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München (ots) -
- Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder überzeugt sich von Einsatzstärke
- Leistungsbereitschaft mit neuem Nachtsichtsystem erhöht
- ADAC HEMS Academy präsentiert modernsten VR-Windensimulator
- Entwicklungspartnerschaft von ADAC Heliservice und Aveo Engineering
(ADAC Luftrettung gGmbH) Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder hat sich heute
bei einem Besuch auf der European Rotors in Köln ein Bild von der
Leistungsbereitschaft und Einsatzstärke der ADAC Luftrettung gemacht. Dabei
erhielt er am Messestand der gemeinnützigen Rettungsdienstorganisation einen
Überblick über die große Bandbreite der Innovationen und Entwicklungen. Dazu
gehört die neueste Generation von Nachtsichtbrillen sowie der modernste
VR-Windensimulator. Bei dem kurzen Rundgang wurde der Minister zudem über das
Zukunftskonzept für den IFR-Flugbetrieb bei Rettungseinsätzen informiert. Um die
Gespräche zu vertiefen, erhielt Patrick Schnieder eine Einladung zum AirMed
World Congress 2026 auf dem neu eröffneten ADAC Luftrettung Campus in
Oberpfaffenhofen bei München.
Neueste Generation von Nachtsichtbrillen
Auf der internationalen Hubschraubermesse stellt die ADAC Luftrettung die
neueste Generation von Nachtsichtbrillen vor, die bereits auf ersten Stationen
im Einsatz ist. Die Geräte haben ein besonders großes Sichtfeld, sind
lichtempfindlicher, haben mehr Tragekomfort und sind durch ein duales
Stromversorgungssystem gesichert. Die Nutzung dieser hochmodernen Brillen macht
die ADAC Luftrettung in Deutschland im Bereich der NVGs (Night Vision Goggles)
noch leistungsfähiger. Die schnellere und sichere Patientenversorgung auch bei
widrigem Wetter, in der Dunkelheit und in unwegsamen Gelände soll dadurch
gewährleistet werden.
Die Nachtsichtbrille FENN NG800 ersetzt die bisherige F4949-Generation. Sie
wurde speziell für den Einsatz unter extremen Lichtverhältnissen entwickelt und
ist kompatibel mit der neuesten Generation von Luftrettungshelmen. "Technologie
ist für uns kein Selbstzweck, sondern ein Mittel zur Verbesserung der
Versorgung.", betonte Frédéric Bruder, Vorsitzender der Geschäftsführung der
ADAC Luftrettung beim Ministerbesuch. "Wir setzen auf Innovation mit Sinn und
Ziel, um die Luftrettung in Deutschland leistungsfähiger, sicherer und
zukunftsfähiger zu machen. Die neue Night Vision Brille ist ein weiterer
Baustein auf diesem Weg."
Vorstellung des Zukunftskonzepts IFR-Flugbetrieb in der Primärrettung
Dem Bundesverkehrsminister wurde bei seinem Besuch auch die Dringlichkeit für
Reformen des IFR-Flugbetriebs in der Primärrettung vermittelt. IFR steht für
Instrument Flight Rules - Instrumentenflugregeln. Dabei handelt es sich um ein
Regelwerk für den Flugverkehr, das es Piloten erlaubt, ein Luftfahrzeug
ausschließlich anhand von Instrumenten zu steuern, ohne Sichtkontakt zur
Umgebung zu haben. IFR-Flüge sind besonders relevant bei schlechten
Wetterbedingungen, Dunkelheit oder in komplexen Lufträumen. Der Instrumentenflug
ist der Schlüssel zu einer wetterunabhängigen, rund um die Uhr-Versorgung bei
Rettungseinsätzen. Bisher ist IFR vor allem bei planbaren Verlegungstransporten
(Sekundärrettung) möglich. Die ADAC Luftrettung wirbt im Rahmen ihres
Zukunftskonzepts dafür, gemeinsam mit den zuständigen Behörden geeignete
Strukturen für den IFR-Flugbetrieb bei Rettungseinsätzen zu gestalten
(Primärrettung).
ADAC HEMS Academy stellt neuesten VR-Windensimulator vor
Innovation endet nicht bei den Einsatzmitteln. Auch die Ausbildung ändert sich
durch digitale Technologien. Der neue VR-Windensimulator der ADAC HEMS Academy
wurde erstmals in seiner Gesamtheit auf der European Rotors einem Fachpublikum
vorgestellt. Dank flexibler Anpassung an verschiedene Hubschraubertypen und der
Möglichkeit, komplexe Einsatzszenarien - von Gebirge über Offshore bis hin zu
urbanen Umgebungen - zu simulieren, bietet das Gerät ein breites Spektrum für
Grund- und Auffrischungsschulungen sowie Notverfahren. Ein Auszeichnungsmerkmal
des Simulators ist die Kombination aus einer hochauflösenden
Virtual-Reality-Umgebung mit realitätsnaher Haptik. Ein originalgetreues
Windenseil, ein nachgebildeter Türrahmen sowie die Kufen einer Hubschrauberzelle
sorgen für authentische Trainingsmöglichkeiten. Gleichzeitig ist es möglich, die
Kosteneffizienz und Sicherheit der Trainings für Windenoperatoren zu erhöhen, da
viele Trainingsstunden absolviert werden können, ohne dafür in die Luft gehen zu
müssen.
