|
Berlin (ots) - Die Milchwirtschaft in Europa arbeitet bereits viel nachhaltiger
als viele denken. Denn noch immer wird moderne Landwirtschaft von Mythen und
Vorurteilen überschattet. Tiefenpsychologe Jens Lönneker und Branchenexpertin
Melanie Wegener wollen die Wissenslücken mit Fakten schließen und veraltete
Narrative aufbrechen.
Milch ist in der europäischen Esskultur tief verwurzelt. Fast alle Menschen in
Europa konsumieren sie und betrachten sie als essenziell für ihre Ernährung. Für
die meisten sind sie ein unverzichtbarer Teil ihrer täglichen Ernährung, sei es
in Form von Joghurt, Käse oder Milch. Gleichzeitig zweifeln viele an der
Nachhaltigkeit von Milchprodukten. Woran das liegt? Viele wissen schlicht nicht,
wie nachhaltig die Milchwirtschaft tatsächlich schon arbeitet. Das ergab eine
internationale Verbraucher:innen-Umfrage des EU-Programm "Enjoy, it's from
Europe" zum Thema Milchkonsum und Nachhaltigkeit. Demnach ist gerade einmal 16
Prozent der Verbraucher:innen in Europa bewusst, dass die Milchwirtschaft aktiv
daran arbeitet, ihre Emissionen zu reduzieren.
Durch Stereotype, Vorurteile und Zerrbilder hat das Image der Milchwirtschaft
stark gelitten. In seiner Studie "Zukunftsbauer" erforscht Tiefenpsychologie
Jens Lönneker gängige Vorurteile gegenüber Landwirt:innen und fragt: Wie können
wir die Wertschätzung der Landwirt:innen wieder steigern? Die Analyse zeigt,
dass veraltete Narrative der Landwirtschaft bestehen, die Unwissenheit fördert
und Aufklärung erfordert. Denn obwohl Verbraucher:innen mehr Tierwohl und
Nachhaltigkeit fordern, greifen sie im Supermarkt trotzdem oft zur Billig-Milch.
Das erklärt Lönneker mit dem sogenannten Mind-Behavior-Gap: Vorstellung und
Verhalten passen nicht zusammen, es entsteht eine Lücke zwischen Anspruch und
Realität. Diese gilt es zu schließen.
Die europäische Milchbranche versucht schon lange genau das: mit Dialog und
offener Kommunikation veraltete Denkmuster aufzubrechen. Fangen wir mit den
Basics an. Diese drei Fakten sollte jede:r über die europäische Milchwirtschaft
wissen:
1. Milchwirt:innen in Europa reduzieren ihre Emissionen proaktiv
Deutschland, Irland, Dänemark oder Belgien sind große Milchproduzenten in der
EU. Die Milchwirt:innen in diesen Ländern arbeiten an verschiedenen
Stellschrauben, um ihre Emissionen zu reduzieren, und zwar digital, aber auch
ganz praktisch auf ihrem Hof. Dazu tauschen sie sich untereinander aus, setzen
aber auch auf Dialog nach außen und geben Wissen weiter. "Auf europäischer Ebene
laufen bereits viele Programme, zum Beispiel Transparenz-Initiativen zu
Biodiversität oder CO2-Reduktion und Social-Media-Dialoge", sagt
Branchenexpertin Melanie Wegener von Deutschlands größter Molkereigenossenschaft
dmk. Landwirt:innen aus ganz Europa tauschen sich über Best Practices aus und
unterstützen sich gegenseitig in ihren Bemühungen, den CO2-Fußabdruck zu senken.
In Deutschland spielt beispielsweise das QM-Nachhaltigkeitsmodul (https://www.in
itiative-milch.de/articles/die-hohe-qualit%C3%A4t-der-milch-in-deutschland-ist-k
ein-zufall-qm-milch-legt-kriterien-fest/) eine zentrale Rolle. Mehr als 15.000
Landwirt:innen nutzen das Branchen-Tool bereits. Die Milchhöfe setzen zum
Beispiel auf grünen Strom aus Photovoltaikanlagen. Allein in Deutschland gibt es
mehr als 9.000 Biogasanlagen, die aus Bioabfall Strom erzeugen.
Mehr dazu lest ihr hier:
https://www.initiative-milch.de/milch-machts-nachhaltig/
2. Europas Milchhöfe setzten Technologien für Tierwohl und Umwelt ein
Die Milchviehbetriebe wirtschaften auf mehreren Ebenen nachhaltig. Zum einen
setzen sie auf uralte agrarische Kreisläufe und ressourcenschonende Praktiken,
die Ressourcen effizient nutzen und Abfälle wiederverwerten. Viele Höfe
kultivieren ihre Futtermittel auf nahegelegenen Flächen und halten dadurch
Transportwege kurz. Zum anderen kommen moderne Technologien im Stall wie Melk-
und Mistroboter, Gesundheitstracker und weitere digitale Lösungen den Tieren
zugute. Die Kühe können selbst entscheiden, wann sie gemolken werden. Gülle,
Futterreste und Mist kommen in die Biogasanlage oder werden wieder auf den
Feldern ausgebracht. "All das passiert schon längst, das ist nur noch nicht bei
allen angekommen", sagt Agrarexpertin Wegener.
Mehr dazu lest ihr hier: https://ots.de/X3Yvjh
3. Europäische Milch hat den weltweit geringsten CO2-Fußabdruck
Der CO2-Fußabdruck der Milchproduktion in Europa ist niedriger als im weltweiten
Durchschnitt. Global liegt er bei etwa 2,4 kg CO2-Äquivalenten pro Kilogramm
Milch, in Europa und Deutschland bei etwa 1,1 kg CO2, in Irland sogar nur bei
0,9 kg. Das ist zum einen dem technologischen Fortschritt auf den Höfen und
Programmen zum Emissions-Tracking zu verdanken, mit denen die Betriebe ihre
CO2-Bilanz optimieren. Zum anderen nutzt die Kreislaufwirtschaft Ressourcen
effizient und vermeidet den Verlust von Nährstoffen. Landwirt:innen arbeiten
seit vielen hundert Jahren mit diesen natürlichen Kreisläufen. So ist die
europäische Milchwirtschaft bereits auf einem guten Weg, ihre Umweltbilanz zu
verbessern.
Mehr dazu lest ihr hier: https://ots.de/FTRF2K
Expert:innen wie Jens Lönneker und Melanie Wegener ermutigen dazu, sich über
landwirtschaftliche Fakten zu informieren, nicht nur, um bewusste
Kaufentscheidungen zu treffen: "Nur wenn wir gemeinsam hinschauen und die
Bemühungen der Landwirt:innen unterstützen, können wir die Milchwirtschaft in
Europa aktiv unterstützen und zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen."
Podcast: "Zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit: Wie nachhaltig ist die
Milchwirtschaft in Europa?"
Im Podcast "Let's talk Milch" sprechen Jens Lönneker und Melanie Wegener über
das wahre Bild der Landwirtschaft und was es braucht, um das Vertrauen der
Verbraucher:innen zu gewinnen. Denn klar ist: Nachhaltig wirtschaften und
konsumieren geht nur gemeinsam.
Jetzt reinhören: https://lets-talk-milch.podigee.io/22-neue-episode
Pressekontakt:
Initiative Milch 2.0 GmbH
Friedrichstraße 124, 10117 Berlin
mailto:presse@initiative-milch.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/159292/6173342
OTS: Initiative Milch 2.0 GmbH
|