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München (ots) -
- In 11 von 13 untersuchten Märkten geben Kunden in 2025 real weniger für die
Fahrzeugreparatur und Wartung aus als in 2024
- 57% der Autobesitzer (+14% ggü. 2024) bevorzugen preisgünstige
Ersatzteilmarken statt Originalteile
- Sogenannte Convenience-Services werden zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor -
Fahrzeug-Abhol- und Bringdienste gewinnen deutlich an Bedeutung
Der globale Automotive Aftermarket (Reparaturen, Service und Wartung) erlebt
einen tiefgreifenden Wandel: Während die Neuwagenverkäufe in vielen Märkten
stagnieren, steigt das durchschnittliche Fahrzeugalter kontinuierlich. Somit
wächst die Nachfrage nach Reparaturen und Wartung - jedoch unter völlig
veränderten Vorzeichen. Dies zeigt die aktuelle Studie "Automotive Aftermarket
Pulse 2025" der Unternehmensberatung Roland Berger, für die 600 Werkstätten und
6.000 Autobesitzer in 13 der weltweit wichtigsten Automobilmärkte befragt
wurden.
Preissensibilität treibt Qualitätsverschiebung
Die Studienergebnisse belegen eine deutliche Verschiebung zu günstigeren
Ersatzteilalternativen: 57% der Verbraucher bevorzugen mittlerweile Teile
unabhängiger Zulieferer (Independent Aftermarket) gegenüber Originalteilen - ein
Anstieg von 14 Prozentpunkten gegenüber 2024. Besonders stark ist dieser Trend
in ländlichen Gebieten und bei Fahrern von Einstiegsfahrzeugen ausgeprägt."Im
Jahr 2025 hat sich eine zunehmende Preissensibilität der Verbraucher
manifestiert. Steigende Reparaturkosten drängen zu günstigeren
Teilealternativen", erklärt Maximilian Wegner, Principal bei Roland Berger.
Parallel dazu haben die realen Ausgaben für Service, Wartung und Reparatur in
den meisten Märkten abgenommen. Lediglich in den USA und Mexiko stiegen die
nominalen Ausgaben - allerdings getrieben durch Preisinflation, nicht durch
höheren Konsum.
Technologie-Lücke: Werkstätten kämpfen mit Fahrassistenzsystem-Kompetenz
Eine zentrale Herausforderung für den freien Ersatzteilmarkt offenbart die
Studie im Bereich moderner Fahrassistenzsysteme (ADAS): 47% aller befragten
Werkstätten mussten ADAS-bezogene Reparaturen in den vergangenen zwölf Monaten
ablehnen, da ihnen die notwendigen Fähigkeiten oder Ausrüstung fehlen. Als
Hauptgrund nennen 58% der Werkstätten fehlende Kalibrierungsausrüstung "Die
hohen Investitionskosten für Reparaturen moderner Fahrassistenzsysteme schrecken
viele unabhängige Werkstätten ab - damit überlassen sie Umsatz und Kundenbindung
den herstellergebundenen Werkstätten", so Wegner.
Convenience wird zum neuen Differenzierungsmerkmal
Eine überraschende Erkenntnis der Studie: Unabhängige Werkstätten setzen
zunehmend auf Convenience-Services als Wettbewerbsvorteil. Besonders in urbanen
Gebieten bieten Werkstätten verstärkt Abhol- und Bringdienste für Fahrzeuge an
"Komfort-Dienstleistungen von Werkstätten wie Abhol- und Bringdienste können ein
wichtiges Werkzeug sein, um neue Kundengruppen wie Flotten anzusprechen", betont
Wegner. "Werkstätten, die hier nicht investieren, verpassen große Chancen bei
neuen Kundensegmenten." Die Studie zeigt, dass solche Services besonders in
Europa und dem mittleren Osten bereits etabliert sind, während der amerikanische
Markt aufholt. In China zeigen sich Verbraucher besonders offen für neue
Serviceformen wie mobile Werkstattservices (26%).
Online-Handel wächst vor allem im B2B-Segment
Während sich B2C-Kunden zunehmend vom Online-Kauf zurückziehen - 25% der
bisherigen Online-Käufer würden nicht erneut online bestellen - boomt der
Online-Handel im B2B-Bereich. In Märkten wie USA, Deutschland und Großbritannien
kaufen über 80% der Werkstätten bereits einen signifikanten Teil (>20%) ihrer
Ersatzteile online. Die Mehrheit erwartet einen weiteren Anstieg in den
kommenden zwei bis drei Jahren.
Über die Studie
Die Roland Berger-Studie "Automotive Aftermarket Pulse 2025" basiert auf
Befragungen von 600 Werkstätten und 6.000 Privatwagenbesitzern in 13
Schlüsselmärkten: Belgien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich,
Großbritannien, Italien, Kanada, Mexiko, Niederlande, Spanien, Türkei und USA.
Pressekontakt:
Nico A. Jaenecke
Expert Corporate Communications & PR
Tel.: +49 160 744-4229
E-Mail: mailto:nico.jaenecke@rolandberger.com
http://www.rolandberger.com
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/32053/6177057
OTS: Roland Berger
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