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Leipzig (ots) - Der Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt am 20. Dezember
2024 hat das Leben vieler Menschen für immer verändert. Sechs Menschen starben,
mehr als 300 wurden verletzt. Noch viel mehr haben mit den seelischen Folgen zu
kämpfen. Mit einer Reportage aus der Reihe "exactly" und einer direkt
anschließenden "Fakt ist!"-Gesprächsrunde wird am 3. Dezember ab 20.15 Uhr im
MDR-Fernsehen auf die Ereignisse zurückgeblickt und beleuchtet, welche Spuren
die Amokfahrt bei Betroffenen und Helfenden sowie in der Stadtgesellschaft
hinterlassen hat. Darüber hinaus berichtet der MDR am 20. Dezember ausführlich
Online, im Fernsehen und im Hörfunk über das Gedenken in Magdeburg.
"exactly"-Reportage "Lange Schatten: Ein Jahr nach der Amokfahrt in Magdeburg"
Wie versuchen Betroffene, Angehörige und Helfende mit den Folgen des Anschlags
zu leben - in einer Stadt, die sich selbst neu finden muss? Das erzählt die
"exactly"-Reportage, die ab 20.15 Uhr als Auftakt des Themenabends am 3.
Dezember zu sehen ist. Im Mittelpunkt des Films, der bereits ab 1. Dezember, 18
Uhr in der ARD Mediathek sowie auf dem YouTube-Kanal "MDR investigativ" abrufbar
ist, stehen Schaustellerinnen und Schausteller, die am 20. Dezember 2024 auf dem
Weihnachtsmarkt arbeiteten, ebenso wie Besucherinnen und Besucher sowie
Familien, die geliebte Menschen verloren haben. Was damals in wenigen Sekunden
geschah, zieht sich als Erschütterung durch ihren Alltag. Viele kämpfen mit
einem Trauma und dem Gefühl, von Behörden allein gelassen worden zu sein.
Der Film begleitet auch ein Notfallseelsorge-Team, das seit der Amokfahrt
unermüdlich im Einsatz ist. Ihre Arbeit hat sich mit der Zeit verändert: Aus der
kurzfristigen Hilfe direkt nach dem Anschlag wurde eine dauerhafte Begleitung
über das Jahr hinweg. Zwischen professioneller Distanz und emotionaler Nähe
versuchen sie, Menschen zu stützen, die immer wieder an die Grenzen ihrer
Belastbarkeit geraten.
Fast ein Jahr nach der Amokfahrt kommen für die Betroffenen viele Erinnerungen
zurück. "Lange Schatten: Ein Jahr nach der Amokfahrt in Magdeburg" zeigt, wie
schwer es für die Betroffenen ist, zwischen Schmerz, Angst und Hoffnung,
Normalität zu leben - und wie viel Kraft es braucht, weiterzumachen.
"Fakt ist!" zum Thema "Wie weiter in Magdeburg? Ein Jahr nach dem Anschlag auf
dem Weihnachtsmarkt"
Direkt im Anschluss an die Reportage blickt die Talkrunde bei "Fakt ist!" ab
20.45 Uhr live aus Magdeburg auf das Attentat zurück und gibt einen Einblick in
die Gefühlslage der Menschen in Magdeburg. Wie geht es heute denen, die den
Anschlag miterlebt, die Angehörige verloren haben oder mit den Verletzungen
leben müssen? Wer hilft den Helfenden, die teils erst langsam den Weg in einen
normalen Alltag und in ihren Job zurückfinden, das Gesehene und Erlebte zu
bewältigen? Und wie werden Betroffene durch den Staat entschädigt?
Auf dem Alten Markt findet auch in diesem Jahr der Weihnachtsmarkt statt. Viele
fragen sich: Wie kann das funktionieren? Wie sicher ist der Markt in diesem
Jahr? Am Landgericht Magdeburg begann unterdessen der Prozess gegen den
Attentäter: In einem extra errichteten Gerichtsgebäude, mit über 400 Zeugen.