Die ADAC HEMS Academy, ein Tochterunternehmen der ADAC Luftrettung, ist ein
internationales Trainings- und Schulungszentrum für Hubschrauberpiloten und
medizinisches Personal. Ab Sommer 2026 können in den neuen Räumlichkeiten am
ADAC Luftrettung Campus in Oberpfaffenhofen Trainingsprogramme für
Winden-Operatoren starten. Diese stehen auch internationalen Crews zur Verfügung
und richten sich ebenfalls an Kunden im Bereich von polizeilichen Aufgaben,
alpinen Einsatzspektren oder Offshore-Gebieten. Die Produktentwicklung mit dem
Namen "VR HHO TD" (Virtual Reality Helicopter Hoist Operations Training Device)
geht aus einer Partnerschaft des Unternehmens Simservices und der ADAC HEMS
Academy hervor.
Neue Entwicklungspartnerschaft zwischen der ADAC Heliservice und Aveo
Engineering
Die ADAC Heliservice (AHS) verkündete auf der Messe eine strategische
Entwicklungspartnerschaft mit Aveo Engineering. Das Tochterunternehmen der ADAC
Luftrettung ist auf die Wartung und Instandhaltung von Hubschraubern und
Komponenten spezialisiert. Das Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Sicherheit
und Effizienz von Hubschraubereinsätzen maßgeblich zu verbessern. Die neue
Kooperation vereint die jahrzehntelange Erfahrung der ADAC Heliservice im
Betrieb mittelgroßer Hubschrauber mit den innovativen Technologien von Aveo
Engineering in den Bereichen multispektrale Beleuchtung, Sensorik und
Softwareentwicklung. "Unsere gemeinsame Vision ist es, neue Maßstäbe für
Sicherheit und Leistungsfähigkeit in komplexen Einsatzszenarien der modernen
Luftfahrt zu setzen", erklärten die Geschäftsführer der beiden Unternehmen,
Ulrich Amersdorffer für die AHS und CEO Christian Nielsen für Aveo Engineering.
Multikopter im Rettungsdienst
Das Messethema eVTOLs (Electric Vertical Take-Off and Landing Aircraft) stieß am
Stand der ADAC Luftrettung ebenfalls auf großes Interesse. So war
Geschäftsführer Bruder gefragter Gesprächspartner bei einer Paneldiskussion mit
dem Titel "eVTOLS - Where is the market now?". "Wenn es nur darum geht,
medizinische Crews schnell, günstig und leise zur Einsatzstelle zu bringen,
könnten Multikopter das Mittel der Wahl für die Zukunft sein. Es wird keine
Substitution sein. Die Hubschrauber sind auch noch morgen und übermorgen da",
sagte Bruder.
Die ADAC Luftrettung treibt mit dem Multikopter-Forschungsprojekt in Kooperation
mit Volocopter die Entwicklung neuer Einsatzformen für die Notfallversorgung aus
der Luft voran und hofft auf eine schnellstmögliche Musterzulassung der
Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA). Ziel ist es, baldmöglichst mit
einem VoloCity den Forschungs-Flugbetrieb in einer ersten Modellregion in
Deutschland zu starten - in Dinkelsbühl in Bayern und Idar-Oberstein in
Rheinland-Pfalz. Der Start ist aktuell für 2027 geplant. Bis dahin wird unter
Reallabor-Bedingungen intensiv weiter geforscht.
Die European Rotors findet vom 18. bis 20. November 2025 in Köln statt.
Über die ADAC Luftrettung gGmbH
Mit 60 Rettungshubschraubern und 38 Stationen ist die gemeinnützige ADAC
Luftrettung eine der größten Luftrettungsorganisationen Europas mit bis heute
mehr als 1,3 Millionen Einsätzen. Die ADAC Rettungshubschrauber gehören zum
deutschen Rettungsdienstsystem, werden immer über die Notrufnummer 112 bei der
Leitstelle angefordert und sind im Notfall für jeden Verunglückten oder
Erkrankten zur Stelle. "Gegen die Zeit und für das Leben" lautet der Leitsatz
der ADAC Luftrettung gGmbH. Denn gerade bei schweren Verletzungen oder
Erkrankungen gilt: Je schneller der Patient in eine geeignete Klinik
transportiert oder vor Ort vom Notarzt versorgt wird, desto besser sind seine
Überlebenschancen bzw. seine Rekonvaleszenz. Die Crews der ADAC Luftrettung
werden trainiert von der ADAC HEMS Academy GmbH. Die Wartung und technische
Bereitstellung erfolgt über die ADAC Heliservice GmbH. Die ADAC Luftrettung ist
ein Tochterunternehmen der gemeinnützigen ADAC Stiftung.
Diese Presseinformation sowie Fotos und Grafiken finden Sie online unter
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Jochen Oesterle
i.A. ADAC Luftrettung gGmbH
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