dass vor allem eine "stigmafreie
Versorgung nicht verhandelbar" ist.
Dem pflichtete Dr. Michael Hubmann , Präsident des Berufsverbandes der Kinder-
und Jugendärztinnen (BVKJ), bei. Er berichtete, mit welcher Scham betroffene
Familien zu ihm in der Sprechstunde kämen. Da immer mehr Kinder und Jugendliche
übergewichtig seien, sollte viel mehr Geld in die Prävention fließen: "Es
braucht eine Zuckerabgabe, Werbeverbote für ungesunde Kinderprodukte und
wirklich gesunde Verpflegung in Kitas und Schulen."
Rolle der Wort & Bild Mediengruppe und der Apotheken Umschau
Andreas Arntzen , CEO des Wort & Bild Verlags, ordnet die Verantwortung der
Mediengruppe und der Apotheken Umschau ein: "Es ist unsere Pflicht
evidenzbasiert aufzuklären, Vorurteile zu zerschlagen und Versorgung zu
ermöglichen. Mit der Apotheken Umschau erreichen wir Millionen - jeden Monat,
überall. Deshalb handeln wir mit journalistischer Qualität, starken
Dialogformaten und kraftvollen Kampagnen."
Vom Diskurs zur Umsetzung
Die Wünsche und Forderungen der Beteiligten sind klar: Zucker- und Fettabgaben
prüfen, Werbung für ungesunde Kinderprodukte begrenzen, das DMP-Adipositas
endlich großflächig starten, leitliniengerechte Therapien verlässlich
finanzieren und Ausbau der Frühprävention mit greifbaren Angeboten für Familien.
Nun gilt es diese an die Entscheider:innen heranzutragen. Dr. Dennis Ballwieser
versprach, dass die Wort & Bild Mediengruppe gemeinsam mit der Vita Health Media
das Format fortsetzen werde. Damit bessere Gesundheit nicht nur versprochen,
sondern tatsächlich möglich wird.
Über die Apotheken Umschau :
Die Apotheken Umschau ist in Deutschland das mit Abstand meistgelesene
Gesundheitsmagazin. Zwei Ausgaben im Monat informieren über alle wichtigen
Themen rund um die Gesundheit, mit wertvollen Ratschlägen. Aktuelles
medizinisches Wissen auf seriöse, fachlich kompetente und allgemein
verständliche Weise vermittelt. Die Auflage liegt bei 5.045.763 verkauften
Exemplaren monatlich (A+B, IVW 3/2025). 15,02 Millionen Menschen lesen uns jeden
Monat (AWA 2025). apotheken-umschau.de steht für seriöse Inhalte und umfassende
Gesundheitsinformationen, mit gründlicher Recherche. Das Gesundheitsportal
verzeichnet monatlich 1,99 Mio. Nutzer 16+ (agma 5/2025). Am 1. August 2025
erschien die 100-seitige monothematische Ausgabe zum Thema Adipositas. Im
Frühjahr 2026 soll es eine weitere Ausgabe am Kiosk geben.
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