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Berlin (ots) - Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert den heutigen Vorstoß
der Innenministerkonferenz (IMK) als Minimal-Kompromiss. Statt eines
bundesweiten Böllerverbots sollen laut Medienberichten ab 2026 lediglich
erweiterte Verbotsmöglichkeiten für Kommunen geschaffen werden - doch
beschlossen ist nichts. Die DUH warnt angesichts der politischen Untätigkeit vor
einer erneuten Horrornacht zum Jahreswechsel.
Das Bündnis #böllerciao fordert Bundesinnenminister Dobrindt auf, noch in diesem
Jahr ein bundesweites Verkaufs- und Anwendungsverbot privater Pyrotechnik zu
beschließen.
Dazu DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch:
"Statt echter Entscheidungen präsentiert die Innenministerkonferenz eine
politische Showveranstaltung und eine unverbindliche Absichtserklärung. Was die
Innenministerinnen und Innenminister vorlegen, sind Trippelschritte in einer
Situation, die längst außer Kontrolle geraten ist. Statt Verantwortung zu
übernehmen, wollen sie die Last weiterhin auf über 11.000 Kommunen abwälzen -
das ist realitätsfern und gefährlich. Der Vorgang wird erneut auf die lange Bank
geschoben, das Problem bleibt politisch ungelöst. Die Pandemie-Jahre haben
gezeigt, wie deutlich Verletzungen, Brände und Angriffe auf Einsatzkräfte
zurückgehen, wenn der Verkauf von Pyrotechnik eingeschränkt wird. Diese
Entlastung erreichen wir nicht durch kommunale Flickenteppiche, sondern nur
durch entschlossenes Handeln des Bundes.
Nach Deutschland wurden dieses Jahr so viele Feuerwerkskörper importiert wie
seit Anfang des Jahrtausends nicht. Andere Länder wie die Niederlande und
Rumänien handeln längst und verbieten private Pyrotechnik komplett. Und selbst
im Bundestag wird die Blockade erkannt: CSU-Abgeordneter Stephan Mayer warb
gestern dafür, eine Öffnungsklausel ins Sprengstoffgesetz aufzunehmen, damit der
Bund endlich ohne Zustimmung aller Länder handeln kann.
Solange Pyrotechnik frei verkauft wird, bleibt die Silvesternacht ein massives
Sicherheits- und Gesundheitsrisiko: schwer verletzte Menschen, panisch fliehende
Tiere, Angriffe auf Einsatzkräfte, Brände und toxische Luft. Wir fordern den
sofortigen Verkaufsstopp und ein bundesweites Anwendungsverbot privater
Pyrotechnik - noch in diesem Jahr von Bundesinnenminister Dobrindt. Die mehr als
691.000 bereits gesammelten Unterschriften unseres #böllerciao-Bündnisses stehen
nicht für kleinteilige Verbotszonen, sondern für ein bundesweites Böllerverbot.
Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger auf, unseren offenen Brief zu
unterzeichnen und dieses Signal weiter zu stärken - mit Klein-Klein ist es
endgültig vorbei."
Hintergrund:
Dem Bündnis gehören insgesamt 57 Organisationen an: Deutsche Umwelthilfe,
Gewerkschaft der Polizei, Bundesärztekammer, VIER PFOTEN - Stiftung für
Tierschutz, TASSO, Jane Goodall Institut Deutschland, Deutscher Tierschutzbund,
PETA Deutschland, Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen
Gesundheitsdienstes, Menschen für Tierrechte - Bundesverband der
Tierversuchsgegner, Menschen für Tierrechte - Baden-Württemberg, Bundesverband
Tierschutz e.V., NaturFreunde Deutschlands, Tierschutznetzwerk Kräfte bündeln,
Pro Wildlife e.V., Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft e.V., Deutsche
Tinnitus-Liga e.V., Bundesverband Bürohund e.V., Haustierregister FINDEFIX,
Deutscher Naturschutzring (DNR) e.V., Retinologische Gesellschaft e.V.,
Welttierschutzgesellschaft e.V., Berlin-Brandenburgische Augenärztliche
Gesellschaft, Land der Tiere, Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V.,
Wildtierschutz Deutschland e.V., Deutsche Atemwegsliga, Deutsche Lungenstiftung,
Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP), Vereinigung
der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e.V. (VFD), Senior*innenvertretung
Tempelhof-Schöneberg, Die Augenchirurginnen, Landesseniorenbeirat Berlin,
Animals United e.V., Deutsche Tier-Lobby e.V., Fortuna hilft e.V., Stiftung Hof
Butenland, Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V., fuss e.V., KLUG - Deutsche
Allianz Klimawandel und Gesundheit, NAJU (Naturschutzjugend im NABU), Health for
Future, Holi.social, Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), Verband
Neurodiversität, Deutscher Allergie- und Asthmabund (DAAB), International Fund
for Animal Welfare (IFAW), Bundesverband für Umweltberatung (bfub) e.V., Zero
Waste Germany e.V., Naida e.V., Tierschutz-Entwicklungshilfe e.V., Berliner
Behindertenverband e.V., ZUKE Green Community GmbH, Bund gegen Missbrauch der
Tiere e.V. (BMT), KynoLogisch gemeinnützige GmbH, Deutsches Kinderhilfswerk,
Bundesverband Tierschutz e.V., Hunderettung Europa e.V.
Link:
Jetzt Offenen Brief unterschreiben:
https://mitmachen.duh.de/boellerfreies-silvester/
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
0171 3649170 mailto:resch@duh.de
DUH-Newsroom:
030 2400867-20, mailto:presse@duh.de
http://www.duh.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/22521/6173604
OTS: Deutsche Umwelthilfe e.V.
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