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Osnabrück (ots) - Jessy Wellmer, "Tagesthemen"-Moderatorin, verzichtet
angesichts der Multikrise auf heitere Kleidung in den Nachrichten: "Ich kann
nicht Apricot, Flieder und Hellgrün anziehen, wenn die Ukraine schwere Angriffe
erlitten hat", sagte die Journalistin der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
"Momentan ist die Nachrichtenlage ja fast immer ziemlich düster, oder? Und
deshalb hängen wirklich viele Klamotten ungetragen in meiner Garderobe."
Risiken bergen demnach auch fröhliche Ereignisse: "Eine WM ist allerdings auch
nicht unproblematisch. Bei der 'Sportschau' wurde mir immer vorgeworfen, dass
ich die Farben des falschen Vereins trage. Ich schwöre: Das bedeutet nichts", so
Wellmer. "Bei einem Interview mit Christian Lindner hatte ich auch mal einen
gelben Hosenanzug an. Das ist die Farbe der FDP, stimmt. Aber geholfen hat es
ihm nicht."
Jenseits der Kamera bedient Wellmer einen ganz anderen Stil als dienstlich: "Was
ich privat anziehe, wäre gar nicht Studio-kompatibel. Ich trage gern zu große,
sehr bunte und gemusterte Klamotten. Im Studio muss alles einfarbig sein. Es
darf nicht reflektieren, es darf nicht zu grell sein, aber auch nicht zu fahl.
Außerdem sieht man auf dem Bildschirm immer fünf Kilo schwerer aus", sagte die
46-Jährige. "Fernseh-Kleidung ist ein Kapitel für sich. Da kann das Hochwertige
billig aussehen und das Günstige hochwertig. Der Fernseh-Look ist insgesamt so
uniform, dass man mich zum Einkaufen hinprügeln muss."
Nicht unüblich sei es, dass Blusen hinter den Kulissen der ARD-Nachrichten die
Besitzerin wechseln: "Es gibt einen Fundus für alle, die in der 'Tagesschau' und
den 'Tagesthemen' vor die Kamera treten. Was immer Susanne Daubner oder Caren
Miosga nicht mehr tragen oder nie tragen wollten, kommt auf eine Stange. Und
dann bin ich da und sage mir: Caren hat es gehasst - ich find's gut. Von Pinar
Atalay und Julia-Niharika Sen habe ich auch was übernommen. Es ist wie ein
Basar. Was ich mir schnappe, kommt dann auf meine eigene Kleiderstange. Man
kämpft also nicht Abend für Abend um das beste Stück."
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