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Berlin (ots) - Arbeitsministerium plant Streichung von rund 123.000 ehrenamtlich
tätigen Sicherheitsbeauftragten in kleinen und mittelständischen Unternehmen.
TÜV-Verband warnt vor Folgen für Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten.
Der TÜV-Verband sieht die geplante Abschaffung und Reduzierung der
Sicherheitsbeauftragten in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) kritisch und
warnt vor den potenziellen Folgen für die Sicherheit und Gesundheit der
Beschäftigten. "Der angestrebte Bürokratieabbau und eine Entlastung der
Wirtschaft sind begrüßenswert, aber wir dürfen das Kind nicht mit dem Bade
ausschütten", sagt Claudia Tautorus, Fachbereichsleiterin Industrie und
Anlagentechnik beim TÜV-Verband. "Eine weitreichende Absenkung von
Arbeitsschutzstandards erhöht die Gesundheitsrisiken für die Beschäftigten."
Konkret plant das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), die
Verpflichtung zur Bestellung von Sicherheitsbeauftragten in Betrieben mit
weniger als 50 Mitarbeitenden komplett abzuschaffen und die Anzahl in Betrieben
mit bis zu 250 Beschäftigten auf lediglich eine Person zu begrenzen. Diese
Maßnahme würde rund 123.000 ehrenamtliche Sicherheitsbeauftragte in Deutschland
betreffen. Die Einsparungen beziffert das BMAS mit rund 135 Millionen Euro pro
Jahr.
Sicherheitsbeauftragte spielen eine Schlüsselrolle im Arbeitsschutz,
insbesondere in KMU, die häufig nicht über eigene Fachkräfte für
Arbeitssicherheit oder eigene Betriebsärzte verfügen. Sie sind vor Ort ein
Bindeglied zwischen den Beschäftigten und der Unternehmensführung, erkennen
arbeitsplatzspezifische Risiken frühzeitig und fördern eine präventive
Unternehmenskultur. Diese ehrenamtliche Tätigkeit ist kosteneffizient und wird
durch kostenfreie Schulungen der Unfallversicherungsträger unterstützt.
Warum die Abschaffung von Sicherheitsbeauftragten den Arbeitsschutz in KMU
massiv schwächt
Der TÜV-Verband betont, dass Sicherheitsbeauftragte maßgeblich dazu beigetragen
haben, die Arbeitssicherheit in deutschen Betrieben zu verbessern. "Seit 1970
sind die Zahlen tödlicher Arbeitsunfälle in Deutschland um mehr als 80 Prozent
gesunken - ein Erfolg, der ohne die "stillen Helden" des Arbeitsschutzes kaum
denkbar wäre", sagt Tautorus. Eine pauschale Begrenzung auf nur eine
Sicherheitsbeauftragte Person pro Unternehmen, unabhängig von Betriebsgröße oder
Gefährdungslage, würde viele dieser Erfolge gefährden. Langfristig könnten
steigende Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und höhere Folgekosten die
vermeintlichen Einsparungen übersteigen.
Der TÜV-Verband empfiehlt, die Rolle der Sicherheitsbeauftragten zu stärken,
anstatt sie zu beschneiden. Statt unnötiger Einschnitte im Arbeitsschutz sollte
der Bürokratieabbau an anderen Stellen, etwa im Genehmigungs- oder
Dokumentationsrecht, vorangetrieben werden. Tautorus: "Arbeitsschutz ist keine
Belastung, sondern eine Investition in sichere und gesunde Arbeitsplätze - zum
Schutz der Beschäftigten und im Interesse einer nachhaltigen
Unternehmensentwicklung."
Die arbeitsmedizinischen Dienste der TÜV-Organisationen wie AMD TÜV (https://www
.tuv.com/germany/de/lp/academy-lifecare/arbeitsmedizinischer-dienst/main-navigat
ion/arbeitsmedizin/%C3%BCbersicht/?wt_mc=SEA.Google-paid.GA_A00-DE.DE21_A01_GA02
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Fmau_-t2u5jd_-ETZfLnplmCq_Tpsnw5nrQ2sgaAmhHEALw_wcB) unterstützen Unternehmen
und andere Arbeitgeber bundesweit in Fragen des betrieblichen Arbeitsschutzes,
der Gesundheitsförderung sowie bei betriebspsychologischen Fragestellungen.
Über den TÜV-Verband: Als TÜV-Verband e.V. vertreten wir die politischen
Interessen der TÜV-Prüforganisationen und fördern den fachlichen Austausch
unserer Mitglieder. Wir setzen uns für die technische und digitale Sicherheit
sowie die Nachhaltigkeit von Fahrzeugen, Produkten, Anlagen und Dienstleistungen
ein. Grundlage dafür sind allgemeingültige Standards, unabhängige Prüfungen und
qualifizierte Weiterbildung. Unser Ziel ist es, das hohe Niveau der technischen
Sicherheit zu wahren, Vertrauen in die digitale Welt zu schaffen und unsere
Lebensgrundlagen zu erhalten. Dafür sind wir im regelmäßigen Austausch mit
Politik, Behörden, Medien, Unternehmen und Verbraucher:innen.
Pressekontakt:
Maurice Shahd
Pressesprecher
TÜV-Verband e. V.
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