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Osnabrück (ots) - Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) hat Hoffnungen
eine Abfuhr erteilt, die neue Bahn-Spitze könne rasch für pünktliche Züge
sorgen: "Die Zahlen vom alten Vorstand, wonach schon übernächstes Jahr 75
Prozent Pünktlichkeit erreichbar sind, waren Wolkenkuckucksheim. Wer sowas
verspricht, sorgt erst recht für Frust und Demoralisierung", sagte Schnieder im
Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Das von ihm ausgegebene Ziel
von 70 Prozent bis 2029 sei hingegen "sehr ambitioniert, aber trotzdem zu
schaffen".
Damit stärkte Schnieder der neuen Bahn-Chefin Evelyn Palla den Rücken, die am 1.
Oktober den Vorstandsvorsitz des kriselnden Staatskonzerns von Richard Lutz
übernommen hatte - kündigte aber zugleich eine stärkere Einmischung an. "Die
Regierung hat in den vergangenen Jahren viel zu viel zugeschaut und nicht
eingegriffen. Das Ergebnis ist bekannt, so geht es nicht weiter, es braucht auch
Steuerung von der Politik", sagte Schnieder der "NOZ". "Und es muss mehr
Realismus Einzug halten. Mein Eindruck: Das ist angekommen."
Mit Blick auf die zahllosen Verspätungen zog der Minister einen drastischen
Vergleich. "Wir hatten an einzelnen Hochsommertagen in diesem Jahr eine
Pünktlichkeitsquote, die niedriger als die gemessene Temperatur lag", sagte er.
"Klar wäre es schön, wenn wir bis Ende des Jahrzehnts bei 75 oder 80 Prozent
wären. Aber ich halte das für illusorisch mit Blick auf den
herabgewirtschafteten Zustand, in dem sich Bahn und Gleise befinden." Nun
machten sich Politik und Konzern aber an die Sanierung. "Der Weg wird lang und
steinig. Wir stehen vor einem Modernisierungs-Jahrzehnt. Aber wir kriegen das
hin!"
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