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Berlin (ots) - Wenn wir uns den jüngsten Sipri-Report über die Umsätze der
größten Waffenschmieden weltweit anschauen, dann dürfen wir nicht vergessen: Die
Zahlen sind schon wieder veraltet. Die Einnahmen von Lockheed Martin, Airbus,
Leonardo, Elbit und Co. sind längst weiter gestiegen. So auch die der deutschen
Branchenriesen. Lagen zum Beispiel die Umsätze von Rheinmetall im vergangenen
Jahr bei gut 7 Milliarden Euro, so erreichten sie allein in den ersten neun
Monaten 2025 bereits 7,5 Milliarden. Doch so großartig das Geschäft, so
bedrückt ist gerade die Stimmung an den Börsen: Die "Friedensangst" geht um,
seit der Plan von Donald Trump für ein Ende des Krieges in der Ukraine vorliegt.
Kein Witz, das stand so in "Handelsblatt" und Co.
Man könnte glauben, die Aktionäre und Spekulanten sind verrückt geworden.
Einerseits, weil sie das Ende eines Krieges mehr fürchten als seine Fortsetzung.
Andererseits, weil die Geschäfte der Branche unverändert so fabelhaft laufen,
dass die Börsianer vor lauter Champagnergenuss eigentlich zufrieden und sediert
in der Ecke liegen müssten. Zwar hat die Rheinmetall-Aktie am Dienstag gut 3,5
Prozent verloren, ihr Wert lag aber immer noch bei weit über 1400 Euro. Im
Februar 2022 hatte sie bei gerade mal 100 Euro notiert.
Die perverse Logik der Börsianer muss man nicht verstehen. Aber dass es sie
gibt, sollte uns Normalbürgern Angst machen. Denn die Waffengeschäfte der
Aktionäre und Spekulanten bezahlen wir mit unseren Steuern, sinkenden Renten,
höheren Sozialbeiträgen. Sie machen also die Mehrheit ärmer. Und der Boom der
Rüstungsindustrie birgt neue Kriegsgefahr. Wenn das keine Gründe für große
Proteste gegen diesen Wahnsinn sind.
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