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Nürnberg (ots) - Digitale Souveränität ist kein theoretisches Schlagwort - sie
ist entscheidend für die Zukunftsfähigkeit der öffentlichen Verwaltung. Unter
diesem Leitgedanken hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) bei ihrer Fachtagung
"LET'S GET SOVEREIGN CLOUD - VOM SCHLAGWORT ZUR UMSETZUNG" mit Expertinnen und
Experten darüber diskutiert, wie Cloud-Lösungen strategisch, sicher und
nutzerorientiert eingesetzt werden.
2024 hatte die BA zusammen mit den beiden weiteren Sozialversicherungsträgern -
der Deutschen Rentenversicherung und der Deutschen Gesetzlichen
Unfallversicherung - den sicheren Zugang zu modernen Clouddiensten gelegt und
den Zuschlag für einen Cloud-Broker erteilt.
"Um die Cloud für die BA langfristig nutzbar zu machen, haben wir uns für einen
Multi-Cloud Ansatz entschieden. Ein wichtiges Kriterium ist dabei, dass wir uns
nicht von einem Cloud Provider abhängig machen, denn wir müssen als
Sozialbehörde stets handlungs- und entscheidungsfähig bleiben. Wir haben uns
deshalb bewusst dazu entschieden, auch souveräne Cloud Provider mit einer
Datenverarbeitung im Europäischen Wirtschaftsraum in Betracht zu ziehen", sagte
Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der BA, bei der dritten Fachtagung der BA am
2. Dezember 2025 in Berlin.
Nach dem Start ihrer Multi-Cloud-Strategie im vergangenen Jahr blickte die BA in
diesem Jahr auf die konkreten Herausforderungen der Umsetzung von
Cloud-Lösungen.
Dabei betonte Nahles, dass auch die Anbieter gefordert sind: "Nichtsdestotrotz
ist die Wirtschaft in der Pflicht, den öffentlichen Sektor von Anfang an
mitzudenken, damit unsere Anschlussfähigkeit gewährleistet bleibt und wir bei
europäischen Cloud-Angeboten nicht immer wieder an den Anfang zurückmüssen."
Mit der 2024 eingeführten Multi-Cloud Infrastruktur hat die BA bereits den
flexiblen Zugriff auf Cloud-Dienste von US-Hyperscalern und deutschen bzw.
europäischen Anbietern gesichert. Dieser Schritt markiert den Übergang von einer
reinen Nutzung zur gezielten Steuerung mit dem Fokus auf Daten- und
Informationssicherheit.
Nun geht es um die nächste Stufe: Wie wird die Souveräne Cloud im Betrieb gelebt
und welche Rahmenbedingungen müssen Politik und Wirtschaft schaffen? Die Keynote
zur Eröffnung hielten Andrea Nahles und Stefan Latuski, CIO der BA. Im Panel
diskutierten hochrangige Vertreter wie Alexandra Geese (MEP), Christian Müller
(Schwarz Digits) und Thomas Caspers (BSI), wie die Balance zwischen den
Anforderungen des Public Sector und den Angeboten der Wirtschaft gelingt.
Stefan Latuski, CIO der BA, fordert eine entschlossene "Kultur des Machens":
"Nur wenn entsprechende Angebote von der öffentlichen Verwaltung am Ende auch
wirklich genutzt werden, können die Anbieter langfristig technologisch wie auch
wirtschaftlich kompetitiv bleiben und sich am Markt durchsetzen. Um nach unseren
Vorstellungen digital souverän zu sein, müssen wir uns auf dieser Ebene bekennen
und mutig in die Umsetzung gehen."
Die BA unterstreicht damit ihre Rolle als Akteurin, die den Weg in die Cloud
nicht nur technologisch, sondern auch wirtschafts- und ordnungspolitisch aktiv
gestaltet, um ihrem Ziel, modernste digitale öffentliche Dienstleisterin Europas
zu seien, gerecht zu werden.
Hintergrund:
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) definiert digitale Souveränität im Kontext
ihrer Digitalisierung als das Ziel selbstbestimmt, sicher und unabhängig
kontrollieren und gestalten zu können und dabei rechtliche, wirtschaftliche und
technologische Handlungsfähigkeit zu gewährleisten.
Bei digitaler Souveränität darf kein Schwarz-Weiß-Denken im Vordergrund stehen,
sondern es bedarf einer differenzierten Betrachtung, um ein akzeptables Maß an
Risiko zu realisieren.
Das bedeutet konkret: Kontrolle über Daten und Systeme behalten. Kritische
Abhängigkeiten von einzelnen Anbietern oder Technologien reduzieren.
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