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Ratingen (ots) -
- VPI-Experten warnen vor verbotenem Import und Verletzungsrisiken
- Gefährlicher Trend zu Kugelbomben und illegaler Pyrotechnik
- Appell an Sicherheitsbehörden: Kontrollen vor Silvester deutlich verstärken
Die Zahlen sind erschreckend, die Funde besorgniserregend - und am Ende wohl
doch nur die Spitze des Eisbergs. Vor dem Hintergrund unterschiedlichster
Meldungen zum Thema illegales Feuerwerk warnt der VPI eindringlich vor dessen
Gefahren und fordert dringend die Verschärfung von Kontrollen.
Silvester 24/25 scheint schon lange her zu sein, doch die Zahlen der Berliner
Polizei sind bis heute unvergessen: So teilten die Behörden am 6. Januar mit,
bei 116 Kontrollen rund um den Jahreswechsel "fast sieben Tonnen" illegaler
Pyrotechnik (u. a. Kugelbomben) beschlagnahmt zu haben. Nur knapp zwei Wochen
später deckte die Zollfahndung im Raum Frankfurt einen illegalen Handel auf und
stellte "über eine halbe Tonne Sprengstoff" (illegale Pyrotechnik) sicher. Bei
einem weiteren Großeinsatz in diesem Gebiet Anfang Juli werden "2.666 Stück
illegale Pyrotechnik" gefunden, nur Tage später in Hamburg-Heimfeld rund 600 kg
illegaler Pyrotechnik in einem gemieteten Container entdeckt. Und erst vor
wenigen Tagen (13. Oktober) berichten Süddeutsche Zeitung und Welt von einem
Fall an der deutsch-tschechischen Grenze/Waldsassen: Demnach fand die
Bundespolizei unter anderem 6.000 F4-Böller im Auto eines 18-Jährigen.
Silvester 24/25 scheint schon lange her, doch die tödlichen Folgen dieser Nacht
sind bis heute unvergessen: fünf Todesfälle durch illegale Pyrotechnik oder
missbräuchliche Verwendung. "Als VPI sehen wir all das mit großer Sorge. Wir
versuchen, die Ausbreitung und Verwendung illegalen Feuerwerks unter anderem
durch Aufklärungskampagnen auf unterschiedlichen Kanälen einzudämmen", sagt
VPI-Vorsitzender Thomas Schreiber. Zu den Maßnahmen des VPI gehören neben Flyern
und Broschüren auch Aktionen wie "Lass es krachen, aber richtig" oder Social
Media-Kampagnen. Außerdem bietet der VPI eine Liste aller legalen und
zugelassenen Feuerwerksprodukte auf seiner Website an. Unlängst wurde zudem der
"Arbeitskreis gegen illegales Feuerwerk" (AGIF) ins Leben gerufen.
"Die Abgabeverbote zu Zeiten der Corona-Pandemie haben dem Schwarzmarkt in die
Karten gespielt, Handel und Import beflügelt. Dass der Zoll im Rahmen seiner
Möglichkeiten in der letzten Zeit schon einiges erreicht hat, steht außer Frage.
Wir befürchten aber, dass es bei den erfolgreichen Kontrollen noch immer nur um
die Spitze des Eisbergs geht, der Schwarzmarkt-Handel geht viel weiter und
tiefer", so AGIF-Sprecher Dieter Kuchheuser.
Besonders der Online-Handel mit in Deutschland illegalem Feuerwerk aus
osteuropäischen Ländern wie Polen, Tschechien oder Albanien nehme zu. Kein
Wunder, wenn man bedenke, dass die Gewinnmargen bei manchen illegalen Produkten
20- bis 30-Mal höher als die Produktionskosten ausfielen. Das sei gleichermaßen
attraktiv für kleine und organisierte Schwarzmarkt-Händler. Die seien auch bei
der Wahl der Versandwege rücksichtslos. "Da werden für Laien gefährliche
Knallkörper der Kategorie F4 auch gern mal mit Paketdienstleistern versendet,
ungeachtet der Gefahren solcher verbotenen Transporte", so Bertram Bach.
Logistikanbieter seien besonders in den Monaten vor Silvester gut beraten,
äußerst sensibel auf ihre Frachten zu achten. Gleichzeitig seien aber auch die
Marktüberwachungsbehörden aufgerufen, mehr als ein Auge auf illegale oder falsch
deklarierte Angebote in Deutschland zu werfen.
Ob illegales Feuerwerk heimlich über Landesgrenzen geschmuggelt wird, auf
dubiosen Kanälen über das Internet seinen Weg nach Deutschland findet oder
"Marke Eigenbau" gezündet wird - der VPI sieht im Wildwuchs und Missbrauch
illegalen Feuerwerks eine wachsende Gefahr.Man kann es gar nicht oft genug
wiederholen:"Illegales Feuerwerk ist kein Spaß, sondern eine Bedrohung für Leib
und Leben", warnt Thomas Schreiber.
Pressekontakt:
Klaus Gotzen - Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI)
An der Pönt 48, 40885 Ratingen; Telefon: 02102 / 186 200, E-Mail:
info@feuerwerk-vpi.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/129041/6158866
OTS: Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI)
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