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Berlin/Bonn (ots) - Die stellv. Vorsitzende der Grünen-Fraktion im EU-Parlament,
Alexandra Geese , hat eindringlich vor der digitalen Abhängigkeit Europas von
amerikanischen Cloudanbietern gewarnt. "Das ist ein großes Problem, weil alle
die Daten, die sich auf einer US-Cloud befinden, nicht sicher sind für die
Bürgerinnen und Bürger", so Geese bei phoenix mit Verweis auf den "Cloud-Act",
welcher der US-Regierung Zugriff auf Daten erlaubt . Gerade sensible Daten
müssten bei europäischen Unternehmen liegen, um zu verhindern, dass die
US-Regierung darauf Zugriff hat. "Wenn wir überlegen, dass das für Daten der
Bundeswehr gilt, dass das für höchstsensible Gesundheitsdaten der Deutschen
gelten könnte, dann ist das natürlich eine große Gefahr. Diese Abhängigkeit
dürfen wir nicht zulassen", so Geese am Rande des Gipfels zur Europäischen
Digitalen Souveränität in Berlin.
Die Grünen-Politikerin appelliert an Digitalminister Karsten Wildberger (CDU),
deutsche und europäische Cloudindustrie zu stärken. "Wir haben großartige
Cloud-Unternehmen in Deutschland, in Frankreich, in ganz Europa, die oft gerade
bei der öffentlichen Vergabe kaum zum Zuge kommen." Die Folge sei, dass Talente
und Arbeitsplätze langfristig abwanderten. "Und das gefährdet die
Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft", so Geese, die gleichzeitig
zuversichtlich ist, hier Lösungen zu finden. Die Unternehmen hätten gute Preise,
seien ökologisch und energetisch sehr effizient.
Geese fordert außerdem, die Neuauflage der Vergaberichtlinie auf europäischer
Ebene im nächsten Jahr zu nutzen, "um ganz klar zu definieren, dass in einigen
Fällen europäische Unternehmen den Vorzug erhalten sollten." Derzeit würden die
amerikanischen Hyperscaler, die den Cloudmarkt dominieren, aufgrund ihrer Größe
strukturell stark bevorzugt. Zudem beschäftigten die großen amerikanischen
Cloud-Unternehmen sehr viele Lobbyisten, die unter anderem in Behörden präsent
seien. Das mache es für deutsche und europäische Unternehmen sehr schwer, in der
Konkurrenz mitzuhalten.
Das gesamte Interview finden Sie hier:
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