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Frankfurt (ots) -
- Zukunftsforscher Herman Konings sagt in Interviews mit Conzoom Solutions
(https://conzoom-solutions.messefrankfurt.com/frankfurt/en.html) , dass in
einer übermäßig digitalisierten Welt menschliche Bedürfnisse zunehmend
wichtiger werden. Technologie soll unterstützen, nicht dominieren.
- Jede Generation bringt eigene Konsummuster mit, doch Gen Z prägt den
kulturellen Wandel stärker als andere.
- Hyperphysical Retail setzt auf multisensorische Räume statt auf sichtbare
Technologie: Licht, Haptik, Duft, Akustik und Gemeinschaft rücken in den
Fokus.
Die aktuellen Entwicklungen im Konsumverhalten zeigen, dass der digitale
Fortschritt nicht zwangsläufig zu einem rein digitalen Einkaufsverhalten führt.
Die Generation Z, die von klein auf mit Bildschirmen aufgewachsen ist und sich
selbstverständlich durch die digitale Welt bewegt, zieht sich zunehmend bewusst
aus der ständigen Reizüberflutung zurück und sucht stattdessen nach analogen
Momenten, echter Begegnung und sinnlichen Erlebnissen. Dieser Wunsch nach
Entschleunigung und sozialen Interaktionen verändert die Erwartungen an den
Handel spürbar. Dadurch erhält der stationäre Handel eine neue Bedeutung, denn
er muss neu interpretiert und stärker als Ort der Erfahrung, Verbindung und
Inspiration gedacht werden.
Diese Erkenntnisse stammen aus Interviews (https://conzoom-solutions.messefrankf
urt.com/frankfurt/de/experts/hyper-physical-retail-zukunft-einzelhandel.html)
mit Herman Konings, belgischer Trend- und Zukunftsforscher, promovierter
Konsumpsychologe und Gründer von Pocket Marketing/nXt. Seit über 25 Jahren
begleitet er europaweit Marken und Händler*innen und analysiert, wie
gesellschaftliche Entwicklungen das Kaufverhalten und Geschäftsmodelle prägen.
Sein Leitprinzip lautet dabei: "Technologie soll dienen, nicht dominieren".
Conzoom Solutions
(https://conzoom-solutions.messefrankfurt.com/frankfurt/de.html) , der
Branchenhub der Messe Frankfurt, hat diese Einsichten für den Handel
aufbereitet. Über die Plattform werden fundiertes Fachwissen, Interviews mit
Expert*innen, Handlungsempfehlungen und Impulse vermittelt, damit Händler*innen
gezielt einen Überblick über Konsumtrends und digitale Entwicklungen erhalten.
Digital Natives suchen zunehmend Offline-Erlebnisse
Eine der zentralen Erkenntnisse aus den Gesprächen (https://conzoom-solutions.me
ssefrankfurt.com/frankfurt/de/experts/handel-zielgruppen-generation-z-millennial
s.html) mit Herman Konings ist, dass alle kauffähigen Generationen
unterschiedliche Bedürfnisse und Konsummuster aufweisen. Dabei zeigt sich
jedoch, dass die reine Alterszugehörigkeit wenig darüber aussagt, wie Menschen
tatsächlich einkaufen. Dies wird besonders deutlich an der Generation Z. Obwohl
sie als erste echte "Digital Natives" gilt, beschreibt Konings sie als zunehmend
technikskeptisch und sensibel gegenüber Digitalisierung. Die permanente Präsenz
von Smartphones, Bildschirmen und sozialen Plattformen führt bei vielen jungen
Konsument*innen zu Überforderung und weckt eine bewusste Sehnsucht nach Ruhe,
sozialen Momenten und authentischen Erlebnissen. Der stationäre Handel wird für
sie damit nicht zur Alternative, sondern zum notwendigen Gegenpol der digitalen
Welt. Bemerkenswert ist laut Konings außerdem, dass sich diese Vorlieben nicht
auf die Gen Z beschränken: Ihr Verhalten wirkt "trendprägend" auf ältere
Zielgruppen. Wie Konings es für Händler*innen formuliert: "Nutzen Sie eine
Generation als trojanisches Pferd, um andere Generationen zu inspirieren."
Kaufkraft, Werte, Verhalten: Was Generationen unterscheidet
Auch in den anderen Generationen lassen sich für Handelsstrategien relevante
Muster erkennen. Die Generation Alpha (Geburtsjahre 2010-2025) wächst als erste
Generation vollständig virtuell auf und "swiped, bevor sie greifen kann". Die
Millennials (1981-1996) legen großen Wert auf Nachhaltigkeit und bewussten
Konsum, während die Generation X (1965-1980) sich durch hybride
Einkaufsgewohnheiten auszeichnet. Die Babyboomer (1946-1964) verfügen über die
größte Kaufkraft aller Generationen. Sie haben Freude am Konsum und Genuss und
mehr freie Zeit für stationäre Einkaufserlebnisse. Die sogenannte Silent
Generation (Personen über 80 Jahre) ist hingegen eher sparsam und weniger
technologieaffin, weshalb sie die Erfahrung in stationären Geschäften
präferiert. Dennoch ist es die Generation Z, die den kulturellen Wandel im
Handel besonders prägt. Ihre Werte in Bezug auf Kommunikation, Markenverhalten
und Konsumerwartungen wirken weit über die eigene Generation hinaus.
