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Berlin (ots) - Unter dem Deckmantel der Drogenbekämpfung militarisieren die USA
seit August die Karibik und versenken völkerrechtswidrig angebliche Drogenboote.
Seit Wochen spricht Donald Trump zudem davon, bald "an Land" gegen
Drogenkartelle in Venezuela vorzugehen. Tatsächlich geht es dem US-Präsidenten
aber um den Sturz seines venezolanischen Amtskollegen Nicolás Maduro. Diesen
will er über äußeren Druck erreichen, um eine direkte militärische Verwicklung
von US-Soldaten zu vermeiden. Denn dies wäre auch in seiner eigenen Basis höchst
umstritten.
Nun hat Trump einen Weg gefunden, den Druck zu erhöhen, ohne direkt militärisch
anzugreifen. Am Mittwoch kaperten US-Streitkräfte erstmals einen venezolanischen
Tanker mit aus ihrer Sicht "sanktioniertem Öl". Laut US-Justizministerin Pam
Bondi sei das Schiff auf dem Weg nach Iran gewesen - und den USA damit ein
Schlag gegen die Unterstützung ausländischer Terrororganisationen gelungen. Die
Begründung wirkt genauso vorgeschoben wie die Bekämpfung des Drogenhandels in
der Region. Zu Recht spricht die venezolanische Regierung von "einem dreisten
Raubüberfall und einem Akt internationaler Piraterie".
Trump will Caracas finanziell treffen und möglicherweise zu einer Gegenreaktion
provozieren. Die Spirale in Richtung eines militärischen Konflikts dreht sich
somit weiter. Dass die Kaperung just an jenem Tag stattfand, an dem die
venezolanische Oppositionspolitikerin und Trump-Verbündete María Corina Machado
in Oslo den Friedensnobelpreis erhielt, zeigt einmal mehr: Mit Friedensförderung
hatte die diesjährige Preisvergabe nichts zu tun.
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