Wird diese Form der Aufarbeitung dem gerecht, was Betroffene erlitten haben?
Und: Wie können Märkte heutzutage gesichert werden?
Dazu diskutieren folgende Gäste bei Moderatorin Anja Heyde:
- Regina-Dolores Stieler-Hinz, Bürgermeisterin von Magdeburg,
- Gabriele Theren, Opferbeauftragte des Landes Sachsen-Anhalt,
- Prof. Florian Junne, Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und
Psychotherapie des Universitätsklinikums Magdeburg,
- Kerstin Godenrath, Landesvorsitzende des "WEISSER RING Sachsen-Anhalt e. V."
- sowie Holger Stahlknecht, Anwalt von Betroffenen des Anschlags.
Bürgerreporter Stefan Bernschein kommt zudem mit einer Trauerbegleiterin und
Polizeivertretern sowie mit Gästen aus der "MDRfragt"-Gemeinschaft ins Gespräch.
Zuschauerinnen und Zuschauer zuhause können mitdiskutieren im Live-Chat auf
mdr.de.
Weitere Bestandteile des Programmschwerpunkts im MDR
Am 20. Dezember, dem Jahrestag des Anschlags, wird der MDR ausführlich über das
Gedenken in Magdeburg berichten und dabei Trauer, Rückblick und Analyse Raum
geben. Live im MDR-Fernsehen sowie im Livestream auf mdr.de übertragen werden -
jeweils eingebettet in "MDR Aktuell extra"-Ausgaben - ab 11 Uhr der Ökumenische
Gottesdienst in der Johanniskirche sowie die Gedenkveranstaltung ab 17.30 Uhr,
die vom MDR-Rundfunkchor eingerahmt wird.
Ab 19 Uhr berichtet das Fernsehregionalmagazin "MDR Sachsen-Anhalt heute" live
über das Gedenken, mit Glockenleuten und Lichterkette zum Zeitpunkt des
Anschlags, bevor eine weitere "MDR Aktuell extra"-Ausgabe von 19.30 bis 20.15
Uhr folgt, die Emotionen und Bilder des Gedenktages zusammenfasst. Die
MDR-Radioprogramme, insbesondere MDR Sachsen-Anhalt und MDR Aktuell, werden
ebenfalls den ganzen Tag ausführlich aus Magdeburg berichten. "MDR Kultur
trifft" hat darüber hinaus ab 11 Uhr Martin Walter, Facharzt für Psychiatrie und
Psychotherapie und Direktor der Universitätsklinik für Psychiatrie und
Psychotherapie in Jena, zu Gast. Auch mdr.de wird das Gedenken abbilden.
Außerdem ist dort in ein begleitendes Online-Angebot zu den Themen Resilienz,
Trauerbegleitung, Seelsorge und Rituale geplant.
Bereits am 18. Dezember wird der Podcast "Ungebremst - Der Anschlag auf den
Magdeburger Weihnachtsmarkt" veröffentlicht. In fünf Folgen werden die Tat, das
unermessliche Leid und die Frage nach der Verantwortung aufgearbeitet. Der
Podcast gibt den Opfern eine Stimme und lässt Menschen zu Wort kommen, die
damals dabei waren. Menschen, die körperlich und seelisch verletzt oder als
Helferin und Helfer an diesem Abend Unvorstellbares gesehen und Übermenschliches
geleistet haben.
Der MDR-Rundfunkchor lädt des Weiteren am 9. Dezember ab 17 Uhr zu einem
gemeinsamen besinnlichen Adventsliedersingen auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt
ein.
Pressekontakt:
MDR, Kommunikations- und Mediendesk, Tel.: (0341) 3 00 64 55, E-Mail:
mailto:kommunikation-desk@mdr.de
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OTS: MDR Mitteldeutscher Rundfunk
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