Weniger sichtbare Technik, mehr Menschlichkeit im Einkaufserlebnis
So zeigt sich trotz des rasanten digitalen Fortschritts, dass nicht
technologische Neuheiten, sondern grundlegende menschliche Bedürfnisse wieder an
Wichtigkeit gewinnen. Menschen suchen Verbindung, Sinn, Sicherheit, Überraschung
und das Gefühl von Zugehörigkeit - Faktoren, die sich digital nur bedingt
herstellen lassen. Für den stationären Handel bedeutet das: Verkaufsflächen
müssen sich stärker zu sozialen Orten entwickeln, die Begegnungen ermöglichen
und alle Sinne ansprechen. Statt reiner Warenpräsentation rückt ein Umfeld in
den Vordergrund, das emotional berührt, Gemeinschaft stiftet und Raum für
Erlebnisse bietet. Konings bringt es auf den Punkt: "Ditch the screens - wir
müssen nicht zurück zu den Basics, sondern vorwärts." Gemeint ist ein Handel,
der digitale Elemente reduziert, wo sie überfordern, und gleichzeitig vorwärts
denkt.
Digitale Tools wie KI-gestützte Analysen, moderne Zahlungssysteme oder
CRM-Lösungen bleiben auch künftig unverzichtbar - doch ihre Rolle verändert
sich. Laut Konings müssen technische Systeme das Einkaufserlebnis erleichtern,
ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Zu viele sichtbare Screens, Touchpoints
und Interaktionsflächen können zu Reizüberflutung führen und unpersönlich
wirken. Neue Handelskonzepte sind daher gut beraten, vermehrt auf intuitive,
nahezu unsichtbare Technologien zu setzen, die Prozesse im Hintergrund steuern,
während Menschen, Atmosphäre und Orientierung im Vordergrund stehen.
Entscheidend ist dabei ein Grundsatz, den Konings immer wieder betont:
Menschliche Bedürfnisse haben Vorrang vor technischen Trends.
Hyperphysical Retail setzt auf multisensorische Erlebnisse statt Technikdominanz
Aus dieser Haltung heraus gewinnt ein Ansatz zunehmend an Bedeutung:
Hyperphysical Retail. Gemeint ist ein Storedesign, das Erlebnisse nicht durch
Technologie erzeugt, sondern durch Atmosphäre, Materialität und multisensorische
Reize. Statt Technologie-Showcases zu inszenieren, schaffen Händler*innen Räume,
in denen Licht, Akustik, Haptik, Düfte und soziale Interaktion wirken können.
Ziel ist ein Umfeld, das sich warm, menschlich und stimmig anfühlt.
Für den Handel bedeutet das vor allem, bewusste Entscheidungen zu treffen.
Weniger sichtbare Technik und mehr sensorische Qualität schaffen Räume, die
Kund*innen emotional binden. Wer darüber hinaus die eigene Fläche als Ort für
Austausch und Gemeinschaft begreift - etwa durch Workshops, Events oder
einladende Aufenthaltsbereiche - verwandelt Kundschaft in Community. Und nicht
zuletzt steigt die Wirkung, wenn Stores Erlebnisse schaffen, die im Gedächtnis
bleiben: seien es kleine Überraschungsmomente oder unerwartete Akzente, die
Neugier wecken. Solche Elemente stärken nicht nur die Markenbindung, sondern
verleihen dem stationären Handel ein Profil, das online nicht reproduzierbar
ist.
Erlebnis schlägt Effizienz: Der Handel vor einer neuen Renaissance
Herman Konings beschreibt neun sogenannte "Wonders of Awe", die Staunen und
Verbundenheit im Store auslösen können - von Naturelementen und humorvollen
Details über spirituelle Ruhepunkte bis hin zu kreativen Installationen und
gemeinschaftlichen Erlebnissen. Auch Gesten des Guten-Tuns, überraschende
Inszenierungen, Aha-Momente oder klug eingesetzte Musik und Klänge tragen dazu
bei, dass der Besuch im Laden mehr ist als ein funktionaler Einkaufsakt.
Deutlich wird: Der Handel steht nicht vor einem Bedeutungsverlust, sondern vor
einer Renaissance. Zukünftig werden Handelskonzepte erfolgreich sein, die
Menschlichkeit, Gemeinschaft und emotionale Tiefe ins Zentrum rücken, während
die Technologie dezent im Hintergrund wirkt. Wer die Bedürfnisse
unterschiedlicher Generationen versteht und anspricht und zudem gekonnte
Übergänge schafft, schafft langfristige Relevanz. Die Zukunft des Handels liegt
in Retailerlebnissen, die das Digitale und Physische miteinander verbinden.
Hintergrundinformationen zu Conzoom Solutions
(https://conzoom-solutions.messefrankfurt.com/frankfurt/de/ueber-uns.html)
Conzoom Solutions ist der Branchen-Hub der Konsumgütermessen der Messe Frankfurt
speziell für den internationalen Konsumgüterhandel. Er informiert mit den
aktuellen News zum Konsumgütermarkt, Insights von Expert*innen sowie Trends und
Produktinszenierungen. Als Branchenpartner für den Handel bietet Conzoom
Solutions einen Überblick über die Branchenveranstaltungen, Kontakte zu
internationalen Herstellern und Infos zu Ordermöglichkeiten.
Hintergrundinformation Messe Frankfurt
(http://www.messefrankfurt.com/hintergrundinformationen)
Pressekontakt:
Presseagentur: euromarcom public relations GmbH,
mailto:team@euromarcom.de, http://www.euromarcom.de,
https://de.linkedin.com/company/euromarcom-public-relations-gmbh
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/178358/6176310
OTS: Conzoom Solutions
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