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Berlin (ots) - Der VAUNET - Verband Privater Medien e.V. appelliert
nachdrücklich an die Bundesregierung, den vom Beauftragten der Bundesregierung
für Kultur und Medien (BKM) eingeschlagenen Weg einer Selbstverpflichtung für
die bundesweite Filmförderung mitzutragen. Die auch im Umfeld der
Veröffentlichung an dem Modell laut gewordene Kritik weist der VAUNET als
Artikulation von Partikularinteressen zurück, die nicht dem Film- und
Medienstandort in seiner Gesamtheit dienten. Dabei werden Grenzen einer seriösen
inhaltlichen Debatte und Auseinandersetzung bewusst überschritten.
Daniela Beaujean, Geschäftsführerin des VAUNET: "Wir halten das bekanntgewordene
Modell des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien für
zukunftsweisend. Nur so kann der nationale und europäische Serien- und
Filmstandort gestärkt werden. Es ist nicht Aufgabe der Politik, nur
Einzelinteressen der Produzenten zu verfolgen, sondern die Entwicklung des
Standortes insgesamt im Blick zu halten. Der VAUNET hat sich stets gegen eine
gesetzliche Investitionsverpflichtung ausgesprochen, die Streaminganbieter mit
Sitz außerhalb der EU ebenso wie alteingesessene nationale Medienunternehmen in
dem bekanntermaßen sehr schwierigen Marktumfeld empfindlich treffen würden.
Stattdessen haben wir eine freiwillige Selbstverpflichtung als bessere
Alternative vorgeschlagen. Starre gesetzliche Vorgaben für
Investitionsentscheidungen stellen gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten
eine immense Belastung und bürokratische Hürden dar. Private Medienunternehmen
sind für die Refinanzierbarkeit ihrer Angebote auf Flexibilität angewiesen, um
sie nach den Wünschen ihrer Zuschauer:innen ausrichten zu können."
Dem neuen Modell ging ein umfassender Dialog des BKM mit allen Beteiligten
voraus, der seitens des BKM mit Nachdruck und dem Bestreben, individuelle
Lösungen mit den einzelnen Unternehmen zu finden, geführt wurde. Daniela
Beaujean: "Die Lösung liegt fertig auf dem Tisch, wäre sofort wirksam und
transparent überprüfbar. Sie steht auch nicht im Widerspruch zu langfristigem
unternehmerischem Engagement und Investitionen. Vielmehr sind sich die
selbstverpflichtenden Unternehmen bewusst, dass eine Verpflichtung mit dem
Nachweis der Einhaltung einhergeht und sind bereit, sich daran von einer
unabhängigen Stelle messen zu lassen."
Das Modell einer freiwilligen Selbstverpflichtung trägt auch den von VAUNET und
vielen anderen Branchenverbänden und Unternehmen seit Jahren angesprochenen
europa- und verfassungsrechtlichen Bedenken für ein Investitionsmodell Rechnung.
Eine gesetzliche Investitionsverpflichtung würde schon deshalb ihr Ziel
verfehlen, da das EU-Recht keine Vorgaben für rein nationale Investitionen
erlaubt. Produktionen würden trotz Gesetz weiterhin im Ausland stattfinden. Eine
Stärkung der vorhandenen Studios sowie der zahlreichen Werk- und Dienstleister
im Umfeld einer Produktion würde so nicht erreicht werden.
Daniela Beaujean: "Es ist in hohem Maße widersprüchlich, wenn sich
Kritiker:innen nun kurz vor einer finalen politischen Entscheidung auf den
Koalitionsvertrag berufen und dabei einerseits bezüglich einer möglichen
Investitionsverpflichtung auf eine sehr restriktive Wortlautauslegung beharren,
andererseits gleichzeitig eine deutliche Abweichung vom Koalitionsvertrag beim
steuerlichen Anreizmodell befürworten. Den klar verabredeten Zusammenhang
zwischen 250 Millionen Euro Bundesförderung und den nun vorliegenden
Selbstverpflichtungserklärungen jetzt aufzulösen, wäre ein schwerer Rückschlag
und Vertrauensverlust. Das jetzt bekannt gewordene Modell der
Selbstverpflichtung ist mehr als ausreichend, um den Sperrvermerk für die
Anreizförderung von Film- und Serienproduktionen in Deutschland aufzuheben."
Über VAUNET:
VAUNET ist der Spitzenverband der privaten Audio- und audiovisuellen Medien in
Deutschland und vertritt die Interessen von rund 160 Mitgliedsunternehmen aus
den Bereichen TV, Radio, Web und Streaming. Der Wirtschaftsverband setzt sich
national und international für die politischen und wirtschaftlichen Anliegen der
Branche sowie die Vermittlung ihrer besonderen gesellschaftspolitischen und
kulturellen Bedeutung ein.
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